Tiere, die Krankheiten erschnüffeln: Einblicke in ihre erstaunliche Fähigkeit

Tiere, die Krankheiten erschnüffeln: Einblicke in ihre erstaunliche Fähigkeit

Dank ihrer außergewöhnlichen Nasen können Tiere wie Ameisen, Ratten und Hunde Krankheiten wie Tuberkulose, Krebs und sogar Corona erschnüffeln. In diesem Artikel erfährst du, welche Tiere welche Krankheiten erkennen können und wie sie dafür trainiert werden. Außerdem werden wir einen Blick auf die Medizintechnik werfen, die die Natur mit intelligenten Sensoren und elektronischen Nasen imitiert.

Das Wichtigste zum Thema Tierische Diagnosen

  • Ameisen können Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden.
  • Tiere erkennen Krankheiten anhand von flüchtigen organischen Verbindungen.
  • Riesen-Hamsterratten erschnuppern Tuberkulose, Bienen erkennen Corona und Hunde haben ein breites Spektrum an Fähigkeiten, wie das Erschnüffeln von Diabetes, Epilepsie, Malaria und Corona.

So arbeiten Diagnose-Helfer aus dem Tierreich

Wenn Ratten Helden werden

Die Apopo-Stiftung trainiert Riesen-Hamsterratten im Kampf gegen Tuberkulose.

Spürnase Hund – Ein Diagnose-Multitalent

🩺 Krebs: Hunde können verschiedene Arten von Krebs identifizieren, wie zum Beispiel Lungenkrebs anhand von Blutproben mit einer Trefferquote von 97 Prozent. Sie können auch Prostatakrebs anhand von Urinproben und Brustkrebs anhand von Atemproben erkennen. Darm- und Hautkrebs sind ebenfalls in ihrem Riechspektrum enthalten.

🧦 Malaria: Hunde erkennen diese Krankheit am Fußschweiß oder an den getragenen Socken. In einer britischen Studie konnten sie 70 Prozent der Proben von erkrankten Kindern aus Gambia identifizieren, obwohl diese noch keine Symptome hatten.

🧠 Epilepsie: Epilepsiewarnhunde brauchen eineinhalb bis zwei Jahre Ausbildung, um Anfälle im Vorhinein erkennen zu können. Sie warnen die Betroffenen, indem sie sie anstupsen oder die Pfote auflegen. Dadurch können Verletzungen vermieden werden. Die Hunde sind auch in der Lage, Hilfe zu holen.

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🍭 Diabetes: Diabetikerwarnhunde werden ebenfalls bis zu zwei Jahre ausgebildet. Sie können einen überhöhten oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel erkennen und orientieren sich dabei am gefährlichen Sinken oder Steigen der Werte. Dadurch verhindern sie Krampfanfälle, ein Koma oder den Tod. Diese Fähigkeit besitzen sie von Geburt an.

🧫 Infektionen: Hunde können auch Bakterien-Duftmarker erkennen. Labradore und Golden Retriever waren in der Lage, Harnwegsinfektionen anhand des Urins und Lungenentzündungen anhand des Atems zu erschnuppern. Ein Beagle aus Amsterdam konnte sogar Krankenhauskeime identifizieren.

🦠 Corona: Hunde können anhand von Speichelproben und Sekreten aus Lunge und Bronchien Corona erkennen. Sie können innerhalb einer Woche Training 1.000 Proben unterscheiden und erreichten eine Trefferquote von 83 Prozent bei positiven Proben und 96 Prozent bei negativen Proben. Bereits am Flughafen Helsinki wurden Hunde zur Kontrolle auf Corona eingesetzt.

Elektronische Nasen nach dem Vorbild der Natur

In der Bionik werden natürliche Vorbilder technisch umgesetzt. Forschende experimentieren mit “elektronischen Nasen”, die mithilfe intelligenter Sensoren das Geruchstalent der Tiere nachahmen. Sie analysieren die chemische Zusammensetzung der Geruchsproben und stellen Diagnosen. An der Universität Jena wird in einem internationalen Projekt mit neu entwickelten “e-noses” die Gesundheitsüberwachung digitalisiert. Die künstlichen Riecher könnten lebensrettend sein und Ärzten invasive Eingriffe ersparen. Obwohl diese Technologie noch nicht marktreif ist, bieten die elektronischen Nasen einige Vorteile gegenüber ihren tierischen Vorbildern, wie zum Beispiel eine unabhängige Treffsicherheit.

Dog sniffing
Bildquelle: Unsplash

Tiere haben erstaunliche Fähigkeiten, Krankheiten zu erschnüffeln. Ihre natürlichen Talente werden bereits erfolgreich genutzt, und die Entwicklung von Technologien wie elektronischen Nasen verspricht noch mehr Fortschritte in der Diagnose von Krankheiten.

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