Katzen gelten als unsere treuen Gefährten und bringen uns viel Freude. Doch was ist mit Tollwut? Ist diese gefährliche Krankheit noch in Deutschland präsent? In diesem Artikel möchten wir Ihnen die aktuelle Situation erläutern und zeigen, wie Sie Ihre Katze schützen können.
Gibt es noch Tollwut in Deutschland?
Dank erfolgreicher Impfprogramme, insbesondere bei Füchsen, ist Deutschland frei von der klassischen Wildtollwut. Dies ist ein großer Erfolg, auf den wir stolz sein können! Allerdings gibt es immer noch Fälle von Fledermaustollwut. Die Übertragung von Fledermäusen auf Haustiere wurde bisher jedoch nicht nachgewiesen.
Wie erfolgt die Übertragung von Tollwut?
Die Übertragung des Tollwutvirus erfolgt über den Speichel infizierter Tiere. Eine Infektion kann durch eine Hautwunde oder auch natürliche Körperöffnungen erfolgen. Das Virus verursacht Schluckbeschwerden beim Wirtstier, wodurch der hochkontagiöse Speichel freigesetzt wird. Das erkrankte Tier greift dann andere Tiere und Menschen an. Das Virus dringt durch Bisswunden in den Körper ein.
Wie verläuft Tollwut?
Tollwut hat eine lange Inkubationszeit von einem bis drei Monaten, in Ausnahmefällen sogar bis zu zwei Jahren. Während dieser Zeit vermehrt sich das Virus im Körper und gelangt über die Nervenbahnen ins Gehirn. Die Erkrankung verläuft in drei Phasen:
- Prodromalstadium
- Exzitationsstadium
- Paralysestadium
Die Übertragung erfolgt in der Regel im Exzitationsstadium.
Prodromalstadium
Im Prodromalstadium treten unspezifische Symptome wie Fieber, Husten, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Betroffene berichten auch von Kopfschmerzen und Empfindungsstörungen im Bereich der Wunde. Reizbarkeit und Sensibilität gegenüber Umweltreizen nehmen zu.
Exzitationsstadium
Das Exzitationsstadium, auch als Stadium der “rasenden Wut” bekannt, geht mit einer schweren Gehirnentzündung einher. Der Patient entwickelt Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfe und ausgeprägte Stimmungsschwankungen, bei denen sich Aggressionsausbrüche mit depressiven Phasen abwechseln. Es kommt zu Krämpfen der Atem- und Kehlkopfmuskulatur, was zu Speichelfluss und Hydrophobie führt.
Paralysestadium
Im Paralysestadium nehmen die Lähmungserscheinungen weiter zu. Der Patient fällt irgendwann in einen komatösen Zustand und stirbt schließlich an Atemlähmung.
Ist Tollwut behandelbar?
Wenn das Tollwutvirus das Zentralnervensystem erreicht hat, verläuft die Krankheit immer tödlich. Es gibt keine bekannten Behandlungsmöglichkeiten. Für Menschen, die von einem (potentiell) tollwütigen Tier gebissen wurden, besteht die Möglichkeit einer Passivimpfung in den ersten Stunden nach der Ansteckung. Diese Antikörperinjektionen können das Virus inaktivieren, bevor es sich im Körper ausbreitet. Je schneller die Impfung erfolgt und je weiter die Bisswunde vom Zentralnervensystem entfernt ist, desto besser sind die Chancen. Bei Tieren sind jegliche Therapieversuche strengstens verboten. Infizierte Haus- und Wildtiere müssen eingeschläfert werden.
Tollwut Impfung bei Katzen: Was Sie wissen sollten
In Deutschland ist Tollwut für Katzen in der Regel kein Thema. Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen eine Ansteckung möglich ist, wie beispielsweise Kontakt zu illegal importierten Tieren oder Auslandsreisen. Wohnungskatzen, die Deutschland nicht verlassen, benötigen daher keine Tollwutimpfung. Bei Reisen ins Ausland ist eine gültige Tollwutschutzimpfung jedoch gesetzlich vorgeschrieben.
Für Freigängerkatzen ist die Situation etwas komplexer. Hier dient die Impfung nicht nur dem Schutz vor Tollwut, sondern auch vor möglichen behördlichen Maßnahmen, falls der Verdacht auf eine Ansteckung besteht. In solchen Fällen kann die zuständige Behörde die Tötung der Katze anordnen, es sei denn, der Besitzer kann einen aktuellen Impfschutz nachweisen.
Die Tollwutimpfung kann bei Katzen ab der zwölften Lebenswoche erfolgen und schützt die Katze für drei Jahre. Die Impfung kann in Kombination mit anderen Impfungen erfolgen. Beachten Sie jedoch, dass im internationalen Reiseverkehr weitere Bedingungen erfüllt sein müssen. Je nach Land variieren die Anforderungen an den Zeitraum seit der Impfung sowie der Nachweis des Antikörperspiegels.
Das Wohl unserer geliebten Katzen liegt uns am Herzen. Daher sollten wir auch das Thema Tollwut nicht außer Acht lassen und im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Tierarzt halten.