Die MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) ist ein wichtiger Schritt für Menschen, die ihren Führerschein zurückgewinnen möchten. Bei der MPU geht es jedoch nicht nur um den Führerschein, sondern vor allem um Ihre persönliche Problematik, sei es in Bezug auf Drogen-, Alkohol- oder Verhaltensprobleme. Es geht darum, die Ursache für diese Problematik zu verstehen und wie sie Ihr Leben negativ beeinflusst hat.
Die Begutachtung – Wie Sie sich richtig verhalten und was Sie erwartet
Während der MPU stehen Sie zu jeder Zeit unter Beobachtung. Daher ist es wichtig, Ihr Auftreten sorgfältig zu berücksichtigen und einige Punkte zu beachten:
- Treten Sie nicht arrogant auf
- Verwickeln Sie sich nicht in Widersprüche, egal ob bei Aussagen beim Psychologen oder in den Fragebögen
- Seien Sie nicht überheblich
- Verhalten Sie sich respektvoll
- Übernehmen Sie die volle Verantwortung für Ihr Handeln
- Zeigen Sie keine Uneinsichtigkeit in Ihren Aussagen
- Bewahren Sie trotz möglicher erniedrigender Behandlung Ihr Selbstbewusstsein und Ihre Würde
Es kommt leider manchmal vor, dass die Sympathie oder Antipathie zwischen Ihnen und dem Gutachter eine kleine Rolle spielt. Der Gutachter sollte immer objektiv bleiben und keine persönliche Meinung einfließen lassen. Dennoch handeln auch Gutachter subjektiv und es kann vorkommen, dass trotz guter Vorbereitung und Erfüllung aller notwendigen Punkte eine Entscheidung gegen Sie getroffen wird. Es ist wichtig zu wissen, dass MPU-Gutachten fast nicht anfechtbar sind, da die Gerichte eher dem Gutachter vertrauen als Ihnen. Daher ist es ratsam, sich den Aufwand und die Kosten für eine Anfechtung zu sparen.
Wenn Sie sich bei Beginn der Begutachtung unangemessen behandelt fühlen, haben Sie immer noch die Möglichkeit, von der Begutachtung und vom Vertrag zurückzutreten. Sie sind schließlich Kunde der BfF (Beratungsstellen für Fahreignung) und Auftraggeber der MPU, auch wenn Sie keinen Anspruch auf einen positiven Ausgang haben.
Es ist ratsam, sich im Voraus anhand von Erfahrungsberichten über die Gutachter in den Beratungsstellen zu informieren. Beachten Sie jedoch, dass diese Erfahrungen rein subjektiv sind. Besuchen Sie auch kostenlosen Infoabende der MPU-Stellen und entscheiden Sie dann subjektiv, ob die MPU-Stelle für Sie die richtige ist.
Tipps zu Aussagen über Ihre Lebensumstände
Ihre Lebensumstände sind ein wichtiger Teil der Begutachtung und der psychologischen Einschätzung. Seien Sie während der Begutachtung immer ehrlich, aber belasten Sie sich nicht zusätzlich. Wenn Sie beispielsweise in einigen Lebensbereichen wie Job oder Beziehung keine positiven Fortschritte gemacht haben oder eine Ehekrise oder Arbeitslosigkeit durchlaufen, ist es nicht unbedingt notwendig, alle Einzelheiten zu erwähnen oder sich in Selbstmitleid zu ergehen. Zeigen Sie keine unnötige Schwäche auf, denn der Gutachter wird seine Argumentation und Entscheidung auf Ihre Stärken aufbauen.
Betrachten Sie alles, was Ihre weiteren Lebensumstände betrifft, in einem positiven Licht. Erwähnen Sie negatives zu Ihrem Gunsten oder eher beiläufig, zum Beispiel als Einleitung für einen positiven Wandel oder als notwendiger Schritt für eine Veränderung mit positiven Aussichten. Das Leben ist für die meisten Menschen ein Auf und Ab, und auch der Gutachter weiß das. Es ist wichtig, dass Sie grundlegende Veränderungen in Bezug auf Ihre Problematik vorgenommen haben und Ihr Leben in kleinen, aber konstanten und positiven Schritten im Griff haben.
Quelle: Video mpu wo am besten machen