Die Tiroler Almen sind ein wahrer Geheimtipp für Naturliebhaber und Genießer. Hier inmitten malerischer Berglandschaften finden Sie idyllische Hütten und können köstliche “Brettljause” mit frischen Almprodukten genießen. Doch was genau ist eine Alm und was macht sie so besonders?
Die Tradition der Almwirtschaft
Auf den Tiroler Almen verbringen Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen den Sommer auf saftigen Hochweiden. Diese Wirtschaftsform hat eine jahrtausendealte Tradition und dient dem Schutz der Talbodenweiden. Dabei profitieren die Tiere von ausreichend Bewegungsfreiheit und einer gesunden Ernährung.
Almprodukte für Feinschmecker
Nicht nur die Tiere profitieren von den Almwiesen, sondern auch Genussmenschen kommen auf ihre Kosten. Die Almung hat positive Auswirkungen auf die Qualität des Fleisches und der Milchprodukte. Die Almkühe geben im Sommer besonders gute Milch, die wiederum zu hochwertiger Butter und Käse verarbeitet wird. Je nachdem, wo die frischesten Gräser wachsen, werden die Tiere im Verlauf des Sommers in höhere Lagen und wieder zurück getrieben.
Unterschiedliche Arten von Almen
Eine “bewirtschaftete Alm” zeichnet sich nicht allein durch ein Almgasthaus aus. Entscheidend ist, dass landwirtschaftliches Nutzvieh, wie Kühe, Rinder, Kälber, Schafe oder Pferde, mindestens 60 Tage im Sommer auf der Alm weiden. Streichelzoos sind hiervon ausgeschlossen.
Harte Arbeit auf der Alm
Während die Gäste die idyllische Atmosphäre der Almen genießen, ist das Leben der Menschen, die hier arbeiten, mit harter Arbeit verbunden. Almbauern und Almbäuerinnen stehen jeden Tag früh auf und erledigen sieben Tage die Woche vielfältige Aufgaben. Von der Beweidung der Almwiesen über das Melken der Kühe bis hin zum Käsen und der Pflege des jungen Käses. Abgängige Tiere müssen gesucht und Zäune repariert werden. Auch die Verletzung eines Tieres erfordert oft schnelles Handeln, da tierärztliche Hilfe auf abgelegenen Almen nicht sofort verfügbar ist.
Wichtige Rolle für Natur und Kultur
Die Almbauern und Almbäuerinnen leisten mit ihrem Einsatz einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Tiroler Kulturlandschaft. Bewirtschaftete Almen schützen vor Lawinen, Steinschlag und Muren und tragen zur Sicherheit der Täler bei. Zudem sind Almen für die Biodiversität von großer Bedeutung. Auf guten Almwiesen wachsen bis zu 70 verschiedene Kräuter pro Quadratmeter und tragen somit zur Artenvielfalt bei.
Vom Auftrieb bis zum Almabtrieb
Der Auftrieb der Tiere auf die Alm im Frühsommer erfolgt entweder per Viehtransporter oder zu Fuß über steile Wege. Manche Herden legen dabei besonders weite und schwierige Strecken zurück. Dieses jahrtausendealte Phänomen namens “Transhumanz” gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Ende der Almsaison werden die Tiere festlich geschmückt zurück ins Tal getrieben. Dieser Almabtrieb wird ausgelassen gefeiert und markiert das Ende des arbeitsreichen Sommers.
Die Tiroler Almen sind also nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Tiroler Kultur und Tradition. Wer die Arbeit und Hingabe der Almbauern und Almbäuerinnen schätzt, sollte unbedingt einen Besuch auf einer Alm einplanen und die köstlichen Almprodukte probieren.