Ein epileptischer Anfall beim Hund kann eine schockierende Erfahrung sein. Zum Glück gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, um dem nächsten Anfall vorzubeugen und gut darauf vorbereitet zu sein. In diesem Artikel erklären wir, woran man erkennt, dass der Hund an Epilepsie leidet, und wie man am besten auf Krämpfe reagiert.
Welche Formen von epileptischen Anfällen gibt es bei Hunden?
Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, bei der das Gehirn des Hundes überstimuliert wird und krankhafte Impulse aussendet. Ein typischer Anfall äußert sich in einem Krampf. Es gibt grundsätzlich zwei Kategorien von Epilepsie:
- Primäre Epilepsie: Diese Form ist angeboren und tritt ohne erkennbare Ursache auf.
- Sekundäre Epilepsie: Diese Form ist mit anderen Ursachen wie Stoffwechselstörungen verbunden.
Epileptische Anfälle können in verschiedenen Formen auftreten. Einige Hunde sind desorientiert, haben Wahrnehmungsstörungen oder wiederholen bestimmte Bewegungen. Andere haben Krämpfe, die verschiedene Körperteile betreffen können. Manche Hunde können während eines Anfalls ihren Blick nicht fokussieren und setzen dabei ihr Geschäft fort. Nach einem Anfall folgt eine Phase der Regeneration.
Ursachen von epileptischen Anfällen beim Hund
Epilepsie ist die am häufigsten diagnostizierte neurologische Krankheit bei Hunden. Die Symptome variieren je nach Form der Erkrankung. Ein epileptischer Anfall beim Hund kann sich durch verschiedene Anzeichen ankündigen:
- Veränderungen im Verhalten: Der Hund kann unruhig oder ängstlich wirken.
- Krämpfe: Bei einem generalisierten Anfall liegt der Hund auf der Seite, streckt sich und rudert mit den Beinen. Er reagiert nicht mehr auf seinen Namen und kann seinen Halter nicht mehr sehen. Die Pupillen sind geweitet, und der Hund sondert viel Speichel ab. Auch das Urinieren und Koten während des Anfalls ist möglich. Bei einem fokalen Anfall zucken nur einzelne Körperteile. Der Hund kann verwirrt wirken, bestimmte Bewegungen immer wiederholen, ängstlich wirken, bellen oder schreien. Im Gegensatz zum generalisierten Anfall bleibt der Hund bei einem fokalen Anfall bei Bewusstsein und ansprechbar.
Die meisten Hunde haben ihren ersten Krampf zwischen dem ersten und dem fünften Lebensjahr. Die meisten Anfälle dauern zwei bis fünf Minuten.
Behandlungsmöglichkeiten und Umgang mit epileptischen Anfällen
Die Lebenserwartung eines Hundes mit Epilepsie hängt davon ab, wie frühzeitig die Erkrankung erkannt und behandelt wird. Eine rechtzeitige Diagnose ist daher besonders wichtig. Bei länger anhaltenden und wiederholten Anfällen besteht die Gefahr, dass der Hund nicht mehr aufwacht und stirbt.
Wenn der Hund einen epileptischen Anfall hat, ist es wichtig, für Dunkelheit und Ruhe zu sorgen. Entfernen Sie alle Lichtquellen und schalten Sie Fernseher oder Radio aus. Bewahren Sie Ruhe, um den Hund nicht zusätzlich zu stressen.
Um sich auf den Tierarztbesuch vorzubereiten, können Sie die Dauer des Anfalls notieren oder ein Video davon aufnehmen. Achten Sie darauf, dass der Hund sich nicht verletzen kann, indem Sie gefährliche Gegenstände entfernen und Zugänge blockieren. Versuchen Sie nicht, dem Hund während des Anfalls orale Medikamente zu verabreichen oder seinen Körper festzuhalten, um Verletzungen zu vermeiden. Kontaktieren Sie umgehend den Tierarzt, wenn der Hund seinen ersten Anfall hatte, der Anfall besonders lang ist oder es zu einer ganzen Reihe von Anfällen kommt.
Die Epilepsie des Hundes ist eine chronische Erkrankung, die im Laufe des Lebens auftreten und wieder verschwinden kann. Es ist wichtig, den Anweisungen des Tierarztes strikt zu folgen und den Hund regelmäßig untersuchen zu lassen.
Ernährung und Medikamente bei epileptischen Anfällen
Bei Hunden mit Epilepsie wird eine kohlenhydratreduzierte Ernährung empfohlen. Statt Kohlenhydraten sollten Fette und hochwertiges Fleisch oder Fisch gefüttert werden. Einige Futtermittelhersteller bieten spezielles Futter für betroffene Hunde an. Dieses enthält kein Getreide, keine Kartoffeln und keinen Reis, sondern einen erhöhten Fleischanteil.
Wenn Ihr Hund regelmäßig Anfälle hat oder die Anfälle sehr stark und lang anhaltend sind, kann der Tierarzt Antiepileptika verschreiben. Diese Medikamente zielen darauf ab, die Häufigkeit, Dauer und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Es kann einige Wochen dauern, bis die volle Wirkung eintritt. Die Medikamente können den Hund nicht vollständig heilen, aber sie können die Lebensqualität verbessern, indem sie die neuronale Reizempfindlichkeit verringern. Befolgen Sie den Therapieplan genau und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig untersuchen.
Haben Sie Erfahrungen mit epileptischen Anfällen bei Hunden? Wir freuen uns über Ihre Ratschläge und Tipps in den Kommentaren!