Trockenobst & Dörrobst selber machen: So trocknest du Obst

Trockenobst & Dörrobst selber machen: So trocknest du Obst

Du möchtest dein eigenes Trockenobst bzw. Dörrobst herstellen und hast Fragen zum Trocknungsprozess? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um Trockenobst.

Was ist Trockenobst?

Trockenobst, auch Dörrobst genannt, ist frisches Obst, das durch den Entzug von Flüssigkeit haltbar gemacht wird. Durch diesen Prozess verlangsamt sich der Verderb und das Obst entwickelt einen intensiveren Geschmack sowie interessante Eigenschaften wie eine veränderte Oberflächenstruktur. Trockenobst enthält in der Regel weniger als 20 Prozent Restfeuchtigkeit.

Die Herstellung von Trockenobst hat eine lange Tradition und reicht über 4000 Jahre zurück. Bereits damals wurden Datteln und Feigen getrocknet, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Man glaubte außerdem, dass Trockenobst Müdigkeit vertreibt, die Verdauung anregt und dem Körper Energie spendet.

Welches Obst lässt sich zu Dörrobst verarbeiten?

Prinzipiell eignet sich fast jedes Obst zur Herstellung von Trockenobst. Die Liste der möglichen Obstsorten ist endlos und umfasst weit mehr Sorten, als du vielleicht denkst. Neben bekannten Obstsorten wie Äpfeln, Mangos, Birnen, Bananen und Feigen gibt es auch weniger bekannte, aber genauso leckere Optionen wie Erdbeeren, Kaki oder Ananas. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, denn neben der Obstsorte spielt auch die Art des Schneidens und der Zubereitung eine Rolle. Ein Apfel kann beispielsweise als Chips, Schnitze, Ringe oder Pommes getrocknet werden.

Am besten eignen sich reife, aber nicht überreife Früchte für das Trocknen.

Welches Obst eignet sich nicht zum Trocknen?

Die Liste der Obstsorten, die sich schlecht zum Trocknen eignen, ist erstaunlich kurz. Obst mit hohem Fettgehalt wie Avocados lässt sich beispielsweise trocknen, wird jedoch aufgrund des enthaltenen Fettes schnell ranzig und ungenießbar. Andere Früchte wie Brombeeren lassen sich zwar gut trocknen, zerfallen jedoch leicht aufgrund ihrer Oberflächenstruktur. Hieraus lässt sich jedoch hervorragend getrocknetes Pulver herstellen, da der Geschmack intensiv ist.

LESEN  Los geht’s!

Ist Trockenobst gesund?

Die Antwort auf diese Frage hängt von der Perspektive ab. Trockenobst enthält von Natur aus viel Zucker, da beim Trocknungsprozess das Wasser entzogen wird. Ein getrockneter Apfel wiegt weniger als ein frischer Apfel, enthält aber genauso viel Zucker. Ist Trockenobst deshalb ungesund? Meiner Meinung nach nicht. Dennoch sollte man Trockenobst eher als Nascherei und Süßigkeit betrachten und nicht in größeren Mengen essen. Selbstgemachtes Trockenobst enthält die meisten Vitamine und Nährstoffe. Dies trifft jedoch nur bedingt auf gekauftes Trockenobst zu, das oft mit Schwefel, zusätzlichem Zucker, Aromen, Fetten und Antioxidationsmitteln versetzt ist. Deshalb empfehlen wir, Trockenobst lieber selbst herzustellen!

Mehr Informationen dazu findest du in unserem Artikel: Ist gekauftes Dörrobst gesund? Zusatzstoffe in Dörrgut aus dem Supermarkt

Kann ich eingemachtes oder gefrorenes Obst trocknen?

