Tipps zur Behandlung und Vorbeugung von Katzenbissen und Kratzern

Tipps zur Behandlung und Vorbeugung von Katzenbissen und Kratzern

Für die meisten Katzenhalter sind Katzenbisse und -kratzer hier und da ganz normal. Doch Katzenbisse sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, auch wenn sie harmlos aussehen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Behandlung und den Risiken von Katzenbissen.

Das macht den Katzenbiss so gefährlich

Nach einem Katzenbiss oder Kratzer verspürt man oft einen deutlichen Schmerz, der jedoch schnell wieder abklingt. Die Wunde blutet kaum und schließt sich schnell wieder. Genau darin liegt die Gefahr. Katzenbisse werden oft unterschätzt, da die Wunden äußerlich unauffällig sind. Wenn die Wunde sich bereits wieder geschlossen hat, hat der Körper keine Möglichkeit mehr, Bakterien loszuwerden. Nicht selten entstehen so heftige Infektionen unter der Oberfläche, die sich zudem im Körper ausbreiten können.

Was tun nach einem Katzenbiss?

Wenn Sie von einer Katze gekratzt oder gebissen wurden, sollten Sie Folgendes tun:

  1. Jede Wunde sofort gründlich reinigen und desinfizieren.
  2. Sterilen Wundverband anlegen und ruhigstellen. Bei tieferen Wunden einen Arzt aufsuchen.
  3. Impfstatus und Gesundheitszustand der Katze überprüfen.
  4. Eigenen Impfschutz überprüfen und auffrischen, wenn nötig.
  5. Die Wunde aufmerksam beobachten und bei Veränderungen sofort ärztlich untersuchen lassen.

Bei einem tiefen Biss sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Entzündungen können innerhalb weniger Stunden entstehen, und wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, drohen schwere Komplikationen.

Katzenbiss wie lange beobachten?

24 Stunden nach dem Biss sollte die Stelle nochmals besonders aufmerksam beobachtet werden. In folgenden Fällen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen:

  • Wenn erneut Schmerz auftritt, der direkt nach dem Biss schnell wieder abklingt.
  • Wenn die Wunde geschwollen ist.
  • Wenn die Wunde eitert.
  • Wenn ein starker Bluterguss erkennbar ist.
  • Wenn ein roter Strich von der Wunde wegzieht – Achtung: Blutvergiftung!
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Katzenbiss: Wie groß ist das Risiko für eine Infektion?

Bis zu 50 Prozent der Katzenbisse infizieren sich, was sie nach Menschenbissen zur gefährlichsten Art von Bissverletzungen macht. Das Infektionsrisiko hängt von der Tiefe der Wunde, der betroffenen Körperstelle und dem Gesundheitszustand der Katze ab.

Folgeerkrankungen durch Katzenbisse

Ein Katzenbiss kann viele Krankheiten verursachen, auch wenn die Katze selbst nicht an einer schweren Krankheit leidet. Schon kleinere Hygienemängel können bereits einen entscheidenden Unterschied machen. Neben Blutvergiftung, Hirnhautentzündung und Entzündung der Herzinnenhaut kann unter Umständen eine Amputation der betroffenen Gliedmaßen nötig sein. Weiterhin drohen Krankheiten wie Tollwut und Tetanus, wenn der Impfschutz nicht vollständig ist.

Wie gefährlich sind Katzenkratzer?

Bei Kratzverletzungen kommt es darauf an, ob sie oberflächlich oder tief sind. Tiefere Kratzverletzungen sind genauso gefährlich wie Bisse und sollten entsprechend behandelt werden. Nach Katzenbissen oder -kratzern kann es in seltenen Fällen zur Katzenkratzkrankheit kommen. Diese durch ein Bakterium verursachte Infektion befällt in erster Linie die Lymphknoten und kann von grippeähnlichen Symptomen begleitet werden. In der Regel heilt die Krankheit von alleine aus, jedoch können Komplikationen auftreten, insbesondere bei Menschen mit einer Immunschwäche.

Richtige Versorgung von Wunden

Sollte die Katze Sie gekratzt oder gebissen haben, sollten Sie Ihre Wunde schnell versorgen. Achten Sie auf Produkte für die Versorgung von Kratz- und Bisswunden.

Katzenbisse und Katzenkratzer verhindern

Um Verletzungen wie Katzenbisse oder Katzenkratzer zu vermeiden, rät Tierärztin Dr. Hollmann zu einem ruhigen und sanften Umgang mit der Katze. Achten Sie auf die Körpersprache der Katze und vermeiden Sie hektisches Verhalten. Katzen, die dauerhaft aggressives Verhalten zeigen, sollten medizinisch untersucht werden, da Schmerz oder Stoffwechselkrankheiten zu diesem Verhalten führen können. Bei anhaltenden Problemen kann auch ein Tierpsychologe weiterhelfen.

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