Totalitäre und autoritäre Systeme: Das Wesen der Macht

Totalitäre und autoritäre Systeme

Wir alle haben von totalitären und autoritären Systemen gehört, aber was bedeuten diese Begriffe eigentlich? In diesem Artikel werden wir uns mit dem Wesen dieser politischen Regime befassen und ihre Unterschiede aufzeigen.

Was sind totalitäre und autoritäre Systeme?

Totalitarismus bezeichnet ein politisches Herrschaftssystem, bei dem das Volk vollständig einem bestimmten staatlichen System unterworfen ist. Der Staat hat das Ziel, alle Aspekte des täglichen Lebens der Menschen zu kontrollieren und so die totale Macht auszuüben. Derartige Systeme dulden keine politischen Meinungen, Institutionen oder oppositionelle Kräfte neben sich und sind daher antidemokratisch. Totalitäre Systeme sind eine Form der Diktatur, in der Menschen- und Bürgerrechte sowie Meinungs- und Pressefreiheit beschnitten werden.

Im Gegensatz dazu werden in autoritären Systemen in der Regel ebenfalls Menschen- und Bürgerrechte eingeschränkt oder Minderheiten diskriminiert, um die Kontrolle aufrechtzuerhalten. Die Gewaltenteilung ist in diesen Systemen ebenfalls nicht gegeben.

Beispiele für totalitäre und autoritäre Systeme

In der Geschichte gab es verschiedene totalitäre und autoritäre Regime. In der Neuzeit können wir die Sowjetunion unter Stalin, das faschistische Italien unter Mussolini oder Spanien unter Franco als Beispiele für totalitäre Systeme betrachten.

Das wohl grausamste Beispiel für ein totalitäres System war die NS-Diktatur in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Adolf Hitler und die NSDAP verwandelten Deutschland in eine menschenverachtende Diktatur. Rassenlehre, Holocaust und der totale Krieg waren die Schrecken dieser Zeit.

Der Weg zur Macht

Die Zeit des Nationalsozialismus begann mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler im Jahr 1933 und endete mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Jahr 1945. In dieser Zeit wurde das Parlament nach und nach ausgeschaltet und ein totalitäres System installiert. Hitler erhielt die alleinige gesetzgebende Gewalt und konnte verfassungswidrige Gesetze ohne Zustimmung des Reichspräsidenten verabschieden. Mit der Machtergreifung und der Selbsternennung zum “Führer und Reichskanzler” erreichte das totalitäre System seinen Höhepunkt.

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Der deutsche Führerstaat

Unter Hitlers Herrschaft wurde Deutschland zum “Führerstaat” umgebaut. Dies ging einher mit der systematischen Entrechtung und Verfolgung von Minderheiten, insbesondere der Juden. Die antisemitische Ideologie der Nationalsozialisten wurde durch die Nürnberger Gesetze von 1935 rechtlich verankert. Die Reichspogromnacht von 1938 markierte den vorläufigen Höhepunkt der Gewalt gegen Juden. Zu diesem Zeitpunkt war die Presse bereits gleichgeschaltet und abweichende Meinungen wurden unter Strafe gestellt. Die Opposition wurde abgeschafft oder inhaftiert und Menschen, die nicht ins System passten, wurden in Arbeits- und Konzentrationslager gebracht. Das totalitäre System kannte weder Gewaltenteilung noch demokratische Prozesse.

Die Konsequenzen dieses Systems waren der Zweite Weltkrieg und der Holocaust, die dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte.

Totalitäre und autoritäre Systeme

Fazit

Totalitäre und autoritäre Systeme sind geprägt von einer umfassenden Kontrolle des Staates über alle Bereiche des Lebens. Sie sind antidemokratisch und schränken Menschen- und Bürgerrechte ein. Die Gewaltenteilung und Meinungsfreiheit sind in solchen Systemen nicht gegeben. Es ist wichtig, sich der Gefahren dieser Systeme bewusst zu sein und für demokratische Werte einzutreten.

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