Treuhandkonto und Anderkonto: Die sichere Verwahrung von fremdem Vermögen

Treuhandkonto und Anderkonto: Verwaltung fremden Vermögens

Ein Treuhandkonto und sein spezielleres Pendant, das Anderkonto, bieten eine unabhängige und zuverlässige Möglichkeit, bestimmte Geldsummen zu verwalten. Diese Konten gewährleisten sowohl dem Zahler als auch dem Zahlungsempfänger Sicherheit. Beispielsweise werden Zahlungen beim Hauskauf, Gelder in Rechtsstreitigkeiten oder steuerliche Zahlungen über Treuhandkonten oder Anderkonten abgewickelt. Neben Notaren, Rechtsanwälten und Steuerberatern können auch andere Berufsgruppen sowie Privatpersonen ein Treuhandkonto eröffnen. Hier finden Sie alles, was Sie über Treuhandkonten und Anderkonten wissen müssen.

Was ist ein Treuhandkonto, was ein Anderkonto?

Bei einem Treuhandkonto handelt es sich um ein reguläres Giro- oder Sparkonto, das bei einer Bank eröffnet und geführt wird. Der Inhaber dieses Kontos verwendet es jedoch weder privat noch geschäftlich, sondern nimmt Zahlungen von Dritten an und zahlt sie an andere Dritte aus. Der Inhaber übernimmt dabei die Funktion einer prüfenden und absichernden Instanz.

Ein Notar kann beispielsweise Zahlungen für ein Haus auf dem Treuhandkonto entgegennehmen und nach Prüfung dem Verkäufer die Vollständigkeit der Summe garantieren. Dadurch wird der Verkauf der Immobilie abgeschlossen, was dem Käufer Sicherheit bietet. Es gibt jedoch Unterschiede und Unterkategorien, die durch den Begriff “Anderkonto” gekennzeichnet sind:

  • Treuhandkonto: Dies ist ein Konto, das von Privatpersonen und Unternehmen eröffnet und zur Verwaltung von Zahlungen von und an Dritte verwendet wird.
  • Anderkonto: Bestimmte Berufsgruppen nutzen diese Treuhandkonten. Weitere Informationen zu den einzelnen Gruppen finden Sie weiter unten.
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Bei diesen Berufsgruppen handelt es sich um Anderkonten

  • Notare (auch als Notaranderkonto bezeichnet)
  • Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
  • Rechtsanwälte bzw. Anwaltskanzleien

Diese Finanzverwalter führen ein Treuhandkonto

  • Zwangsverwalter
  • Insolvenzverwalter
  • Testamentsvollstrecker
  • Privatpersonen

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Verwendung von Treuhandkonten

Der Zweck eines Notaranderkontos wurde bereits oben erläutert. Ähnliche finanzielle und leistungstechnische Sicherheiten bieten auch andere Treuhänder, die ein solches Konto führen. Ein Rechtsanwalt kann beispielsweise Zahlungen von einer Partei entgegennehmen und sie der anderen Partei auszahlen, sobald diese ihren Teil der Vereinbarung erfüllt hat. Bei der Testamentsvollstreckung kommt noch ein weiterer Zweck hinzu: Der Schutz von minderjährigen Erben, deren finanzielles Erbe bis zu ihrer Volljährigkeit verwaltet oder aufbewahrt werden kann.

Ein Insolvenzverwalter kann bei einer Insolvenzzahlungen an die andere Seite vermitteln und die Finanzen verwalten, um eine Veruntreuung durch die insolvente Seite zu verhindern. Dadurch wird den Gläubigern Sicherheit geboten. Privat geführte Treuhandkonten können bei einer Bank für einen (möglicherweise nicht eingetragenen) Verein, Club oder ähnliches eröffnet werden.

Gibt es eine Treuhänder-Pflicht?

Theoretisch könnten Zahler und Zahlungsempfänger bei verschiedenen Transaktionen, einschließlich Hauskäufen, das Geld direkt von der Bank des einen zum Konto des anderen überweisen. Dabei besteht jedoch ein Risiko für beide Parteien. Daher wird empfohlen, solche Transaktionen über das Treuhandkonto abzuwickeln. Wenn Sie jedoch einen minderjährigen Erben bestimmen und das Erbe sichern möchten, sollten Sie das entsprechende Konto des Testamentsvollstreckers nutzen.

Kurz gesagt, es besteht keine Pflicht, ein Treuhandkonto zu verwenden, aber bei rechtlichen Transaktionen und hohen Geldsummen ist das entsprechende Vermögen in der Treuhand am besten aufgehoben.

