Territoriales Verhalten beim Hund – Verstehen und angemessen trainieren

Territoriales Verhalten beim Hund – Verstehen und angemessen trainieren

Territoriales Verhalten beim Hund ist etwas ganz Normales. Die Wurzeln dafür liegen in den Genen deines Hundes. Da der Hund vom Wolf abstammt und auch dieser sein Territorium absteckt und verteidigt bzw. beschützt, ist dieser Instinkt auch in unseren heutigen Hunden vorhanden. Manche Hunderassen zeigen ein deutlicheres territoriales Verhalten als andere. Aber was ist, wenn dieses Verhalten außer Kontrolle gerät? Heute werde ich dir helfen, territoriales Verhalten zu verstehen und angemessen damit umzugehen.

Warum territoriales Verhalten kein Fehlverhalten ist

Bevor wir mit dem Training beginnen, ist es wichtig, territoriales Verhalten zu verstehen. Es ist sinnlos, ein natürliches Verhalten “abzutrainieren”. Vielmehr geht es darum zu lernen, wie man mit diesem Verhalten umgeht und es in die richtige Richtung lenkt. Territoriales Verhalten beim Hund entsteht, weil er seine Liebsten beschützen möchte und Sorge hat, dass der Eindringling etwas “Böses” will.

Das territoriale Verhalten beim Hund ist genetisch angelegt. Unsere heutigen Hunderassen stammen alle vom Wolf ab. Obwohl sich unsere Hunde im Laufe der Jahrhunderte durch Domestizierung weiterentwickelt haben, sind grundlegende Instinkte immer noch tief verwurzelt.

Darüber hinaus darfst du nicht vergessen, dass die meisten Hunderassen früher einen bestimmten Job hatten. Sie wurden nicht nur als Freund und Begleiter gehalten, sondern brachten dem Menschen auch einen Nutzen. Bestimmte Verhaltensweisen wurden selektiert oder ausgesondert, so dass bestimmte Hunderassen auf bestimmte Aufgaben spezialisiert wurden. Zu Beginn der Beziehung zwischen Mensch und Hund wurde der Hund hauptsächlich domestiziert, um das Revier vor Eindringlingen zu verteidigen und auf Gefahren aufmerksam zu machen.

Wie erkenne ich territoriales Verhalten beim Hund?

Ein deutliches territoriales Verhalten ist natürlich, wenn dein Hund das Grundstück verteidigt und Eindringlinge nicht in den Garten, das Haus oder die Wohnung lassen möchte. Das betrifft sowohl Menschen als auch andere Hunde. Das Problem mit territorialer Aggression entsteht oft durch wiederkehrende Situationen, wie zum Beispiel der Postbote, der täglich vorbeikommt. Dadurch wird das territoriale Verhalten deines Hundes immer weiter angestachelt.

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Aber es gibt auch andere Anzeichen für territoriales Verhalten. Hunde begrenzen ihr Revier nicht immer nur auf die eigenen vier Wände oder den Zaun. Auch die Gassiroute in der Nähe deines Hauses kann als Revier angesehen werden. Du wirst vielleicht feststellen, dass dein Hund in der Nähe eures Hauses viel stärker auf andere Hunde und Menschen reagiert als anderswo!

Wenn dein Hund beim Spazierengehen an fremden Orten entspannt ist, aber in der Nähe eures Zuhauses zur Leinenpöbelmutante wird, häufig markiert oder angespannt ist, deutet dies auf ein stärker ausgeprägtes Revierverhalten hin.

Territoriales Verhalten versus territoriale Aggression

Territoriales Verhalten ist an sich erstmal “normal”. Du kannst nicht kontrollieren, ob dein Hund territoriales Verhalten zeigt oder nicht. Du kannst jedoch das darauf bezogene aggressive Verhalten beeinflussen.

Wie gehe ich mit territorialem Verhalten beim Hund um?

Du fragst dich vielleicht, was du überhaupt tun kannst, wenn man territoriales Verhalten nicht “wegtrainieren” kann. Das Zauberwort lautet hier: Management. Zum einen solltest du vorausschauend handeln, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Zum anderen solltest du deinem Hund die Verantwortung abnehmen, damit er entspannen kann. Ich werde dir gerne erklären, wie du dies tun kannst.

Achte auf die Position des Schlafplatzes

Hunde, die territorial veranlagt sind, neigen dazu, alles zu kontrollieren. Daher ist es ungünstig, wenn der Schlafplatz so platziert ist, dass dein Hund den Flur oder andere Zimmer kontrollieren kann. Stelle sein Körbchen an einen Ort, von dem aus er keine Türen oder dich kontrollieren kann. Das wird dazu führen, dass dein Hund entspannter schläft.

Territoriales Verhalten: Achte auf die Position des Schlafplatzes!
Der richtige Schlafplatz ist wichtig, um territoriales Verhalten zu kontrollieren.

Deckentraining

Bringe deinem Hund bei, auf ein Kommando auf eine Decke, in eine Box oder auf seinen Schlafplatz zurückzugehen. Dort soll er bleiben, bis du ihn wieder freigibst. Wenn dein Hund bei Besuch sehr aufgeregt reagiert, kannst du ihm zusätzlich beibringen, entspannt in einem anderen Raum zu warten.

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Du begrüßt Besuch immer zuerst!

