Die Bezeichnung “Teacup-Hund” ist eine Erfindung des Menschen. Es handelt sich dabei nicht um eine offizielle Hunderasse, sondern um bewusste Kleinzüchtungen bekannter Zwerghunderassen wie Chihuahua, Zwergpinscher, Yorkshire Terrier oder Toy-Pudel. Dabei werden die kleinsten und schwächsten Tiere aus einem Wurf selektiert und miteinander verpaart. Die resultierenden Nachkommen sind besonders klein und leicht im Vergleich zu ihren “Original”-Vorfahren. Es ist wichtig zu beachten, dass solche winzigen Exemplare bei allen kleinen Hunderassen auftreten können. Seriöse Züchter sollten jedoch keine Tiere zur Weiterzucht verwenden, da genetisch bedingte Einschränkungen und Krankheiten häufig auftreten können.
Seriöse Zucht von Teacup-Hunden? Fehlanzeige!
Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Teacup-Hunde es in Deutschland gibt, da es sich nicht um eine anerkannte Hunderasse handelt. Tatsächlich ist die Zucht von Teacup-Hunden sogar verboten. Laut der Zuchtordnung des Verbandes für das deutsche Hundewesen (VDH) müssen Hunde, die zur Zucht verwendet werden, mindestens ein Kilogramm wiegen. Teacup-Hunde wiegen oft weit weniger als diese Vorgabe. Darüber hinaus gibt es spezifische Zucht- und Rassestandards für jede Zwerghunderasse, die eingehalten werden müssen. Die Zucht von Teacup-Hunden verstößt gegen diese Standards. Seriöse und verifizierte Züchter von Teacup-Hunden gibt es daher nicht.
Kleiner Hund, großes Leid: Teacup-Hunde sind Qualzuchten
Die Zucht mit den kleinsten und schwächsten Tieren eines Wurfes führt zu verschiedenen Problemen. Bereits bei der Geburt können Komplikationen auftreten, da die Köpfe der ungeborenen Welpen zu dick sein können, um durch den Geburtskanal zu passen. Eine Kaiserschnitt-Entbindung ist oft notwendig. Die als niedlich empfundenen Merkmale der Kleinstzüchtungen, wie ein überproportional großer Kopf mit großen, hervorstehenden Augen, können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Teacup-Hunde leiden häufig unter genetisch bedingten Erkrankungen wie einem Wasserkopf, bei dem die Flüssigkeitsräume des Gehirns krankhaft erweitert sind. Auch Augenprobleme, Atemprobleme, Gebiss- und Kieferprobleme sowie Knochen- und Gelenkbeschwerden sind bei Teacup-Hunden keine Seltenheit.
Warum die unkritische Darstellung von Qualzuchten wie Teacup-Hunden problematisch ist
In den sozialen Netzwerken werden Videos und Bilder von Teacup-Hunden millionenfach geliked und geteilt. Dies verharmlost das damit verbundene Tierleid. Statt diese Qualzuchten zu bejubeln, sollte die Thematik kritisch hinterfragt und bewusst gemacht werden.
StopptTierleid: Keine Likes für Tierleid
Wir appellieren an alle Tierhalter und Verbraucher, sich kritisch mit Qualzuchten auseinanderzusetzen. Inhalte in sozialen Netzwerken sollten einen kritischen Hinweis enthalten, der über die potenziellen Krankheiten, Qualen, Schmerzen und Leiden der Tiere informiert. Nutzer sollten diese Beiträge nicht liken oder kommentieren, sondern sie den Moderator-Teams melden.
Die WTG fordert: Das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt
Unsere Forderungen richten sich an die Gesetzgebung, die Zuchtverbände und Züchter sowie an Tierhalter und Verbraucher. Eine rechtlich bindende Konkretisierung von Qualzucht ist notwendig, um bewusstes Tierleid zu verhindern. Züchter sollten keine Qualzuchten unterstützen und auf gesunde Tiere setzen. Verbraucher sollten das Wohl des Tieres bei der Wahl einer bestimmten Rasse in den Mittelpunkt stellen. Die sozialen Netzwerke sollten kritischer mit der Darstellung von Qualzuchten umgehen und Nutzer sollten keine unkritische Reaktion auf solche Inhalte zeigen.