Tigerkatzen sind einfach wunderschön und jede von ihnen ist auf ihre ganz eigene Art einzigartig. Doch wie gut kennst du die beliebten Samtpfoten? Hier erfährst du 6 faszinierende Fakten über Tigerkatzen, die du bestimmt noch nicht kanntest!
1. Das Tigermuster bei Tigerkatzen
Das Tigermuster ist eine besondere Fellzeichnung, die zur Kategorie “Tabby” gehört. Es gibt jedoch nicht nur das klassische Tigermuster, sondern auch noch andere Varianten wie getupft, gestromt und getickt. Das Tigermuster selbst wird als “Wildtyp” bezeichnet und zeichnet sich durch einen dunklen Aalstrich entlang der Wirbelsäule aus. Von diesem Aalstrich aus verlaufen schmale dunkle Streifen über den Körper der Katze. Die Ringe am Schwanz und den Beinen sind ein Markenzeichen von Tigerkatzen. Die anderen Tabby-Muster haben sich aus dem Tigermuster entwickelt:
- Die gestromte Zeichnung ist eine Mutation des Tigermusters. Bei gestromten Katzen sind die Streifen breiter und auf den Schultern befindet sich eine Schmetterlingszeichnung. Außerdem haben sie dunkle Flecken auf den Flanken.
- Bei der getupften Zeichnung haben sich die Streifen in Punkte aufgelöst.
- Die getickte Zeichnung führt dazu, dass die Katzen mehr oder weniger einfarbig erscheinen. Dies liegt daran, dass jedes Haar bei dieser Fellzeichnung mehrfach hell und dunkel gebändert ist, wodurch das Muster aufgelöst erscheint. Dieses Phänomen tritt zum Beispiel bei Abessinierkatzen auf.
Viele verbinden das Tigermuster wahrscheinlich mit grau-braun getigerten Katzen. Doch auch Katzen mit anderen Fellfarben können das Tigermuster haben, zum Beispiel rote Katzen. Außerdem findet man das Tigermuster bei verschiedenen Katzenrassen, von der Europäisch Kurzhaar über die Maine Coon bis hin zur Norwegischen Waldkatze.
2. Einfarbig oder getigert?
Ob eine Katze einfarbig oder getigert ist, hängt von einem bestimmten Gen ab. Der Genort A entscheidet über die Fellzeichnung:
- Das Allel A steht für das Tigermuster.
- Das Allel a steht für die einfarbige Fellzeichnung.
Da jedes Gen in doppelter Ausführung vorliegt, können verschiedene Kombinationen auftreten:
- AA (reinerbig)
- Aa (mischerbig)
- aA (mischerbig)
- aa (reinerbig)
Das Allel A, welches für das Tigermuster steht, ist dominant gegenüber dem Allel a. Das bedeutet, dass Katzen, die die Kombination “aa” tragen, einfarbig sind.
Die Musterung der Nachkommen wird davon beeinflusst, ob die Eltern-Katzen reinerbig oder mischerbig sind. Reinerbig bedeutet, dass beide Allele gleich sind (AA und aa). Bei mischerbigen Katzen sind die Allele unterschiedlich (aA und Aa).
Wenn eine Elternkatze die Allele “AA” und die andere “aa” trägt, können beide Katzen getigerte Babys bekommen, obwohl eine der beiden Katzen einfarbig ist. Das liegt daran, dass immer ein Gen von der Mutter und eins vom Vater weitergegeben wird und das dominante getigerte Gen in diesem Fall immer dabei ist. Dieses Phänomen nennt man das “Uniformitätsgesetz” von Gregor Mendel.
Wenn die Eltern-Katzen mischerbig sind, können sowohl einfarbige als auch getigerte Katzenbabys geboren werden, selbst wenn beide Elternkatzen getigert sind. In der Theorie liegt das Zahlenverhältnis der Nachkommen bei 3:1 (drei getigerte zu einer einfarbigen Katze). Dieses Phänomen ist bekannt als das “Spaltungsgesetz” nach Mendel.
3. Verwechslungsgefahr mit wilden Verwandten
Einige grau-getigerte Hauskatzen sehen ihren wilden Verwandten zum Verwechseln ähnlich! Auch die Europäische Wildkatze trägt ein Tigermuster, das jedoch meist nicht so deutlich ausgeprägt ist wie bei vielen Hauskatzen und eher “verwaschen” wirkt. Die afrikanische Falbkatze, der Vorfahr der Hauskatze, ist ebenfalls leicht getigert.
4. Das erste Stofftier in Massenproduktion war eine grau-getigerte Katze
Eines der ersten in Massenproduktion hergestellten Kuscheltiere war die sogenannte “Ithaca Kitty”. Diese getigerte Stoff-Katze wurde von der grauen Tabbykatze “Caesar Grimalkin” inspiriert. Celia Smith und ihre Schwägerin Charity Smith aus Ithaca (USA) entwarfen die “Ithaca Kitty” und sie wurde ab 1892 erfolgreich produziert. Dieses Kuscheltier löste einen wahren Hype für Plüschtiere aus und war bis nach dem ersten Weltkrieg weit verbreitet.
5. Das “M” auf der Stirn von Tigerkatzen
Getigerte Katzen haben ein charakteristisches “M” auf ihrer Stirn. Tatsächlich haben alle Katzen im Tabby-Muster dieses “M”, entweder in rot oder schwarz, es sei denn, es wird durch weiße Stellen im Gesicht verdeckt. Im Christentum wird gesagt, dass das “M” ein Zeichen für Maria ist. Es heißt, dass eine Katze schützend über dem Jesuskind gelegen haben soll, woraufhin Maria der Katze das “M” als Schutzsymbol verlieh. Im Islam steht das “M” für Mohammed, denn ihm soll eine Katze einst vor einer Schlange Schutz geboten haben.
6. Tigerkatzen: Die Persönlichkeit
Es wird gesagt, dass Katzen mit getigertem Fell gerne Einzelgänger sind. Sie ziehen es vor, alleine draußen in der Natur herumzustreifen und nach neuen Abenteuern zu suchen. Außerdem gelten Tigerkatzen als furchtlos, risikofreudig, neugierig und offen. Sie sind einfach außergewöhnliche Persönlichkeiten!
Tigerkatzen sind wirklich faszinierende Wesen. Von ihrer einzigartigen Fellzeichnung bis zu ihrer mutigen Persönlichkeit gibt es so viel zu entdecken und zu bewundern. Ob als treuer Begleiter oder wilder Entdecker – Tigerkatzen verzaubern uns immer wieder aufs Neue!