Häufig dürfen Hunde an der Tür stehen und Besucher zuerst begrüßen. Das solltest du unterbinden. Du alleine öffnest die Tür und begrüßt den Besuch. Dein Hund sollte in dieser Zeit an einem zugewiesenen Platz warten. Erst wenn Ruhe eingekehrt ist, darf dein Hund den Besuch begrüßen, sofern er freundlich ist. Eine entspannte Begrüßung zu einem späteren Zeitpunkt nimmt deinem Hund bereits viel Energie und Druck!

Fremde Menschen sollten nicht ohne dich das Haus betreten

Ein Fremder ist für deinen Hund ein Eindringling! Es ist wichtig, dass niemand das Haus einfach so betritt, wenn du nicht zu Hause bist. Das kann nicht nur für den Besuch böse enden, sondern bestätigt deinen Hund auch in dem Glauben, dass er sich um die Verteidigung des Reviers kümmern muss.

Es klingelt an der Tür

Wenn dein Hund territoriales Verhalten zeigt, wird er wahrscheinlich bellen und aufgeregt sein, wenn es an der Tür klingelt. Du kannst sowohl das Deckentraining als auch die Desensibilisierung nutzen, um damit umzugehen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du die Klingel selbst auslöst und deinen Hund auf seinen zugewiesenen Platz schickst. So lernt dein Hund, dass es nicht immer Grund zur Aufregung gibt, wenn es an der Tür klingelt.

Sichere deinen Hund

Wenn dein Hund deutliches territoriales Verhalten zeigt, musst du dafür sorgen, dass er gesichert ist! Du kannst zum Beispiel eine Leine nutzen oder einen Maulkorb verwenden, um sicherzugehen. Denke jedoch daran, dass ein Maulkorb langsam und positiv konditioniert werden sollte. Es ist unfair und verstärkt nur Spannungen, deinem Hund einfach einen Maulkorb überzuziehen!

Beziehe deine Familie mit ein

Es ist wichtig, dass alle in der Familie an einem Strang ziehen, wenn es um das Training geht. Dein Hund sollte lernen, dass ihr die Situation vollständig im Griff habt. Achte darauf, dass alle sich an die Regeln halten, einschließlich deiner Kinder. Nur so könnt ihr Konsequenz zeigen und eurem Hund die Sicherheit geben, dass er Aufgaben euch überlassen kann.

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Territoriales Verhalten – Dein Hund wufft oder reagiert auf Geräusche

Wenn dein Hund bellt, weil er bestimmte Geräusche gehört hat, könntest du es ihm verbieten. Aber dein Hund wird es wahrscheinlich nicht verstehen. Besser ist es, das Geräusch für deinen Hund zu kontrollieren. Du stehst zum Beispiel auf, schaust aus der Tür und gehst dann zurück und sagst “Es ist alles in Ordnung”. Du nimmst deinem Hund also die Kontrolle ab und zeigst ihm, dass du die Situation im Griff hast.

Territoriales Verhalten im Garten

Ein weiteres Problem könnte sein, dass dein Hund, wenn er in den Garten gelassen wird, sofort aufgeregt bellt und herumpöbelt. In diesem Fall lasse deinen Hund nur nach Freigabe in den Garten. Du gehst zuerst in den Garten und kontrollierst die Situation. Erst wenn “die Luft rein ist”, rufst du deinen Hund in den Garten. Damit gibst du deinem Hund Sicherheit, da du das Revier kontrolliert hast. Das Pöbeln wird so schnell aufhören.

Territoriales Verhalten im Garten
Territoriales Verhalten im Garten kontrollieren.

Laste deinen Hund körperlich und geistig aus

Ein ausgelasteter Hund sucht sich nicht so schnell andere Aufgaben. Achte darauf, deinen Hund sowohl körperlich als auch geistig auszulasten. Die Auslastung sollte zur Rasse deines Hundes und seinem Alter passen. Es gibt viele Möglichkeiten, deinen Hund zu beschäftigen, wie zum Beispiel Suchspiele, Indooraktivitäten oder Intelligenzspielzeuge.

Fazit: Territoriales Verhalten – eine Herausforderung

Wie du siehst, erfordert ein stark territoriales Verhalten viel Management und Training. Das Training kann nervenaufreibend sein und erfordert häufig ein Umdenken. Es ist auch immer noch anstrengender, in der Nähe des Hauses spazieren zu gehen als anderswo.

Ich muss immer noch darauf achten, wer das Haus betritt und wie. Mira wird nie ein Hund sein, der freudestrahlend Besucher begrüßt. Ich habe gelernt, mit ihrem territorialen Verhalten umzugehen und es zu akzeptieren. Das bedeutet, dass ich immer vorausschauend denken muss. Du brauchst dich nicht dafür zu schämen! Manche Menschen glauben immer noch, dass ein Hund jeden mögen und alles tolerieren muss. Unsere Hunde haben jedoch Instinkte und Bedürfnisse, und es liegt an uns, diese zu lenken.

Übernehme die Verantwortung und Kontrolle, und euer Zusammenleben wird entspannter werden.

Bitte beachte, dass ich keine Hundetrainerin bin. Ich berichte nur von meinen Erfahrungen mit einem anspruchsvollen und reaktiven Hund. Wenn du merkst, dass die Erziehung deines Hundes außer Kontrolle gerät oder du Unterstützung benötigst, wende dich bitte an einen erfahrenen Hundetrainer. Es ist nicht schlimm, um Hilfe zu fragen. Es wäre jedoch schlimm, wenn etwas passiert, das du hättest verhindern können.

Autorin: [Your Name]