Tollwut beim Hund – Eine unterschätzte Gefahr?

Tollwut beim Hund – Eine unterschätzte Gefahr?

Wenn ich an Tollwut denke, habe ich sofort das Bild eines aggressiven und stark speichelnden Hundes im Kopf, der bedrohlich seine Zähne fletscht. Ein Bild, das aus einem Alptraum stammen könnte! Doch leider verbirgt sich dahinter eine tatsächlich gefährliche Krankheit, die nicht nur deinen Hund, sondern auch dich selbst bedrohen kann.

Was ist Tollwut?

Tollwut ist eine Virusinfektion, die von Rhabdoviren verursacht wird. Die Krankheit teilt sich in verschiedene Gattungen auf, und die Gattung Lyssavirus ist für die Tollwut beim Hund verantwortlich. Es gibt zwei Hauptarten von Tollwut: die urbane Tollwut, die hauptsächlich von Hund zu Hund übertragen wird, und die silvatische Tollwut, die von Wildtieren wie Füchsen und Wölfen stammt. Obwohl vor allem Hunde, Füchse, Fledermäuse und Wölfe als klassische Wirte gelten, können theoretisch alle Wirbeltiere infiziert werden.

Tiere, die Tollwut übertragen – Gibt es eine Ansteckungsgefahr in Deutschland?

Die Gefahr, sich in Deutschland mit Tollwut zu infizieren, ist äußerst gering. Dank flächendeckender Impfprogramme gilt Tollwut hierzulande als fast vergessene Seuche. Dennoch gibt es bestimmte Faktoren, die beachtet werden sollten:

  • Reisen: In anderen Ländern besteht ein höheres Ansteckungsrisiko. Besonders in Ländern wie Indien, Russland und Teilen von Osteuropa gehört Tollwut zu den alltäglichen Problemen.
  • Aus dem Ausland importierte Welpen: Der illegale Import von Welpen kann gefälschte Impfausweise beinhalten und somit Krankheiten einschleppen, die es in Deutschland nicht gibt. Diese Krankheiten können nicht nur den Tieren schaden, sondern auch auf den Menschen übergehen (Zoonose).
  • Die Fledermaustollwut: Obwohl die klassische Fuchstollwut in Deutschland ausgerottet ist, kommt die Fledermaustollwut immer noch vor. Die Ansteckungsgefahr durch heimische Fledermäuse ist jedoch gering.
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Der Biss der Tollwut – Der Speichel als Übertragungsweg

Tollwut wird durch den Biss oder das Kratzen infizierter Tiere übertragen. Der Speichel ist das wichtige Übertragungsmedium, in dem sich die winzigen Tollwutviren befinden. Durch die Verletzung der Haut kann das Virus leicht in den Körper eindringen und sich lokal vermehren.

Stadien der Tollwut – Ein tödlicher Verlauf

Nach der Infektion vergeht zunächst eine Inkubationszeit von mehreren Monaten bis Jahren. Erst wenn das Virus ins Gehirn wandert, treten die ersten Symptome auf. Die Krankheit verläuft in drei Phasen:

  1. Prodromalstadium: Frühsymptome wie Fieber, Mattigkeit, Übelkeit und Erbrechen treten auf.
  2. Neurotisches Stadium: Je nach Spezies gibt es eine rasende oder stille Wut. Bei Hunden äußert sich dies in Erregungszuständen, Aggressivität und Hyperaktivität. Der Mensch zeigt Anzeichen von Krämpfen und Lähmungserscheinungen.
  3. Paralytisches Stadium: In dieser Phase tritt eine starke Lähmung auf, die zu Atemstillstand und schließlich zum Tod führt.

Tollwutverdacht beim Hund? Die Diagnose

Ein Verdacht auf Tollwut ergibt sich meist durch Wesensveränderungen beim Hund. Typische Symptome sind Aggressivität, reduzierte Futteraufnahme, Trinkverweigerung und Ängstlichkeit. Bei Verdacht wird der Hund isoliert und in einer Quarantänestation untergebracht. Der Nachweis am lebenden Tier erfolgt durch die Bestimmung von virusspezifischen Antikörpern. Zur endgültigen Diagnose ist jedoch der Virusnachweis im Gehirngewebe erforderlich.

Therapie – Schutz durch Impfung

Therapieversuche bei tollwutverdächtigen Tieren sind verboten. Bei Bestätigung der Diagnose oder Verdacht auf Tollwut muss das Tier euthanasiert werden. Der Mensch kann nach einem Biss noch geimpft werden, bevor das Virus ins Gehirn wandert. Bei Hunden gestaltet sich die Impfung jedoch schwierig aufgrund der Quarantäneproblematik. Der beste Schutz besteht darin, den eigenen Hund frühzeitig gegen Tollwut impfen zu lassen und die Impfung alle 3 Jahre aufzufrischen.

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Fazit

Obwohl Tollwut in Deutschland dank Impfprogrammen fast ausgerottet ist, stellt sie in anderen Ländern immer noch eine ernsthafte Bedrohung dar. Besonders beim illegalen Hundeimport kann die Krankheit eingeschleppt werden. Daher empfehlen wir, den eigenen Hund gegen Tollwut zu impfen und die Impfprogramme konsequent einzuhalten. Nur so können wir eine Epidemie verhindern und sowohl unsere Hunde als auch Menschen schützen.

vetevo – aus Liebe zum Tier