Mit dem Lexus GS 450h habe ich vor neun Jahren bereits die Zukunft des Autos erfahren. Heute sind Hybridfahrzeuge beliebter denn je. Doch wer zum ersten Mal in einem Hybrid unterwegs ist, wird direkt überrascht sein. Denn nach dem Startknopfdruck passiert scheinbar nichts, außer dass die Instrumente zum Leben erwachen. Der Wagen setzt sich geräuschlos in Bewegung. Erst wenn man kräftig auf das Gaspedal tritt, erwacht das beeindruckende Motorgeräusch.
Der Motor und das Energiesparen
Natürlich stellt sich die Frage, ob ein Auto mit fast 300 PS ein Energiesparauto sein kann. Sind nicht eher kleinere Fahrzeuge und Motoren besser geeignet? Wie dem auch sei, ich möchte hier mit einem Oberklassemodell beginnen, da die anfänglich höheren Kosten leichter zu verschmerzen sind. Und das Einsparpotenzial ist beachtlich.
In meinem Test konnte ich einen beeindruckend niedrigen Durchschnittsverbrauch von 7,37 Litern Superbenzin pro 100 Kilometer feststellen. Das ist für einen so starken Sechszylinder bemerkenswert. Natürlich muss ich darauf hinweisen, dass die größten Einsparungen in der Stadt und auf Landstraßen zu verzeichnen sind. Vollgasfahrten auf der Autobahn bringen hier keinen Nutzen.
Wie fährt sich der Lexus-Hybrid?
Der Lexus GS 450h fährt sich wie jedes andere Auto auch. Sobald ich den Wählhebel in die Vorwärts- oder Rückwärtsposition stelle und den Fuß von der Bremse nehme, setzt sich der Lexus lautlos in Bewegung. Zumindest solange die Batterie genügend Energie hat. Andernfalls springt der Verbrennungsmotor an und treibt den Wagen voran, während er gleichzeitig die Batterie auflädt. Dies geschieht auch bei jedem Bremsvorgang. Ich muss darauf nichts weiter beachten.
Auf dem großen Monitor in der Mittelkonsole kann ich auswählen, dass mich das Fahrzeug ständig über die aktuelle Situation informiert. Denn sonst bekomme ich von all den Vorgängen nichts mit. Wenn ich jedoch das Gaspedal durchdrücke, wechselt der GS 450h nahtlos vom Elektromodus in einen kraftvollen Galopp. Er beschleunigt mit beeindruckender Power und der Benzinmotor schaltet sich blitzschnell dazu, begleitet von einem sonoren Gebrüll. Gleichzeitig gibt er seine Kraft an die Hinterachse weiter.
Der Elektromotor allein reicht aus, um das Fahrzeug bei niedrigen Geschwindigkeiten oder im Stop-and-Go-Verkehr zu bewegen. Bei voller Beschleunigung unterstützt er den Benzinmotor und sorgt so für einen kraftvollen Start. In solchen Momenten verwandelt sich der GS 450h jedoch vom Energiesparer in eine Sportlimousine mit einem höheren Durstfaktor.
Der Blick auf das linke Rundinstrument
Ein interessanter Blick auf das linke Rundinstrument neben dem Tacho zeigt die momentane kW-Abgabe des Motors an. Ein herkömmlicher Drehzahlmesser ist hier nicht zu finden.
Der Lexus GS 450h bietet ein Hybrid-Erlebnis der Extraklasse. Mit seinem eindrucksvollen Motor, der nahtlos zwischen Elektro- und Benzinantrieb wechselt, vereint er Leistung und Effizienz auf beeindruckende Weise. Und auch wenn sein Durstfaktor bei sportlicher Fahrweise steigt, ist der Durchschnittsverbrauch für einen Sechszylinder äußerst sparsam. Ein Fahrzeug, das den Anforderungen der Zukunft gerecht wird und gleichzeitig Fahrspaß auf höchstem Niveau bietet.
