LVS-Geräte werden nur für eine einzige Aufgabe entwickelt: Leben retten, wenn du oder einer deiner Kameraden von einer Lawine verschüttet wird. Daher müssen sie äußerst einfach zu bedienen sein, insbesondere in stressigen Situationen, in denen jede Sekunde zählt und du keine Zeit damit verschwenden kannst, herauszufinden, wie dein Gerät funktioniert. Mammut führt seit vielen Jahren in diesem Bereich und bietet nun zwei leistungsstarke LVS-Optionen je nach Anwendungsbereich an. Für professionelle Benutzer wie Skilehrer und Rettungskräfte bietet das Barryvox S eine vollständige Ausstattung, die in schwierigen Mehrfachverschüttungssituationen von großem Vorteil ist. Als zweite Option bietet Mammut das Standard-Barryvox LVS-Gerät an, das einige Funktionen weniger in einem günstigeren Paket für den Freizeitgebrauch bietet.
Das Barryvox S
Das Barryvox S ist sowohl ein digitales Drei-Antennen-LVS-Gerät als auch ein analoges Ein-Antennen-LVS-Gerät mit einer Reichweite von bis zu 70 Metern und damit vielen anderen Geräten auf dem Markt voraus. Mammut behauptet, dass dies eine 70 Meter breite Suchstreifenbreite während der LVS-Suche ermöglicht. Die Smart Search-Anzeige des Barryvox S zeigt dabei mehr als nur eine Zahl und einen grundlegenden Richtungspfeil. In den Suchmodi Akquisition und Grobsuche zeigt die Anzeige eine Animation, die zeigt, was du tun sollst (z. B. schnelles Bewegen in Zickzack über das Trümmerfeld im Akquisitionmodus und dann langsames Vorgehen und Beachten der Pfeile im Grobsuchmodus). Sobald du den Feinsuchteil einer LVS-Suche erreicht hast, führt dich eine Linie und ein Pfeil dazu an, das Überkreuzungsmuster auf effizienteste Weise auszuführen.
Das Barryvox
Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit sind entscheidend für die Lawinenrettung, und genau darum geht es beim simpleren Barryvox. Es verfügt über das gleiche große, gut lesbare Display, einen Flag-Knopf und einen einfachen Verriegelungsschalter (der nicht versehentlich betätigt werden kann) zum Wechseln der Modi von AUS über SENDEN zu SUCHEN. Die Anzeige zeigt die Entfernung und Richtung zum stärksten Signal sowie die Anzahl der verschütteten Opfer im Fall einer Mehrfachverschüttungssituation an. Obwohl Mammut die gleiche Reichweite von 70 Metern angibt, haben unsere Instruktoren während des International Pro Rider-Workshops von TGR darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist, einen kleineren Suchstreifen von etwa 50 Metern zu verwenden, um sicherzustellen, dass kein Bereich übersehen wird. Doug Workman erklärt, dass die 70 Meter Suchstreifenbreite auf einer “worst case” Reichweite von nur 35 Metern basiert. Drei-Antennen-LVS-Geräte wie das Barryvox haben eine X-, Y- und Z-Achsen-Antenne, wobei eine weniger leistungsstark ist als die anderen beiden. “Worst case” wird definiert, wenn das schwächste Antennenpaar des suchenden LVS-Geräts das Signal des sendenden LVS-Geräts aufnimmt. Die Suchstreifenbreite ist immer doppelt so groß wie die worst case Reichweite, und Mammut hat festgestellt, dass die worst case Reichweite des Barryvox 35 Meter beträgt. Dies ermöglicht eine breitere Suchstreifenbreite während der Signalerfassung und beschleunigt somit den Rettungsprozess.
Bei den meisten unserer Übungssuchen mit LVS-Geräten beim IPRW 2021 hat das Barryvox S die Notwendigkeit der Durchführung aller vier Seiten des Überkreuzungsmusters beseitigt und die niedrigste Zahl bestätigt, ab der wir mit der Sondierung begonnen hätten. Das Verständnis, wie diese Anzeigen funktionieren und was sie bedeuten, ist entscheidend für die Verwendung des LVS-Geräts im wirklichen Leben. Sobald du den Unterschied verstanden hast, können sie dir dabei helfen, schnellere und effizientere Suchen durchzuführen.
Wie jedes andere LVS-Gerät verfügen sowohl das Barryvox S als auch das Barryvox über eine Markierungsfunktion, um ein einzelnes Signal in einer Mehrfachverschüttungssituation auszublenden. Dies ermöglicht es dem Suchenden, das Signal des zuerst gefundenen LVS-Geräts zu ignorieren und die Suche nach weiteren Opfern fortzusetzen. Der Mehrfachverschüttungsmodus unterscheidet sich auch von den anderen, indem er schnell das stärkste Signal erkennt und auswählt. Im Wesentlichen trifft das LVS-Gerät eine Entscheidung für dich und weist direkt auf das stärkste (normalerweise das nächstgelegene) Signal hin. Die Anzeigen zeigen die Gesamtanzahl der gefundenen Signale an und der Benutzer kann zwischen den Signalen mithilfe der Auswahltasten an der Seite des Geräts wechseln.
Eine weitere einzigartige Funktion ist, dass das LVS-Gerät über eine separate W-Link-Frequenz “Vitals” sendet, wie es Mammut nennt. Diese Technologie gibt es schon seit den älteren Pulse-Geräten von Mammut. Wenn du verschüttet bist und dein Barryvox S trägst, kann der eingebaute Beschleunigungssensor des Geräts mitteilen, dass du dich bewegst oder atmest, und dies an jeden Suchenden mit einem W-Link-fähigen LVS-Gerät übermitteln. Es ist eine schöne Zusatzfunktion, bringt jedoch die ethische Frage mit sich, “vertraust du einer Maschine, zu entscheiden, wen sie zuerst ausgräbt?” Wir überlassen diese Entscheidung dir, aber statistisch gesehen sollte dies dazu beitragen, Leben zu retten.
Im Pro-Modus des Barryvox S kann durch das Einschalten des optionalen analogen Tons fortgeschrittenen Suchenden geholfen werden, die Anzahl der in unmittelbarer Nähe verschütteten Opfer zu ermitteln. Obwohl diese Technologie sicherlich nicht neu ist, ermöglicht sie Profis die effektive Verwendung von alternativen Suchstrategien wie dem Mikrostreifen- oder dem 3-Kreismuster, um mit Signalüberlappungen umzugehen (z. B. wenn zwei verschüttete LVS-Geräte-Signale zeitlich gleich sind und das suchende LVS-Gerät verwirren). Der Pro-Modus ermöglicht es dem Benutzer, in alternative Suchmodi zu wechseln, zwischen verschütteten Signalen zu wechseln und das analoge Signal einzuschalten.
Das Fazit sowohl für das Barryvox als auch für das Barryvox S lautet, dass der Standardmodus extrem schnelle Suchen bei Einzel- und Mehrfachverschüttungen ermöglicht, selbst für Benutzer ohne oder mit wenig Erfahrung. Darüber hinaus ermöglicht der Pro-Modus des Barryvox S Profis den effizienten Einsatz in schwierigen Situationen.
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