Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll beim Einkauf und zu Hause

Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll beim Einkauf und zu Hause

Gurken in Folie, Käse in Plastikverpackungen, Joghurt in Kunststoffbechern – beim Einkauf und beim Auspacken zu Hause stehen wir oft vor einem Berg von Plastikmüll. Jeder von uns produziert im Schnitt 38 Kilogramm Plastikmüll pro Jahr, der weltweit zu einem wachsenden Problem wird. Die meisten Kunststoffe werden nicht recycelt, sondern gelangen in die Natur und verschmutzen die Meere. Die Corona-Pandemie hat sogar zu einem Anstieg der Kunststoffabfälle geführt, da viele Restaurants Speisen zum Mitnehmen in Plastikbehältern verkauft haben.

Einkauf: Stofftaschen und Mehrwegnetze mitnehmen

Der einfachste Weg, um den eigenen Plastikmüllberg zu reduzieren, besteht darin, auf Plastik zu verzichten, wenn es Alternativen gibt. Beispielsweise können wir unverpacktes Obst und Gemüse kaufen und statt Plastiktüten lieber Stofftaschen verwenden, die wir immer wieder verwenden können. Milch und Joghurt sind oft auch in Glasbehältern erhältlich. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Ökobilanz von Glasbehältern in der Regel nur gut ist, wenn sie mehrfach verwendet werden und der Inhalt aus der Region stammt.

In vielen Supermärkten werden Mehrwegnetze angeboten, die an Wäschebeutel erinnern und in denen Obst und Gemüse mehrfach transportiert werden können. Sie wiegen etwas mehr als die typischen dünnen Plastikbeutel, daher bieten einige Supermärkte Varianten mit einem Barcode-Etikett an. An der Scannerkasse wird automatisch das tatsächliche Gewicht der gekauften Ware ermittelt. Dies gilt jedoch nur in Supermärkten oder Discountern, in denen die Beutel gekauft wurden. Wenn das Netz aus einem anderen Geschäft stammt, müssen die Kunden die Ware an der Kasse herausnehmen oder den geringen Aufpreis in Kauf nehmen. Leider werden auch die Mehrwegnetze meist aus Kunststofffasern wie Polyester hergestellt.

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Verpacktes Obst und Gemüse dominiert den Handel

Auch wenn der umweltbewusste Verbraucher mit Mehrwegnetzen und umweltfreundlichen Einkaufstaschen ausgestattet ist, fällt es ihm trotzdem oft schwer, unverpacktes Obst und Gemüse zu kaufen. Eine Studie der Verbraucherzentrale hat ergeben, dass fast zwei Drittel der Lebensmittel in Plastik verpackt angeboten werden, wobei die Quote bei Discountern besonders hoch ist. Es ist auch ärgerlich, dass Kunden im Durchschnitt mehr für unverpacktes Obst und Gemüse bezahlen müssen.

Im Haushalt auf Plastik verzichten

Es ist einfacher, im Haushalt auf Plastik zu verzichten. Anstelle von Plastikbechern können wir Gläser verwenden und anstelle von Einweg-Gabeln können wir Metall-Besteck verwenden. Anstelle von Mineralwasser können wir Leitungswasser trinken und anstelle von Frischhaltefolie können wir Frischhalteboxen und Bienenwachstücher verwenden. Zum Abwaschen und Putzen eignen sich Luffa-Schwämme, die aus einem Kürbisgewächs hergestellt werden und vollständig biologisch abbaubar sind. Dies reduziert nicht nur die Müllmenge, sondern spart auch Geld. Viele Produkte sind in Verpackungen mit viel, wenig oder ganz ohne Plastik erhältlich. Kunden können dann entscheiden, ob sie beispielsweise einen Laib frisches Brot anstelle von geschnittenem Brot in einem Plastikbeutel kaufen möchten, ein Stück Seife anstelle von Flüssigseife oder Waschpulver in Kartons anstelle von Flüssigwaschmittel.

Bioplastik als Alternative?

Als moderne Alternative zu Kunststoffen aus Erdölprodukten wird immer häufiger sogenanntes Bioplastik wie Polylactide (PLA) angeboten. Es basiert auf pflanzlichen Rohstoffen wie Mais, Zuckerrohr oder Milchsäure. Die Verbraucherzentrale hält den Begriff “bio” in diesem Zusammenhang jedoch für irreführend und spricht von “Agrokunststoff”. Obwohl PLA theoretisch kompostierbar ist, geschieht dies nur bei hohen Temperaturen, die nur in professionellen Anlagen erreicht werden. Der Abbau in heimischen Komposthaufen oder in der freien Natur verläuft sehr langsam.

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Misch-Kunststoffe, die lediglich Bio-Anteile enthalten, können überhaupt nicht kompostiert werden. Das Umweltbundesamt sieht auch die Verwendung von Biokunststoffen kritisch und weist darauf hin, dass sie nicht über die Biotonne entsorgt werden dürfen, sondern in den gelben Sack gehören.

Quelle: Original German Article