Tipps zur Entscheidung: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um sein Haustier einzuschläfern?

Vom Leid erlösen: Wann soll man sein Tier einschläfern lassen?

Es gibt bestimmte Dinge im Leben, an die man sich nie gewöhnt. Der Tod und das Einschläfern eines geliebten Haustiers gehören definitiv dazu. Tierärztin Anne Gamalski aus Berlin weiß, wie schwer diese Entscheidung für Tierbesitzer sein kann. Doch sie erklärt auch, dass es in manchen Fällen ein trauriges, aber dennoch wertvolles Geschenk sein kann, das Leiden des Tieres zu beenden.

Der richtige Zeitpunkt: Lebensfreude als Indikator

Die Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt ist, um sein Haustier einschläfern zu lassen, ist nicht einfach. Eine endgültige Diagnose allein ist kein ausreichender Grund. Laut Tierärztin Gamalski ist die Lebensfreude ein entscheidender Faktor, der darauf hindeutet, ob es für das Tier noch eine gute Lebensqualität gibt.

Bei Hunden ist es oft leichter zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Wenn sie nur noch apathisch herumliegen, kann das ein Hinweis sein. Katzen hingegen zeigen ihre innere Verfassung nicht so offensichtlich. Hier ist vor allem das Interesse am Fressen ein Anzeichen dafür, ob noch Lebensfreude vorhanden ist.

Professorin Andrea Beetz, eine Psychologin aus Erlangen, empfiehlt, sich im Voraus Gedanken über einen würdevollen Abschied des Tieres zu machen. Indem man ein paar Kriterien festlegt, die auf die Lebensfreude des Tieres hindeuten, kann man im Ernstfall eine bessere Entscheidung treffen.

Tierschutzgesetz und “vernünftiger Grund”

Die Entscheidung, ein Tier einzuschläfern, muss durch einen “vernünftigen Grund” gerechtfertigt sein, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt. Dabei geht es nicht nur um den Wunsch der Besitzer. Die Empfehlungen des Ethik-Kodex der Tierärzte betonen, dass eine Leidensverlängerung oder Lebensverkürzung nach dem Wunsch des Besitzers abgelehnt werden sollte.

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Besonders in schwierigen Situationen kann der Blick auf das eigene Tier verklärt sein. Deshalb ist es manchmal besser, den Tierarzt entscheiden zu lassen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Tierbesitzer sollten sich deshalb nicht schlecht fühlen, wenn sie diese Entscheidung nicht selbst treffen können.

Ein paar schöne Tage vor dem Abschied

Wenn die Entscheidung zum Einschläfern getroffen wurde und der Zustand des Tieres es erlaubt, können noch ein paar schöne gemeinsame Tage verbracht werden. Gamalski erzählt von einer Familie, die mit ihrem Hund im Fahrradanhänger die letzten Tage zur Lieblingswiese gefahren ist, um sich von ihm zu verabschieden.

Es ist jedoch wichtig, sich darauf einzustellen, dass es trotzdem schwer sein wird. Wenn der Termin schließlich gekommen ist, sollten Besitzer auf Ruhe achten – sowohl auf ihre eigenen Bedürfnisse als auch auf die ihres Tieres. Nähe ist dabei von großer Bedeutung. Bis zu einem gewissen Punkt nehmen Tiere noch ihre Umwelt wahr, und sie sollten spüren, dass ihre vertrauten Menschen an ihrer Seite sind, empfiehlt Tierärztin Krämer.

Wohin mit dem geliebten Tier?

Am Ende muss noch eine letzte Entscheidung getroffen werden: Was geschieht mit dem Körper des geliebten Tieres? Bei Katzen wird empfohlen, den Körper mit nach Hause zu nehmen, wenn dort andere Katzen leben. Denn diese können bis zu vier Stunden lang Abschied nehmen, was ein wichtiger Prozess für ihre Psyche ist. Hunde hingegen würden das nicht tun.

Wem es wichtig ist, einen persönlicheren Abschied zu nehmen, dem wird geraten, das Tier in einem Tierkrematorium einäschern zu lassen. In Tierbestattungen können sich trauernde Besitzer von ihrem Tier verabschieden, und die Asche kann entweder in einer Urne mitgenommen oder verstreut werden. Natürlich können Besitzer ihre Tiere oder deren Asche auch in ihrem eigenen Garten begraben, sofern dies in ihrer Gemeinde erlaubt ist.

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Mit diesen Tipps und Informationen fällt es hoffentlich etwas leichter, die schwere Entscheidung zu treffen, wann der richtige Zeitpunkt ist, um sein Haustier einzuschläfern. Denken Sie daran, dass es eine Entscheidung aus Liebe und Fürsorge für das Tier ist, um sein Leiden zu beenden.