Die gute Nachricht ist: Du musst nicht unbedingt frisches Obst kaufen, um es zu trocknen. Gefrorenes Obst sollte vor dem Trocknen aufgetaut werden. Dabei empfiehlt es sich, das Obst langsam bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank auftauen zu lassen. Anschließend sollte das Obst trockengetupft werden und kann dann ganz normal weiterverarbeitet werden. Meiner Erfahrung nach funktioniert der Prozess mit allen Obstsorten gut. Allerdings verändert sich der Geschmack durch das Einfrieren und somit auch der Geschmack des Trockenobstes. Gefrorene Erdbeeren schmecken beispielsweise fader als frische, während gefrorene Mango auch als Dörrobst hervorragend schmeckt.

Auch eingemachtes Obst kann getrocknet werden, besonders wenn daraus Fruchtleder hergestellt wird. Allerdings verlieren viele Früchte durch das Einmachen ihre Form und einen Großteil ihrer Nährstoffe. Deshalb empfehlen wir, eingemachtes Obst und Konserven für den Trocknungsprozess zu vermeiden.

Kann ich Trockenobst in der Schwangerschaft essen?

Ja, Trockenobst ist in der Schwangerschaft im Allgemeinen unbedenklich und sogar gesund, wenn es in Maßen konsumiert wird. Trockenobst enthält viele Vitamine und Mineralien. Es ist jedoch wichtig, den Zuckerkonsum im Auge zu behalten, insbesondere im Hinblick auf Schwangerschaftsdiabetes. Zudem sollte darauf geachtet werden, woher das Trockenobst stammt. Geschwefeltes Obst aus dem Supermarkt sollte in der Schwangerschaft streng limitiert werden. Außerdem ist es ratsam, Trockenobst zu wählen, das tatsächlich getrocknet und nicht gebacken wurde, da dabei viele Vitamine verloren gehen.

LESEN  Alles, was du über Zwillinge wissen musst

Hilft Trockenobst bei der Verdauung und wirkt es abführend?

Ja, Trockenobst kann die Verdauung anregen. Es enthält viel Kalium und Ballaststoffe. Einige Trockenobstsorten enthalten zudem viel Pektin, das Wasser bindet und die Frucht quellen lässt. Dies regt die Bewegung im Darm an und fördert die Verdauung. Besonders Pflaumen und Aprikosen wirken leicht abführend. Allerdings können zu viele Trockenfrüchte zu Blähungen führen. Daher ist es nicht empfehlenswert, mehr als eine Handvoll pro Tag zu konsumieren.

Bei Durchfall dagegen helfen Trockenfrüchte nicht. Sie regen den Stuhl weiter an, binden Wasser und wirken kontraproduktiv.

Ist Trockenobst immer geschwefelt?

Leider ist Trockenobst aus dem Supermarkt häufig mit Schwefel behandelt – und das gilt auch oft für Produkte aus Bioläden. Es ist daher wichtig, die Inhaltsstoffe zu studieren und Produkte mit wenigen Zusatzstoffen zu wählen. Im Idealfall sollte Trockenobst nur das Obst selbst enthalten, um den besten Geschmack zu erzielen. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte sein Trockenobst selbst herstellen und auf Zusatzstoffe aller Art verzichten.

Sind Dörrobst und Trockenobst dasselbe?

Ja, die Begriffe “Dörrobst” und “Trockenobst” werden synonym verwendet.

Bei welcher Temperatur und wie lange dauert die Herstellung von Trockenobst?

Die Dörrtemperatur für gewöhnlich zwischen 50 und 60 Grad Celsius. Wenn du verschiedene Obstsorten zusammen trocknen möchtest, ist eine Temperatur von 55 Grad Celsius oft ein guter Kompromiss. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie zum Beispiel Bananen, für die eine höhere Dörrtemperatur empfohlen wird. Wenn du Rohkostqualität haben möchtest, solltest du die Temperatur nicht über 42 Grad einstellen.

