Viele glauben, dass Tankkarten nur in Fuhrparks mit vielen Autos Sinn machen. Weit gefehlt! Auch in kleineren Fuhrparks, sogar ab einem Auto, kann es sich lohnen, den Kraftstoffverbrauch mit einer Tankkarte zu bezahlen. Besonders dann, wenn viele Kilometer gefahren werden und auch mal Kunden besucht werden müssen, die weiter weg sind. Aber wie funktioniert eigentlich das Tanken mit einer Tankkarte? Hier liefere ich dir eine Schritt-für-Schritt-Erklärung.
Was ist eine Tankkarte?
Eine Tankkarte ist eine bargeldlose Bezahlart zum Betanken von Fahrzeugen. Sie wird in erster Linie von Unternehmen innerhalb eines Fuhrparks verwendet, um Rechnungsstellung und Buchhaltung zu vereinfachen. Neben dem Vermeiden von bürokratischem Aufwand im Unternehmen lässt sich mit der Karte auch bares Geld beim Tanken sparen.
Wann braucht man eine Tankkarte?
Wenn du viel mit dem Auto unterwegs bist und deine Tankkosten erfassen und nachweisen musst, kann sich eine Tankkarte lohnen. Häufig bekommst du die Tankkarte vom Arbeitgeber, wenn du geschäftlich auf das Auto angewiesen bist und auf Kosten der Firma reist.
Was sind die Vorteile einer Tankkarte?
Das Nutzen einer Tankkarte bringt Vorteile für alle Beteiligten. Du zahlst bequem mit der Tankkarte, ohne das Geld vorstrecken zu müssen, und musst nicht selbst buchhalterisch tätig werden, um deine Tankkosten für den Arbeitgeber nachzuhalten. Der Arbeitgeber behält dank der direkten Abrechnung über das Firmenkonto die Kosten im Blick, die für den Betrieb des Firmenwagens aufgewendet werden.
Wer bietet Tankkarten an?
Unter den Anbietern von Tankkarten finden sich natürlich die Mineralölfirmen selbst, wie Aral, Shell, Total und Esso. Sie vertreiben eigene Tankkarten, mit denen du im Tankstellennetz des Unternehmens und der Roaming-Partner bezahlen kannst. Aber auch Energielieferanten und Tankstellenbetreiber wie Avia, Westfalen oder Tamoil/HEM haben eigene Karten zum Tanken im Sortiment. Zusätzlich bieten auch Servicedienstleister wie DKV oder UTA eigene Tankkarten an, die bei verschiedenen Betreibern von Tankstellen akzeptiert werden.
Wie tanke ich mit einer Tankkarte?
Mit einer Tankkarte zu tanken ist recht simpel. Dafür brauchst du nichts weiter als die Karte selbst. Anstelle von Bargeld oder der EC- oder Kreditkarte wird die Tankkarte zum Bezahlen genutzt. Die Tankstelle rechnet dann direkt mit dem auf der Karte hinterlegten Konto ab.
Wo kann ich mit einer Tankkarte tanken?
Jeder Tankkartenanbieter hat ein Netzwerk an angeschlossenen Tankstellen- und Ladesäulen, das du mit der Tankkarte nutzen kannst. Das umfasst neben den Tankstellen der Mineralölgesellschaften auch freie Tankstellen sowie Tankstellen von Möbelhäusern und Supermärkten. Bei Ladesäulen für E-Autos kommen noch etliche Anbieter aus privater und öffentlicher Hand hinzu. Mittlerweile haben alle Anbieter von Tankkarten dazugehörige Apps, die dir alle umliegenden Tanksäulen anzeigen, bei denen du mit der entsprechenden Tankkarte zahlen kannst.
Kann ich nur bei dem Anbieter der Tankkarten tanken oder auch woanders?
Die Anbieter, die keine eigenen Tankstellen betreiben, arbeiten ohnehin mit unterschiedlichen Tankstellennetzen zusammen, um eine eigene Tankkarte überhaupt anbieten zu können. Auch die Mineralölfirmen kooperieren miteinander. Zum Beispiel akzeptieren Aral, mit der größten Anzahl von Tankstellen in Deutschland, und Total, der drittgrößte Tankstellenbetreiber, die Tankkarten des jeweils anderen. Die Möglichkeit, bei einem Fremdanbieter zu tanken, wird Roaming genannt, ein Begriff den die meisten aus dem Mobilfunk kennen.
