“Die kleinen Fliegen besiedeln gerne die Erde in den Blumentöpfen unserer Pflanzen. Wir verraten, wie man Trauermücken und ihre Larven natürlich bekämpfen und dauerhaft loswerden kann.”
Viele Pflanzenfreunde kennen und fürchten sie: die kleinen Fliegen, die plötzlich aus der Blumenerde emporsteigen und sich rasend schnell vermehren. Vor allem in Topfpflanzen mit Übertopf in Wohnräumen kommen die Trauermücken immer wieder vor. Wir zeigen Ihnen, wie es zu einem Befall kommt und wie Sie Trauermücken bekämpfen und einem weiteren Befall vorbeugen können.
Trauermücken: Steckbrief
Die Familie der Trauermücken (Sciaridae), umgangssprachlich auch Trauerfliegen genannt, kommen in der Natur vor allem in feuchten Lebensräumen wie Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen vor. Die ausgewachsenen schwarzen Fliegen sind bis zu sieben Millimeter groß und legen ihre Eier in feuchte Erde. Im Freiland geschieht dies im Mai bis Juni, in Häusern oder Gewächshäusern aber ganzjährig. Hierbei kann ein Weibchen bis zu 200 durchsichtige Eier legen. Die etwa eine Woche nach der Eiablage geschlüpften Trauermückenlarven leben in der Erde und zersetzen organisches Material wie Laub, Pilzfäden oder Wurzeln. Eben jene Larven sind es, die in der Erde von Zimmerpflanzen problematisch werden. In Ermangelung von ausreichendem toten Pflanzenmaterial und Pilz-Mycel vergreifen sich die hungrigen Larven an lebenden Pflanzenwurzeln und schädigen damit unsere geliebten grünen Mitbewohner. Hinzu kommt, dass die schwarzen Mücken in der Blumenerde als lästig und eklig empfunden werden – gerade wenn sie zuhauf auftreten.
So erkennt man Trauermücken(-larven)
Die kleinen schwarzen Fliegen in der Blumenerde sind mit dem bloßen Auge gut erkennbar. Sie halten sich meist in Bodennähe auf, laufen auf der Erde und dem Topf herum und fliegen leicht taumelnd umher, wenn man die befallene Pflanze gießt oder den Topf bewegt.
Um einen Befall durch Trauermücken zu erkennen, bevor eine Massenvermehrung stattfindet, empfehlen wir Gelbtafeln wie die aus unserem Plantura Shop, die Ihnen ganz bequem nach Hause geliefert werden. Gelbtafeln sind mit einem Leim beschichtet, sodass die ausgewachsenen Fliegen an den Tafeln haften bleiben. Um möglichst effektiv Trauermücken zu fangen und zu entdecken, werden die Gelbtafeln am besten direkt über der Oberfläche der Pflanzenerde angebracht, zum Beispiel mit kleinen Holzspießen. Entdecken Sie die ersten Trauermücken, sollten Sie zügig beginnen, sie zu bekämpfen.
Die Larven der Trauermücken halten sich nach dem Schlüpfen ausschließlich in der Erde auf und sind so nur beim Umtopfen zu sehen. Die Trauermückenlarven sind wurmartig geformt, weiß gefärbt und bis zu fünf Millimeter lang. Gerade bei Jungpflanzen kann ein Befall schnell zu Welke-Erscheinungen oder zum Absterben der Pflanze führen, obwohl eine gute Wasserversorgung gegeben ist. Dies deutet ebenfalls auf einen Befall durch Trauermücken hin.
An Gelbtafeln bleiben die ausgewachsenen Trauermücken kleben und ein Befall kann erkannt werden
Tipp: Oft werden Trauermücken mit Fruchtfliegen verwechselt. Fruchtfliegen brauchen jedoch Früchte oder Gemüse als Nahrungsquelle und halten sich daher nicht in oder bei Zimmerpflanzen auf, was die Unterscheidung leicht möglich macht.
Trauermücken bekämpfen: So kann man sie loswerden
Sie haben einen Befall mit Trauermücken bei sich festgestellt und überlegen nun, ob und wie Sie diesen bekämpfen können? Zunächst gilt es zu entscheiden, ob eine Bekämpfung überhaupt sinnvoll ist. Im Garten und auf dem Balkon vermehren sich die kleinen schwarzen Fliegen quasi nie zu großen Populationen, weshalb in aller Regel auf eine Bekämpfung verzichtet werden kann. Haben sich Trauermücken jedoch in die Erde Ihrer Zimmerpflanzen eingenistet, sieht es anders aus: Im warmen Haus und in der wunderbar wasserspeichernden Pflanzerde wird das Problem ohne Ihr Zutun garantiert wachsen, statt sich von selbst zu erledigen.