Die Dörrzeit variiert je nach Wassergehalt, Dicke und Oberfläche des Obstes. Sie bestimmt, wie gut das Wasser von innen nach außen transportiert werden kann. Bei Trauben ist es zum Beispiel wichtig, diese mit einer Nadel oder einem Zahnstocher zu durchstechen, damit das Wasser an die Oberfläche gelangen kann. Rosinen benötigen gerne 24 Stunden oder länger, während Apfelchips nur wenige Stunden benötigen.

LESEN  Schönheits-OP: Vorsicht vor unseriösen Anbietern

Wie stelle ich Trockenobst her? + Rezepte

Das Vorgehen bei der Herstellung von Trockenobst im Dörrautomaten ist weitgehend identisch, lediglich die benötigte Zeit kann stark variieren und hängt hauptsächlich von der Dicke des Obstes ab. Hier sind ein paar Rezeptideen:

Allgemeines Vorgehen:

  1. Obst waschen, abtrocknen und in die gewünschte Form schneiden. Das Entfernen des Kerngehäuses kann je nach Obstsorte empfehlenswert sein.
  2. Um ein Ankleben zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung einer Dörrfolie oder Dörrmatte. Verteile das geschnittene Obst auf der Dörretage des Dörrautomaten, ohne dass es sich überlappt.
  3. Stelle die gewünschte Temperatur und Zeit ein.
  4. Warte geduldig.
  5. Überprüfe die gewünschte Konsistenz. Die meisten Obstsorten sollten hart und lederartig sein, ohne jegliche Flüssigkeit im Inneren oder an der Oberfläche. Eventuell lässt sich dies erst richtig überprüfen, wenn das Trockenobst abgekühlt ist. Beachte, dass Trockenobst bei hoher Luftfeuchtigkeit wieder weicher werden kann.
  6. Genieße das Trockenobst direkt oder lagere es für mehrere Monate.

Wie lagere ich Trockenobst?

Die ideale Aufbewahrung von Trockenobst erfolgt in Schraubgläsern oder durch Vakuumierung. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel: Dörrobst & Trockenfrüchte richtig aufbewahren

Kann ich Trockenobst auch an der frischen Luft oder im Backofen herstellen?

Grundsätzlich ist es möglich, Trockenobst auch an der frischen Luft oder im Backofen herzustellen. Allerdings ist dies oft energieintensiv und der Backofen kann niedrige Temperaturen oft nicht konstant halten. Um die Flüssigkeit abfließen zu lassen, kann ein Kochlöffel in der Ofentür helfen.

Auch an der frischen Luft ist das Trocknen möglich, wenn die Temperatur konstant hoch genug bleibt. Allerdings gleicht diese Methode eher einem Glücksspiel.

Hast du weitere Fragen? Schau dir unsere große FAQ an!

Du möchtest noch mehr über Trockenobst erfahren? Dann ist unser Lexikon: Obst und Gemüse trocknen mit über 150 Rezepten genau das Richtige für dich!

Hier sind einige Highlights des Buches:

  • Großer Einführungsteil mit Tipps zum Trocknen, zur richtigen Lagerung, zum benötigten Equipment und häufigen Fehlerquellen, sowie goldene Regeln für Anfänger.
  • Über 80 Obst- und Gemüsesorten werden besprochen.
  • Über 150 Rezepte werden Schritt für Schritt erklärt.
  • 100 Seiten geballtes Wissen über Trockenfrüchte und Trockengemüse.
  • Die Rezepte sind ursprünglich für den Dörrautomaten konzipiert, funktionieren jedoch auch im Backofen.
  • Das Buch ist als PDF zum Download verfügbar.

Schnapp’ dir jetzt dein Exemplar! <<

Das Selbermachen von Trockenobst ist eine tolle Möglichkeit, köstlichen und gesunden Snack zu genießen. Mit den richtigen Informationen und etwas Experimentierfreude kannst du deine eigenen Trockenobst-Kreationen zubereiten und dich an der Vielfalt der Geschmäcker erfreuen.