Was kann ich alles mit einer Tankkarte bezahlen?
Natürlich kannst du mit der Tankkarte das getankte Benzin oder den geladenen Strom bezahlen. Aber neben dem Treibstoff benötigt ein Auto zwischendurch auch mal eine Autowäsche oder neues Motoröl. Bei einigen Anbietern kannst du auch fahrzeugbezogene Produkte und Dienstleistungen über die Tankkarte bezahlen.
Was kostet eine Tankkarte?
Die Kosten für eine Tankkarte hängen ganz vom Anbieter ab. Es gibt Anbieter, bei denen nur für die Tankkarte selbst keine Kosten entstehen. Das bedeutet, es gibt keine Einrichtungsgebühr, keine monatliche Grundgebühr und keine Mindestabnahmemenge für Benzin. Wenn du also den Firmenwagen nicht bewegst und die Tankkarte nicht nutzt, kostet sie dich auch nichts. Manche Anbieter bieten auch Rabatte auf den Treibstoff oder den Strom an, sodass du durch den Einsatz der Tankkarte sparen kannst.
Ist es günstiger mit einer Tankkarte zu tanken?
Ja, wer Tankkarten benutzt, spart an mehreren Stellen. Je nach Anbieter sparst du durch Mengenrabatte beim Benzin und Strom und bekommst auch Prozente auf Motoröl oder Autowäschen. Bei größeren Fuhrparks, die viel Benzin und Strom verfahren und viel Motoröl und Autowäschen brauchen, kannst du mit Verhandlungsgeschick auch noch ein paar Prozente mehr herausholen. Zusätzlich sparen Unternehmen durch den Einsatz von Tankkarten an dem verringerten Verwaltungsaufwand, da die Kosten direkt über das Firmenkonto abgerechnet werden.
Wie viele Tankkarten braucht man?
Es ist sinnvoll, mindestens zwei Tankkarten von unterschiedlichen Anbietern mit sich zu führen. Besonders dann, wenn du viel Autofährst und auch längere Strecken bewältigen musst. Auf diese Weise erhöhst du die Chance, auch spontan auf eine Tankstelle zu treffen, an der mit mindestens einer der beiden Karten bezahlt werden kann. Dabei macht es Sinn, die Tankkarte von einem der größeren Mineralölfirmen zu beziehen, da diese ein flächendeckendes großes Netzwerk an eigenen Tankstellen haben.
Tipps zum richtigen Umgang mit einer Tankkarte
- Merke dir den Kilometerstand deines Fahrzeugs, bevor du an der Zapfsäule anhältst. Das erleichtert dir das Bezahlen mit der Tankkarte.
- Achte darauf, den richtigen Treibstoff zu tanken und den Tankdeckel richtig zu verschließen.
- Zahle mit der Tankkarte wie mit einer klassischen EC- oder Kreditkarte und vergiss nicht, den Kilometerstand einzugeben.
- Bewahre den Beleg bzw. Lieferschein gut auf.
Was Sie bei der Verwendung einer Tankkarte beachten sollten
Beim Tanken mit der Tankkarte gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest, denn das Fuhrparkmanagement sieht diese nicht gerne:
- Achte darauf, dass du beim Bezahlen mit der Tankkarte den richtigen Kilometerstand eingibst, um bürokratische Scherereien zu vermeiden.
- Es ist keine gute Idee, mit der Tankkarte ein anderes Auto oder andere Fahrzeuge wie einen Rasenmäher aufzufüllen. Das kann strafrechtliche Konsequenzen haben.
- Wenn der Firmenwagen in die Werkstatt muss und du einen Ersatzwagen bekommst, kläre vorher mit deinem Fuhrparkleiter ab, ob du deine Tankkarte auch für den Ersatzwagen verwenden darfst, um Probleme zu vermeiden.