Medikamente an eine Katze zu verabreichen, kann eine echte Herausforderung sein. Doch mit einigen Tipps und Tricks wird die Medikamentengabe zum Kinderspiel. In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und gebe wertvolle Ratschläge, wie die Medikamentengabe stressfrei gestaltet werden kann.
Wie können Medikamente verabreicht werden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Medikamente einer Katze zu verabreichen. Dazu gehören:
- Orale Verabreichung (Tabletten, Kapseln, Tropfen, Pasten, Globuli…)
- Rektale Verabreichung (Einlauf)
- Verabreichung per Spritze oder Infusion
- Augen- oder Ohrentropfen
Tipps und Tricks zur oralen Medikamentengabe
Medikamente im Futter verstecken
Einige Katzen sind wählerisch beim Fressen. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, Medikamente im Futter zu verstecken. Manchmal können Tabletten zermahlen oder Kapseln geöffnet und der Inhalt untergemischt werden. Es ist jedoch wichtig, sich vorher zu informieren, ob dies für das jeweilige Medikament geeignet ist.
Medikamente in Leckerlie verstecken
Eine weitere Möglichkeit ist, Medikamente in Leckerlies zu verstecken. Dies funktioniert jedoch nicht bei jeder Katze, die möglicherweise nur bestimmte Leckerlies mag. Easypill ist eine spezielle Substanz, in die Tabletten eingeknetet werden können.
Medikamentengabe per Spritze ins Mäulchen
Diese Methode ist besonders praktisch, wenn mehrere Kapseln hintereinander gegeben werden müssen. Einfach Wasser in eine Einwegspritze geben und die Medikamente darin auflösen. Anschließend die Spritze ins Mäulchen der Katze geben.
Globuli in Wasser auflösen
Wenn es schwierig ist, Globuli zu verabreichen, können sie in Wasser aufgelöst werden. Die Lösung kann dann mit einer Spritze ins Mäulchen gegeben werden.
Leerkapseln
Leerkapseln können helfen, wenn Medikamente einen unangenehmen Geschmack haben. Es gibt verschiedene Varianten solcher Kapseln, sogar mit Henderl-Geschmack.
Der Handtuch-Trick
Wenn die Katze sich gegen die Medikamentengabe wehrt, kann der Handtuch-Trick hilfreich sein. Die Katze wird in ein Handtuch oder eine Decke gewickelt, sodass nur noch der Kopf herausschaut. So kann das Medikament schnell und sicher verabreicht werden.
Paste aufs Fell schmieren
Bei einigen Katzen funktioniert es, Medikamente auf ein Pfötchen zu geben, von dem sie abgeschleckt werden. Diese Methode ist jedoch nicht bei allen Katzen geeignet.
Rektale Medikamentengabe
Die rektale Medikamentengabe sollte niemals alleine versucht werden. Es ist ratsam, sich dabei von einer weiteren Person helfen zu lassen und ausreichend Vaseline zu verwenden, um Verletzungen zu vermeiden.
Tipps und Tricks zur Medikamentengabe per Spritzen und Infusionen
Bevor man einer Katze eine Spritze gibt, sollte man sich das Setzen einer Spritze in der Tierarztpraxis erklären lassen und es unter Anleitung üben. Die Nadel wird üblicherweise im hinteren Flankenbereich oder im Nacken eingeführt.
Bei der Verabreichung einer Infusion benötigt man neben der Einwegspritze und der Nadel auch einen Infusionsbeutel, Infusionsbesteck und einen Infusionsständer, um die Flüssigkeit gut rinnen zu lassen. Es ist empfehlenswert, das Setzen einer Infusion in der Tierarztpraxis zu erlernen.
Einige weitere Tipps und Tricks
- Glasfläschchen lassen sich am besten öffnen, indem man sie seitlich schnipst. Vorsicht ist geboten, um Verletzungen zu vermeiden.
- Zum Zerteilen von Tabletten können professionelle Tablettenteiler verwendet werden.
- Ein Mörser kann verwendet werden, um Tabletten zu zerkleinern.
- Ein Tabletteneingeber kann hilfreich sein, um Tabletten ins Mäulchen zu geben.
Die Medikamentengabe sollte für die Katze möglichst stressfrei gestaltet werden. Es ist ratsam, die Katze nicht stundenlang mit Leckerlies hinterherzujagen, sondern eher auf eine kurze und effektive Methode zurückzugreifen. Es ist auch nicht immer hilfreich, wenn mehrere Personen an der Medikamentengabe beteiligt sind, da dies die Katze zusätzlich stressen kann.
Mit diesen Tipps und Tricks wird die Medikamentengabe hoffentlich einfacher und stressfreier für Sie und Ihre Katze. Beachten Sie jedoch immer die spezifischen Anweisungen Ihres Tierarztes.