Trotzdem Ja zum Leben sagen

…trotzdem Ja zum Leben sagen

…trotzdem Ja zum Leben sagen

Univ. Prof. Dr. Viktor Emil Frankl (1905 – 1997) war ein Neurologe und Psychiater, der die Logotherapie und Existenzanalyse entwickelte. In seinem Buch “…trotzdem Ja zum Leben sagen” beschäftigt er sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und wie man trotz schwieriger Umstände eine positive Einstellung bewahren kann.

Wer war Viktor Frankl?

  • Geboren am 26. März 1905 in Wien
  • Bereits während seiner Gymnasialzeit interessierte er sich für Naturphilosophie und angewandte Psychologie
  • Im Jahr 1921 hielt er seinen ersten Vortrag über den Sinn des Lebens
  • 1923 verfasste er seine Maturaarbeit zum Thema “Zur Psychologie des philosophischen Denkens” und korrespondierte mit Sigmund Freud
  • Sein Aufsatz “Psychotherapie und Weltanschauung” wurde 1925 in der “Internationalen Zeitschrift für Individualpsychologie” veröffentlicht
  • 1927 wurde er aus dem Verein für Individualpsychologie von Alfred Adler ausgeschlossen
  • Als junger Medizinstudent gründete er 1928-1929 Beratungsstellen für arbeitslose Jugendliche
  • In den Jahren 1931-1932 absolvierte er seine Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie
  • Von 1933 bis 1937 sammelte er im Psychiatrischen Krankenhaus der Stadt Wien Erfahrungen in der Betreuung schwer depressiver Patientinnen
  • 1937 eröffnete er eine Privatpraxis, die er jedoch kurz darauf auf Anordnung schließen musste
  • Im Jahr 1938 marschierte Hitler in Österreich ein, aber Frankl entschied sich, sein Visum zur Ausreise nach Amerika verfallen zu lassen, um bei seinen Eltern in Wien zu bleiben
  • Von 1940 bis 1942 leitete er die Neurologische Station am Rothschild-Spital und sabotierte das Euthanasiegesetz
  • Im Jahr 1942 wurde er zusammen mit seiner Familie (außer seiner Schwester) ins Konzentrationslager deportiert, aber am 27. April 1945 von US-Truppen befreit
  • 1946 widmete er seine ersten Bücher seinen verstorbenen Verwandten und schrieb in nur neun Tagen sein bekanntestes Buch “…trotzdem Ja zum Leben sagen”
  • Er habilitierte sich mit der “Ärztlichen Seelsorge” und wurde Vorstand der Neurologie an der Allgemeinen Wiener Poliklinik
  • 1947 heiratete er Eleonore Schwindt und bekam im Dezember seine Tochter Gabriele
  • Im Jahr 1955 erhielt er eine Professur an der Wiener Universität und hatte Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland
  • 1970 wurde in San Diego/Kalifornien eine Professur für Logotherapie an der “United States International University” geschaffen und das erste Logotherapie-Institut der Welt gegründet
  • 1988 sprach er sich anlässlich des Gedenktags zum 50. Jahrestag des Einmarschs von Hitler in Österreich auf dem Wiener Rathausplatz gegen die Kollektivschuld aus
  • Am 2. September 1997 starb Viktor Frankl an Herzversagen
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Logotherapie und Existenzanalyse

Logotherapie und Existenzanalyse

Die Logotherapie und Existenzanalyse von Viktor Frankl umfasst verschiedene Dimensionen des menschlichen Lebens:

Somatische/körperliche Dimension

  • Das organische Zellgeschehen
  • Die biologisch-physiologischen Körperfunktionen
  • Die chemischen und physikalischen Prozesse

Psychische Dimension

  • Emotionen (Gestimmtheit, alle (Trieb-)Gefühle, Begierden, Instinkte, Affekte)
  • Kognitionen (Intellektuelle Begabungen, erworbene Verhaltensmuster, soziale Prägungen)

Noetische/geistige Dimension

  • Freie Stellungnahme zu Leiblichkeit und Befindlichkeit
  • Eigenständige Willensentscheidung
  • Humor
  • Sachliches und künstlerisches Interesse
  • Schöpferisches Gestalten
  • Religiosität/Spiritualität
  • Ethisches Empfinden (Gewissen)
  • Wertesensibilität
  • Sinn-Strebung
  • Liebe

Die geistige Dimension des Menschen, das “Nous”, drückt sich in der Sehnsucht nach Sinn-Erfüllung aus. Der Sinn, repräsentiert durch “Logos”, bezieht sich auf wertvolle Möglichkeiten, die in der Welt vorhanden sind. Die einzigartige Person strebt danach, in jeder Situation den besten Sinn zu erfüllen. Wenn der Mensch einen Sinn-Anruf wahrnimmt, kann er über körperliche und psychische Barrieren hinweg “springen”, weil es ihm wichtig ist, weil es gut ist und weil es notwendig ist.

Die Freiheit des Willens ermöglicht es dem Menschen, seine Haltung zu seinen schicksalhaften Bedingungen einzunehmen. Der Wille zum Sinn ist der Wächter der Qualität unseres Handelns. Viktor Frankl betont, dass das Leben unter allen Umständen einen Sinn hat, sei es durch die Gestaltung einer Situation oder durch das tapfere Ertragen des Unabänderlichen.

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Viktor Frankl – Leben & Lehre (PDF)