Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank erneut die Leitzinsen erhöht. Das hat Auswirkungen auf die Banken, die sich nun teurer Geld von der EZB leihen müssen. Doch gleichzeitig bedeutet es auch, dass die Banken mehr Zinsen bekommen, wenn sie selbst Geld bei der EZB einlagern. Für Sparer ist das eine gute Nachricht, denn die Banken haben nun einen Anreiz, mit besseren Zinsangeboten um Kunden zu werben.
Viele Banken bieten immer noch Null Zinsen
Allerdings geben nicht alle Banken die höheren Zinsen an ihre Kunden weiter. Laut einer Auswertung von “Verivox” bieten sogar jede vierte Bank überhaupt keine Zinsen auf dem Tagesgeldkonto an. Vor allem Sparkassen und regionale Genossenschaftsbanken gehören zu den Geldinstituten, die keine Zinsen bieten. Doch Sparer müssen das nicht akzeptieren. Bei vielen Banken bekommen Neukunden sogar bessere Konditionen als Bestandskunden. Es ist problemlos möglich, bei einer anderen Bank ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und das Girokonto bei der Hausbank zu behalten. Wenn man Zugriff auf das Tagesgeld benötigt, kann man es einfach zurück auf das Girokonto überweisen, sodass es nach ein bis zwei Werktagen verfügbar ist.
Einlagensicherung und Lockangebote beachten
Bei der Suche nach den besten Tagesgeldzinsen ist es wichtig, zwei Dinge zu beachten: Wo die Bank sitzt und wie lange sie den Zins garantiert. Es gibt viele Anbieter aus dem Ausland, aber nicht jedes Land hat die Top-Bonität wie Deutschland. Die Stiftung Warentest rät daher von Konten in süd- und osteuropäischen Ländern ab, selbst wenn sie in der EU sind.
Vorsicht ist auch bei Lockangeboten geboten. Viele Banken werben derzeit mit Top-Zinsen um Neukunden, die aber nur für eine begrenzte Zeit gelten. Danach fallen die Zinsen oft auf ein wesentlich niedrigeres Niveau. Sparer sollten daher genau darauf achten, wie lange die guten Konditionen gelten.
Dauerhaft gute Angebote finden
Sparer, die nicht alle paar Monate ihr Geld auf ein neues Tagesgeldkonto verschieben wollen, können sich nach Angeboten umschauen, die dauerhaft gute Konditionen bieten. Derzeit bietet zum Beispiel die BMW Bank ohne zeitliche Beschränkung drei Prozent Zinsen auf Summen bis 50.000 Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich die Konditionen auch in Zukunft ändern können.
Eine Alternative zum Tagesgeld sind Festgeldanlagen mit längeren Laufzeiten. Hier bieten einige Banken Zinsgarantien von deutlich über 3 Prozent für zwei oder drei Jahre. Allerdings können Sparer beim Festgeld nicht kurzfristig über ihr Geld verfügen, sondern müssen die gesamte Laufzeit abwarten.
Die aktuellen Leitzinserhöhungen bieten also eine gute Gelegenheit für Sparer, sich nach attraktiven Zinsangeboten umzusehen. Es lohnt sich, die Angebote zu vergleichen und dabei die genannten Tipps zu beachten, um die besten Konditionen zu erhalten.