Wer gerne in den Bergen wandert, weiß, wie wichtig die richtige Ausrüstung ist. Und zu einer guten Ausrüstung gehören auch Trekkingstöcke. Sie bieten nicht nur Unterstützung und Schonung für die Gelenke, sondern auch die Möglichkeit, die konditionelle Belastung auf Beine und Arme zu verteilen. In diesem Artikel erfährst du, wie du Trekkingstöcke richtig einsetzt und das Beste aus deinem Wandererlebnis herausholst.
Wann und wo – und wann nicht!
Trekkingstöcke sind vor allem in schwierigem und ausgesetztem Gelände hilfreich. Sie bieten Balancehilfe und helfen dir, unsichere Passagen sicherer zu bewältigen. Doch immer nur mit Stöcken zu gehen, ist keine gute Idee. Das Gehen ohne Stöcke trainiert deinen Gleichgewichtssinn und ist ein wichtiger Bestandteil des Bergwanderns. Verwende die Trekkingstöcke nur dann, wenn sie wirklich notwendig sind. Die Schonung der Beingelenke ist ein weiterer Grund, Trekkingstöcke einzusetzen. Vor allem beim Abstieg und bei hohen Stufen können sie die Belastung auf das Kniegelenk reduzieren. Dennoch solltest du sie nicht übermäßig verwenden, da auch die neuromuskuläre Feinabstimmung in den Beingelenken wichtig ist. Zudem kann intensiver Stockeinsatz die Handgelenke belasten. Auf der anderen Seite kann die Belastungsverteilung auf Beine und Arme die Ermüdung bei langen Wanderungen verzögern oder als ganzkörperliches Training dienen.
Gelände und Untergründe
Der Untergrund spielt eine wichtige Rolle bei der Verwendung von Trekkingstöcken. Auf steilem Grasgelände, Waldboden oder erdigem Untergrund lassen sich die Spitzen leicht platzieren. Je felsiger der Untergrund ist, desto schwieriger wird es, die Stockspitzen genau zu positionieren. In grobem Blockwerk können Trekkingstöcke sogar mehr Gefahr als Nutzen bringen. Die Koordination wird komplexer und unsicherer, und bei einem Ausrutscher besteht Verletzungsgefahr.
Vor dem Start
Bevor du losgehst, stelle sicher, dass deine Teleskop-Trekkingstöcke richtig eingestellt sind. Eine Faustregel besagt, dass die Spitze am Boden und der Griff in deiner Hand einen Winkel von etwa 90° bilden sollten. Manche mögen die Stöcke etwas länger, andere kürzer. Für steile Abstiege sind etwas länger eingestellte Stöcke besser geeignet. Teste die Fixierung der Längenverstellung, um sicherzustellen, dass die Stöcke stabil sind. Wenn sie beim Draufstützen zusammenrutschen, ist das gefährlich! Alternativ kannst du auch nicht verstellbare Stöcke in deiner idealen Länge kaufen und sie je nach Auf- und Abstieg unterschiedlich greifen.
Grundtechniken
Es gibt verschiedene Grundtechniken für das Gehen mit Trekkingstöcken. Alle Trekkingstöcke haben Handschlaufen, aber ohne Schlaufen bist du flexibler. Du kannst die Stöcke schnell in eine Hand geben, den Stock in unterschiedlicher Höhe greifen oder den Griff unterschiedlich halten. Der Gehrhythmus kann entweder alternierend in der “Diagonaltechnik” (rechter Stock, linkes Bein) oder gleichzeitig (Doppelstocktechnik) sein. Die Diagonaltechnik eignet sich für leichtere Wege, während die Doppelstocktechnik bei schwierigen Passagen mit hoher Belastung auf die Stöcke hilft. Bei steilen Querwegen ist es vorteilhaft, die Stöcke unterschiedlich hoch zu halten, um eine gute Arbeitshöhe auf beiden Seiten zu haben.
Spezialtechnik: Seitstütz
Eine wenig verbreitete, aber geniale Technik ist der Seitstütz. Diese Technik eignet sich besonders für steile Grasquerungen. Du fasst beide Stöcke zusammen und stichst die Spitzen seitlich vor dem Körper in den Hang. Der bergseitige Arm ist gestreckt und der Körper stützt sich auf diese Seite. So stabilisiert, gehst du zwei Schritte und wiederholst den Vorgang. Diese Technik erfordert etwas Übung, aber sie kann dir dabei helfen, schwierige Passagen sicher zu meistern.
Trekkingstöcke sind ein praktisches Hilfsmittel beim Wandern in den Bergen. Sie bieten Unterstützung, schonen die Gelenke und ermöglichen eine bessere Balance. Mit den richtigen Techniken kannst du das Beste aus deinem Wandererlebnis herausholen. Also schnapp dir deine Trekkingstöcke und ab in die Berge!
Video: Wie benutzt man Trekkingstöcke?
