Wenn es um Audiointerfaces geht, steht das Behringer BCA2000 ganz oben auf der Liste. Das BCA2000 ist das erste Audio-Interface von Behringer und eines der ersten USB 2.0 Audiointerfaces auf dem Markt. Mit seinem innovativen Pult-Konzept hebt es sich deutlich von anderen Audio-Interfaces ab. Es bietet alles, was du für dein praxisgerechtes Tonstudio oder Homestudio benötigst – vom Computer über das Audio-Interface bis hin zu den Aktivmonitoren. Ein zusätzliches Mischpult wird nicht mehr benötigt.
Ausstattung des Behringer BCA2000
Das BCA2000 verfügt über zwei analoge Eingänge, die sowohl Mikrofon-, Line- als auch Instrumentenpegel verarbeiten können. Die Mikrofoneingänge haben zusätzlich je einen Insertweg. Darüber hinaus gibt es optische und koaxiale digitale Ein- und Ausgänge. Der optische Eingang kann von S/PDIF in einen ADAT-Modus umgeschaltet werden. Über den ADAT-Port können bis zu 8 Kanäle bei 44,1 oder 48 kHz übertragen werden. Das Interface unterstützt Samplefrequenzen von bis zu 96 kHz über ADAT, wobei sich die ADAT-Kanäle halbieren, wenn der ADAT-Input aktiv ist.
Besonders interessant ist die Eingangssektion des BCA2000. Die Line-, Instrumenten- und Mikrofoneingänge können zu einer Stereo-Summe vorgemischt und aufgenommen werden. Du kannst also flexibel unterschiedliche Signale aufnehmen. Beachte jedoch, dass nur die Mischung beider Eingänge aufgezeichnet wird. Für die beiden analogen Eingänge steht eine “Dynamik”-Sektion zur Verfügung, die ein Noise-Gate und einen Limiter bietet.
Die Monitor-Sektion des Behringer BCA2000
Die Monitor-Sektion des BCA2000 ist besonders interessant. Neben der verzögerungsfreien Monitor-Funktion für die Eingänge verfügt das Interface über zwei Kopfhöreranschlüsse, einen Main-Out und zwei Ausgänge für Aktivboxen. Zusätzlich gibt es Lautstärkeregler, einen Mono-Schalter, einen Mute-Schalter und einen Dim-Schalter. Genau wie bei herkömmlichen Mischpulten. Beachte jedoch, dass sich die beiden Kopfhörer, der Main-Out und der Controlroom-Ausgang eine Summe teilen und nicht mit unterschiedlichen Signalen versorgt werden können. Zur Aussteuerung stehen eine LED-Kette und sechs weitere Signal-Clip LEDs zur Verfügung, die global für die Ein- und Ausgänge verwendet werden können.
Die Audioqualität des Behringer BCA2000
Für ein Audiointerface unter 200 Euro bietet das BCA2000 eine solide Audioqualität. Es eignet sich gut für Homerecording, kann jedoch mit hochwertigen Audio-Interfaces nicht ganz mithalten. Die Verzerrungswerte sind etwas hoch und der Rauschpegel relativ laut. In Kombination mit den Vorstufen werden die 24-Bit-Wandler auf 16-Bit-Wandler reduziert. Die hohen Verzerrungswerte treten beim Main-Out auf und lassen sich erst bei -20 dB minimieren. Die Audioqualität verbessert sich dafür, jedoch steigt der Rauschpegel an. Beachte jedoch, dass dies auf eine komplette D/A-A/D-Wandlung im Loopback-Verfahren zurückzuführen ist. Wenn du mit einem externen Wandler arbeiten möchtest, kannst du auf die digitalen Anschlüsse zurückgreifen und die mittelmäßigen Wandler und Vorstufen umgehen.
Praxiserfahrungen mit dem Behringer BCA2000
Ich habe das BCA2000 mit dem neuen Treiber V2.0 getestet und die Installation verlief problemlos. Allerdings sollte beachtet werden, dass USB 2.0 Audio noch nicht vollständig ausgereift ist. Für eine stabile Funktionalität mussten wir auf unseren Testsystemen zunächst sämtliche Powermanagements für die USB Root-HUBs ausschalten und die “ACPI-Kontrollmethodenbatterie” im Gerätemanager deaktivieren (bei Laptops). Andernfalls kommt es zu Aussetzern im Audiosignal. Mit einigen USB 2.0 Controllern kann es auch zu Schwierigkeiten kommen. Mit den gängigen Intel-Controllern funktioniert das BCA2000 jedoch einwandfrei.
Bei niedrigen Latenzen unter 20 ms empfehle ich, darauf zu achten, dass nicht zu viele andere Anwendungen neben dem Sequenzer ausgeführt werden, da dies zu Knacksern oder Aussetzern führen kann. Die minimale erreichbare Latenz lag auf einem 3,2 GHz P4 bei etwa 6 ms und einer Prozessorlast von 10% bis 20% bei allen 16 Kanälen. Im Allgemeinen ist die Prozessorbelastung bei USB deutlich höher als bei Firewire oder PCI. PCI ist nach wie vor die prozessorschonendste Methode, während Firewire ebenfalls gut optimiert ist, aber immer noch hinter PCI zurückbleibt. Ob USB jemals die Leistung von Firewire erreichen wird, ist fraglich. Für ein optimales System empfehle ich daher weiterhin PCI oder für Laptops PCMCIA.
Fazit zum Behringer BCA2000
Das Behringer BCA2000 ist die perfekte Wahl, wenn es um ein günstiges Audiointerface geht. Mit zahlreichen Features, dem flexiblen Eingangs-Mischpult, der hochwertigen Monitor-Sektion und dem ADAT-Port überzeugt das BCA2000 auf ganzer Linie. Die Bedienung erfolgt intuitiv und macht Spaß. Natürlich gibt es auch einige Nachteile, wie die durchschnittliche Qualität der Vorstufen, Ausgangsstufen und Wandler. Aber für den Heimgebrauch und Demos ist das BCA2000 absolut ausreichend. Der Limiter ist eine große Hilfe, um Signalspitzen abzufangen. Das Noise-Gate könnte jedoch durch einen Kompressor ersetzt werden, da digitale Expandern heutzutage weit fortgeschritten sind. Glücklicherweise bietet das BCA2000 Inserts, um externe Effekte einzuschleifen.
Als direkten Konkurrenten kann das Mindprint-TRIO erwähnt werden. Obwohl das Konzept ähnlich ist und Mindprint ebenfalls ein digitales Audio-Interface anbietet, fehlen USB und Firewire. Im Bereich der reinen USB 2.0 Interfaces gibt es außerdem das Edirol UA-101 und das Marian UCON CX. Alle drei Konkurrenten haben unterschiedliche Konzepte, die jedoch alle im Bereich des Homerecordings angesiedelt sind. Das TRIO hebt sich jedoch in Bezug auf die Audioqualität ab.
Insgesamt ist das Behringer BCA2000 ein solides Audiointerface mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es bietet alles, was du für deine Musikproduktion benötigst und macht die Aufnahme zu einem unkomplizierten und angenehmen Erlebnis.