Das ist zu tun, wenn Sie einen leichten bis mittleren Befall feststellen
Solange Sie die „Pilzfliegen“ vor allem am Topf und in der direkten Nähe der Pflanze beobachten können, ist der Befall noch nicht sehr stark. Um einen starken Befall zu verhüten, sollten Sie dennoch so bald wie möglich mit biologischen Pflanzenschutzmitteln gegen die „Pilzfliegen“ vorgehen. Trauermücken lassen sich bei einem leichten bis mittleren Befall auch noch mit Hausmitteln bekämpfen. Unser Plantura Bio Trauermückenfrei Neem kann bei einem leichten bis mittleren Befall sehr gute Dienste leisten und schützt Ihre Pflanzen und deren Wurzeln mit natürlichen Wirkstoffen des Niembaums. Die genaue Anwendung beschreiben wir Ihnen weiter unten.
Das ist zu tun, wenn Sie einen starken Befall feststellen
Ab wann handelt es sich überhaupt um einen starken Befall? Wenn Ihnen die taumelnden schwarzen Fliegen bereits zuhauf in anderen Bereichen der Wohnung begegnen, ist ihre Brutstätte bereits „zu klein“ für die vorhandene Population und viele Individuen suchen nach einem neuen Heim – ein eindeutiges Zeichen für einen starken Befall. Einen weiteren Hinweis liefert die Verwendung von Gelbtafeln zur Überwachung eines Befalls in Haus und Gewächshaus. Sind die Klebetafeln bereits nach 2 bis 3 Tagen übervoll mit den kleinen schwarzen Fliegen, liegt ein starker Befall vor. Ein starker Befall erfordert neben der Anwendung von biologischen Pflanzenschutzmitteln auch einige andere Maßnahmen, da die Präparate allein kaum noch eine vollständige Bekämpfung erreichen.
Erst gelb, dann sehr bald schwarz: Mit Gelbtafeln können Sie einen Befall leicht nachweisen
Im Fall eines starken Befalls gehen Sie wie folgt vor:
- Befallene Pflanzen umtopfen, Wurzeln so gut es geht von Erde befreien, notfalls unter laufendem, handwarmem Wasser; frisch getopfte Pflanzen vorsorglich einmalig mit einem Mittel gegen Trauermücken behandeln.
- Pflanzen in unmittelbarer Nähe der stark befallenen Pflanzen entweder ebenfalls direkt umtopfen oder mit Pflanzenschutzmittel gegen Trauermücken behandeln.
- Ausnahmslos bei jeder Pflanze in der Wohnung die Oberfläche der Pflanzerde mindestens 0,5 cm dick mit einem trockenen Material abdecken, beispielsweise mit Blähtonbruch, Blähtonkugeln, Lavasplitt oder Zierkies.
- Jeden Topf in der Wohnung mit einer Gelbtafel ausstatten; die Gelbtafel sollte nahe der Erdoberfläche positioniert sein, um aus der Erde schlüpfende Fliegen direkt abzufangen.
- Finden Sie Trauermücken auf den Gelbtafeln, setzen Sie erneut ein Pflanzenschutzmittel ein.
Trauermücken natürlich bekämpfen
Haben Hausmittel gegen Trauermücken und Vorbeugen nicht geholfen oder wollen Sie auf Nummer sicher gehen, sollten Sie zu echten Pflanzenschutzmitteln greifen. Vor allem in Wohnräumen oder dem Hausgarten empfehlen wir allerdings, auf synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten, um Sie als Anwender sowie spielende Kinder oder Haustiere keinem unverhältnismäßigen Risiko auszusetzen. Stattdessen raten wir zu biologischen Mitteln gegen Trauermücken.
Eine hochwirksame und dabei natürliche Methode zur Bekämpfung von Trauermücken ist der Einsatz von Neem-Präparaten. Das Samen-Öl des Neembaums enthält den Wirkstoff Azadirachtin, der auf die Trauermückenlarven in der Erde wirkt. Unser Plantura Bio-Trauermückenfrei Neem basiert auf diesem Neemöl und bietet Ihnen eine zuverlässige und biologisch zertifizierte Methode, Trauermücken loszuwerden. Sie können Bio-Trauermückenfrei Neem sowohl im Wohnraum als auch im Freiland anwenden.
Unser Bio-Trauermückenfrei ist nicht bienengefährlich und sorgt für einen schnellen Fraß-Stopp bei den pflanzenschädlichen Larven der Trauermücke. Die einfache Anwendung ermöglicht Ihnen eine genaue Dosierung, für eine optimale Wirkung. Bereits 15 Milliliter, gemischt mit drei Litern Wasser, sind ausreichend, um circa 1 m2 Fläche zu behandeln. Die Emulsion gießen Sie einfach auf die Erde der befallenen Pflanze. Bitte achten Sie bei der Anwendung unseres Bio-Schädlingsfrei Neem unbedingt auf die Anwendungsempfehlungen im Beipackzettel.
