Tapen, aber richtig!

Tapen ja, aber richtig!

Klettern ist ein fantastisches Ganzkörpertraining. Aber während wir unsere Muskeln stärken, müssen vor allem die Bindegewebsstrukturen einiges aushalten. Wir zeigen dir, wie du mit dem richtigen Tape für die nötige Unterstützung sorgen kannst.

Muskeln passen sich schneller an Bewegung an als Sehnen, Bänder, Knorpel und Kapseln. Genau diese Strukturen machen das Klettern schwierig, wenn sie verletzt sind.

Wann tapen?

Tape solltest du nur dann verwenden, wenn du verletzt bist und Schmerzen hast. Nicht prophylaktisch oder aus Gewohnheit. Denn ein Tape erfüllt die gleiche Funktion wie eine Krücke: Es nimmt einen Teil der Belastung von deinem Finger weg. Die Gelenke gewöhnen sich daran und werden insgesamt schwächer.

Deshalb ist es wichtig, dass du beispielsweise beim Aufwärmen noch kein Tape verwendest, es sei denn, du bist schon an deiner Grenze. Natürlich nur, wenn es notwendig ist.

Wenn’s ohne Tape nicht geht?

Im Folgenden stellen wir dir die häufigsten Verletzungen vor und zeigen dir passende Tape-Methoden.

Hautverletzung – Tape eines Flappers

Reiße ein etwa 15 cm langes Tape ab, das breiter ist als deine Wunde. Knick es am Anfang um, sodass die nicht klebende Seite auf den Cut oder Flapper platziert wird. Wenn möglich, klebe die abstehende Haut zuerst auf die Wunde und dann das Tape darüber. Achte darauf, das Gelenk nicht zu fest zu umwickeln, da das Tape nur den Zweck hat, die Haut zu schützen und nicht das Gelenk zu stabilisieren.

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Der „Flapper“ schützt die Haut vor einer weiteren Verletzung

Ringbandverletzungen – H-Tape

Verletzungen am Ringband sind die häufigsten bei Kletterern. Aufgrund der “aufgestellten Fingerposition” gibt es hohe Druckbelastungen auf den Ringbandapparat. Dies kann zu Bandzerrungen oder Rupturen führen. Das H-Tape entlastet und unterstützt das verletzte Band, um zu verhindern, dass sich die Sehnen vom Knochen lösen.

Mit dem H-Tape wird das Ringband unterstützt

Beleidigtes Fingermittelgelenk

Schmerzen im Fingermittelgelenk können verschiedene Ursachen haben, wie Kapselzerrungen, Kapselentzündungen, Beugesehnenzerrungen oder Lumbricalissehnenverletzungen. Wenn die Diagnose nicht eindeutig ist, kann ein Tape helfen, das Gelenk zu schonen. Anzeichen für das Tapen sind unter anderem schmerzende und geschwollene Gelenke, Schmerzen bei Längszügen und streckseitige Schmerzen bei einem Gelenkerguss.

Ein schmerzendes Fingermittelgelenk kann mit einem Tape ein wenig geschont werden

Sehnenverletzungen – Handgelenk und Ellbogen

Sehnenzerrungen treten vor allem bei hängenden Fingerpositionen auf. Das Tape kann unterstützend am Handgelenk und Ellbogen angebracht werden. Dabei sollte das Tape nicht zu fest angebracht werden, um den Blutfluss nicht zu beeinträchtigen.

Handgelenksbereich

Verwende zwei etwa 15 mm breite und 8-10 cm lange Tapestreifen. Klebe einen Streifen unter dem Handgelenk fest und den anderen auf der anderen Seite. Die Streifen sollten sich überlappen, um ausreichende Elastizität zu gewährleisten.

Tape des Handgelenks

Ellbogen

Bei Sehnenverletzungen kann ein Tape am Ellbogen unterstützend wirken. Klebe das Tape unterhalb des Ellbogens durchgehend an.

Tape des Ellbogens

Allgemeine Tape-Hinweise

  • Tape nie zu fest anbringen, da dies die Durchblutung beeinträchtigt.
  • Auf die neutrale Position des Gelenks achten.
  • Dünne Streifen wählen, um gezieltes Anbringen zu ermöglichen und ein Ablösen während des Kletterns zu verhindern.

Welches Tape ist das beste?

Wir vertrauen immer noch auf das gute alte Leukotape aus der Apotheke. Es ist reißfest, gibt nicht viel nach und klebt gut.

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Außerdem…

Am besten ist es, nicht verletzt zu sein! Daher solltest du deine Finger gut aufwärmen. Sorge für Ausgleich in deinem Körper, um Dysbalancen zu vermeiden. Wenn du trotz des Tapes Schmerzen hast, solltest du deine Kletteraktivitäten einstellen. Ignoriere keine Schmerzen, um Entzündungen oder chronische Schmerzen zu vermeiden, die viel länger dauern als eine kurze Ruhezeit. Vertraue mir, ich spreche aus Erfahrung!