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Konto eröffnen und Geld verwalten

Wenn Sie vor der Aufgabe stehen, Vermögen zu verwalten, können Sie bei Ihrer Bank ein Konto (Girokonto, Sparkonto, etc.) als treuhändisches Konto eröffnen. Für die Eröffnung eines Treuhandkontos gibt es keine besonderen Regeln oder Voraussetzungen. Anders als bei einem Kredit, bei dem Sie aktiv Geld leihen, sind Bonität oder ein negativer Schufa-Eintrag nicht relevant. Die Verwaltung von Geld im Namen Dritter ist also nicht schwer.

Hinweis: Wenn Sie Vermögen, Rechte und Pflichten im Auftrag anderer verwalten, halten Sie die entsprechenden Sachverhalte, Rechte und Pflichten in einem Vertrag fest. Sowohl der Auftraggeber als auch der Auftragnehmer sollten umfassend abgesichert sein, falls eine oder beide Parteien die Vereinbarung nicht einhalten.

Offene und verdeckte Treuhandkonten

Lassen Sie uns zur professionellen Verwendung von Ander- und Treuhandkonten zurückkehren. Ein Treuhand- oder Anderkonto kann offen oder verdeckt verwendet werden. Offene Treuhandkonten zeigen bei Finanztransaktionen nicht nur den Namen des Kontoinhabers oder des Unternehmens, sondern auch einen Zusatz, der den treuhändischen Charakter des Kontos offenbart. Verdeckte Konten zeigen diesen Zusatz nach dem Namen nicht. Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit von offenen Anderkonten ist der Name des Mandanten bei Auszahlungen von Rechtsanwälten oder Steuerberatern (Beispiel: Anwalt Nachname, Treuhandkonto Klientenname).

Vorteile und Nachteile eines Treuhandkontos

Hier sind die Vorteile und Nachteile von Treuhandkonten kurz und knapp zusammengefasst:

Vorteile

  • Sicherheit für Mandanten, Verkäufer, Käufer usw.
  • Die treuhändische Partei stellt sicher, dass die vereinbarte Summe vollständig eingegangen ist und klärt die Leistungserbringung vor der Auszahlung.
  • Die treuhändische Partei ist unparteiisch und hat das Wohl des Treugebers und des Treunehmers im Blick.
  • Der Käufer kann das Eigentum bereits erhalten oder übertragen bekommen, auch wenn die Zahlung noch nicht beim Verkäufer eingegangen ist.
  • Bei Anderkonten und anderen von professionellen Treuhändern geführten Konten kann man sich auf das Fachwissen und die Professionalität des Inhabers verlassen.
  • In einigen Fällen (beispielsweise bei Giro- oder Sparkonten für Mietkautionen) kann das verwahrte Geld Zinsen abwerfen.
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Nachteile

  • Je nach Bank und Art des Kontos können Kosten für die Eröffnung und Nutzung eines Treuhandkontos anfallen.
  • (Sehr geringes) Risiko der Veruntreuung.

Veruntreuung – ein geringes Risiko

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass ein Notar das Anderkonto plündert, ein Insolvenzverwalter das Geld der Insolvenzmasse einbehält oder ein Rechtsanwalt fremde Gelder veruntreut. Selbst wenn das Guthaben auf dem Anderkonto den Kaufpreis einer Luxusvilla aufweist, wird kein professioneller Inhaber eines Anderkontos dieses Geld plündern. Denn dies würde nicht nur national, sondern auch international zu einem Haftbefehl führen, falls die Tat entdeckt würde. Notaren, Anwälten, Finanzberatern und ähnlichen Berufsgruppen kann man als Treuhänder vertrauen. Sie handeln verantwortungsbewusst und im Einklang mit dem geltenden Recht.

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Fazit

Wenn Sie eine besondere Zahlung leisten müssen, sei es beim Hauskauf, bei einem Rechtsstreit oder in steuerlicher Hinsicht, kann sich ein Treuhandkonto oder Anderkonto von Notaren, Rechtsanwälten und Co. lohnen. Auch im Falle einer Insolvenz sind Sicherheiten und Seriosität gewährleistet. In solchen Fällen sowie bei der Verwaltung durch eine Privatperson sollten Verträge abgeschlossen werden, um die Rahmenbedingungen festzulegen. Es gibt keine besonderen Prüfungen oder Voraussetzungen für die Eröffnung eines solchen Kontos, es sollte jedoch beachtet werden, dass bei einigen Banken Eröffnungs- und/oder Kontoführungsgebühren anfallen können.