In unserem Online Shop finden Sie alle Plantura Produkte zum Bekämpfen von Trauermücken auf einen Blick.
Bei einem Befall Ihrer Pflanzen mit Trauermücken kann Umtopfen helfen
Trauermücken mit Nematoden bekämpfen
Eine wirksame, sichere und einfache Bekämpfungsmethode ist die Verwendung von insektenschädigenden Nematoden. Von ihnen geht wirklich keinerlei Gefahr für andere Pflanzen, Insekten oder gar Haustiere aus. Ein Beispiel hierfür sind unsere Plantura SF-Nematoden gegen Trauermücken, Apfelwickler & Ameisen. Die räuberischen Nematoden der Art Steinernema feltiae befallen nach der Ausbringung die Larven der Trauermücken und vermehren sich in ihnen, was zum Absterben der Larven führt. Die ersten Larven sterben bereits nach ungefähr 3 Tagen ab und da sich die Nematoden in den Larven weitervermehren, steigt der Behandlungserfolg an, bis die Nematoden keine Larven mehr finden. Übrigens sind die winzigen Fadenwürmer ganz einfach mit dem Gießwasser zu verteilen. Sie können weder Menschen noch Tieren etwas anhaben – sie sind alleinig auf die Larven einiger Schädlinge spezialisiert und werden schon seit vielen Jahren erfolgreich im Bio-Landbau verwendet.
Tipp: Bei der Verwendung von Nematoden gegen Trauermücken ist zu beachten, dass das Substrat mindestens 12 °C warm sein und direkte Sonneneinstrahlung während der Ausbringung vermieden werden sollte, da die Nematoden sehr sensitiv gegenüber UV-Strahlung sind.
Fliegen in der Blumenerde vorbeugen
Trauermücken werden erst dann zu einem Problem, wenn die Fliegen dauerhaft nasse Erde vorfinden. Die beste Vorbeugung ist daher ein geeignetes Gießverhalten: Lassen Sie die Erdoberfläche immer leicht antrocknen, bevor Sie wieder wässern. Erstens brauchen die Trauermückenlarven feuchte Erde zum Leben und zweitens werden die Eier direkt auf der Erdoberfläche abgelegt. Wenn das Substrat zu trocken ist, sterben die Larven direkt nach dem Schlüpfen.
Vorbeugend kann man auch eine 0,5 Zentimeter hohe Schicht aus Sand, Lavasplitt oder gebrochenem Blähton auf die Erde auftragen. Diese bewirkt, dass die Oberfläche stets trocken und somit unattraktiv für Trauermücken ist. Um diese Methode effektiv zu nutzen, sollten Zimmerpflanzen nur noch von unten über den Untersetzer oder den Übertopf gegossen werden.
Für die Prävention eines Befalls empfehlen wir außerdem unsere Nematoden-Kapseln zur Vorbeugung von Trauermücken. Diese enthalten SF-Nematoden, die Trauermücken effektiv bekämpfen. Bei Kontakt mit der Erde lösen sich die Kapseln langsam auf und die Nematoden werden nach und nach freigesetzt. Befinden sich Trauermückenlarven in der Pflanzerde, werden diese daraufhin von den SF-Nematoden parasitiert, noch bevor sich ein starker Befall entwickeln kann.
Auch durch Pflanzerden können Sie sich Trauermücken-Eier einschleppen. Durch kleine Belüftungslöcher können die Trauermücken bei günstigen Vermehrungsbedingungen in Erdensäcke eindringen und ihre Eier ablegen, während die Säcke noch gelagert werden. Häufig passiert dies bei den ungeschützt gelagerten Erden bei Baumärkten. Während des Transports und der Lagerung bei Ihnen zuhause kann aber leider auch bei qualitativ hochwertigen Erden, wie unseren Plantura Pflanzerden, ein Befall mit Trauermücken nicht ausgeschlossen werden. Wenn Sie neue Topfpflanzen kaufen, empfehlen wir Ihnen, diese direkt in eine nicht befallene Erde umzutopfen, was auch für einen kräftigeren Wuchs Ihrer neuen Pflanze sorgt.
Tipp: Wenn Ihre Blumenerde durch Trauermücken befallen ist, können Sie bei kleineren Mengen die befeuchtete Erde in der Mikrowelle (höchste Stufe für sieben Minuten) oder im Backofen (200 °C für 20 Minuten) sterilisieren.
Zusammenfassung: Trauermücken vorbeugen
- Nematoden-Kapseln zur Vorbeugung von Trauermücken anwenden
- Erde vor dem nächsten Gießen immer abtrocknen lassen
- Eine Schicht Sand, Lavasplitt