Das Thema Hormone und Haut beschäftigt Frauen immer mehr. Vor allem die Angst vor Hautunreinheiten nach dem Absetzen der Pille lässt einige Frauen das Vorhaben erst einmal aufschieben. Doch keine Sorge! Jede Frau reagiert anders auf das Absetzen der Pille und es gibt viele Tipps und Tricks, um möglichen Problemen entgegenzuwirken. In diesem Artikel haben wir uns mit der Hormon-Expertin Sina Oberle von “Generation Pille” zusammengesetzt und ihr ein paar spannende Fragen rund um den Hormonhaushalt gestellt.
Hormone und Haut
Hormone wirken sich auf die gesamte weibliche Gesundheit aus, einschließlich unserer Haut. In der ersten Zyklusphase ist unsere Haut straff und schön, in der zweiten eher fad und unrein. Dies liegt an den Hormonveränderungen. In der ersten Phase dominiert das Hormon Östrogen, welches mehr Wasser in die Haut gelangen lässt und sie strahlender wirken lässt. In der zweiten Zyklusphase sinkt das Östrogen, wodurch auch die Elastizität der Haut abnehmen kann.
Die hormonelle Umstellung des weiblichen Körpers beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. In dieser Zeit sind Frauen fruchtbar und zyklisch. Die Sexualhormone Progesteron, Östrogen und Testosteron haben einen besonderen Einfluss auf den Körper. In der Pubertät beginnen sich die Sexualhormone einzuspielen, was häufig zu unreiner Haut führt. Manche Mädchen benötigen drei bis vier Jahre, bis sich ihre Sexualhormone einspielen und ihre Haut besser wird.
Bis zu den Wechseljahren dreht sich alles um die Fruchtbarkeit. Jeder Zyklus bereitet sich der weibliche Körper auf den Eisprung vor, um eine befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Findet keine Befruchtung statt, wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und die Periode setzt ein. Dieser Prozess wird von den Sexualhormonen geregelt und gesteuert.
Hautunreinheiten nach Absetzen der Pille
Unreine Haut in bestimmten Phasen des weiblichen Zyklus ist normal. Eine zu Unreinheiten neigende Haut ist jedoch immer ein Anzeichen dafür, dass etwas im Körper aus der Balance geraten ist. Mit den Wechseljahren nimmt die Produktion der Sexualhormone ab, was Auswirkungen auf die Haut haben kann. Eine drastische Abnahme des Hormonhaushalts kann die Haut fader und anfälliger für äußere Schadstoffe machen.
Viele Frauen nutzen die Pille auch als Schönheitspille oder Reine-Haut-Medikament. Durch ihre antiandrogene Wirkung hemmt die Pille die Talgproduktion im Körper. Weniger Talg bedeutet weniger Pickel. Nach dem Absetzen der Pille kann die Haut jedoch durcheinander geraten, da die Talgproduktion wieder angekurbelt wird und Pickel sprießen können.
Faktoren bei unreiner Haut nach dem Absetzen der Pille
Bei unreiner Haut nach dem Absetzen der Pille sollten verschiedene Faktoren betrachtet werden. Die Pilleneinnahme kann beispielsweise auch den Darm und die Leber belasten, die beide eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers und der Hautgesundheit spielen.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Pille nicht die Ursache der unreinen Haut bekämpft, sondern lediglich die Symptome unterdrückt. Deshalb sind auch häufig die Frauen von unreiner Haut nach Absetzen der Pille betroffen, denen die Pille in der Pubertät aufgrund von Akne oder Pickeln verschrieben wurde. Die Ursache wurde dadurch nicht gelöst, sondern nur verdeckt und verschoben.
Tipps für eine gesunde Haut
Um unreiner Haut vorzubeugen und die Haut nach dem Absetzen der Pille zu unterstützen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die man ausprobieren kann:
Vor und während der Periode
In dieser Phase ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig. Grünes Gemüse, frische Beeren und gesunde Fette können aufgrund ihrer Nährstoffe die Haut fördern und eitrige und entzündete Pickel vor und während der Periode vermeiden.
Nach der Periode
In der ersten Zyklusphase haben die meisten Frauen in einem natürlichen Zyklus die schönste und reinste Haut. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, neue Pflegeprodukte auszutesten. In der zweiten Zyklushälfte ist die Haut anfälliger und sollte deshalb behutsam behandelt werden.
Nach dem Eisprung
Nach dem Eisprung nimmt der Östrogenspiegel ab und es wird weniger Wasser in die Haut transportiert. Dies kann die Haut fader und schlaffer erscheinen lassen. Viel trinken, am besten drei Liter am Tag, unterstützt die Haut von innen. In dieser Phase eignet sich ein 100 Prozent reines Aloe Vera Gel aufgrund seiner hohen Feuchtigkeit und Tiefenwirkung.
Professionelle Ausreinigung
Eine professionelle Ausreinigung kann der Haut helfen, sich von Talgablagerungen zu befreien. Bei der Wahl der richtigen Kosmetikerin ist es wichtig, auf Naturprodukte bei der Hautpflege zu setzen. Zudem sollte die Ausreinigung sachte erfolgen, da aggressives Drücken und Quetschen zu Entzündungen in der unteren Hautschicht führen und Narben verursachen können.
Ganzheitliche Behandlung
Unreine Haut kann nie alleine von außen behandelt werden. Der Körper ist ganzheitlich und sollte auch so behandelt werden. Es ist wichtig, die Ursache für die unreine Haut zu finden. Mögliche Ursachen können der Darm, die Leber, Stress oder die Ernährung sein. Die Suche nach der Ursache kann anfangs mühsam sein, aber wenn man seinen Weg gefunden hat, wird sich auch die Haut verbessern.
Falsche und richtige Ernährung
Was wir essen, hat einen großen Einfluss auf unsere Haut. Hier sind einige Lebensmittel, die einer gesunden Haut förderlich sind und solche, die vermieden werden sollten:
Das sollte drauf stehen:
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen)
- Leinsamen (Ballaststoffe für den Darm)
- Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut (unterstützen die Darmflora)
- Bitterstoffe aus Enzian, Artischocke und Löwenzahn (gut für die Leber)
- Gesunde Fette wie Leinöl, Lachs aus Wildfang und Nüsse (entzündungshemmend)
Das sollte nicht drauf stehen:
- Milchprodukte (regen die Talgproduktion an)
- Zuckerhaltige Lebensmittel (stören das Darmmilieu und begünstigen das Wachstum von schlechten Bakterien)
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Isabel bietet Sina individuelle Coachings an, um deine Hormone wieder in Balance zu bringen. In ihrem Online-Kurs gibt sie hilfreiche Tipps rund um reine und schöne Haut nach dem Absetzen der Pille.
