Tularämie – Die geheimnisvolle Krankheit der Hasen

Tularämie – Synonym Hasenpest oder Nagerpest

Hast du schon einmal von Tularämie gehört? Es ist auch unter den Namen Hasenpest oder Nagerpest bekannt. In unregelmäßigen Abständen tauchen in der bayerischen Presse Berichte über Tularämie bei Feldhasen auf. Aber was steckt eigentlich dahinter?

Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und ist vor allem bei freilebenden Nagetieren und Hasenartigen verbreitet. Diese Krankheit ist keine neuartige oder ungewöhnliche Erkrankung, sondern tritt schon seit Jahrhunderten regelmäßig bei Wildhasen- und Nagern auf. Infizierte Tiere leiden oft unter einer fieberhaften Allgemeininfektion, begleitet von Abmagerung, Schwäche und Apathie. Manchmal verlieren sie sogar ihre natürliche Scheu und lassen sich von Hunden oder Jägern greifen.

Feldhase Tularämie Milz
Bildquelle: Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit – LGL

Die Krankheit kann bei Tieren in unterschiedlichen Formen auftreten, von milden Formen mit lokaler Lymphknotenschwellung bis hin zu schweren septikämischen Verlaufsformen. Insbesondere Hasen, Kaninchen und Nagetiere können schwer betroffen sein und hohe Sterblichkeitsraten aufweisen. Doch auch der Mensch kann sich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierter Umgebung anstecken.

Die Übertragung auf den Menschen erfolgt meist durch direkten Kontakt mit kontaminierter Umgebung oder infizierten Tieren. Besonders wichtig ist es, Wildbret ausreichend zu erhitzen, um eine Infektion zu vermeiden. Die Tularämie ist zwar im Vergleich zu anderen Infektionen selten, aber es gibt dennoch Fälle von Erkrankungen. In der Oberpfalz haben sich beispielsweise mehrere Jäger bei einer Treibjagd im Jahr 2018 wahrscheinlich durch den Kontakt mit einem infizierten Feldhasen angesteckt. Die Jäger handelten richtig, indem sie sich bei ersten Symptomen sofort in ärztliche Behandlung begaben.

Um das Infektionsrisiko zu verringern, sollten verhaltensauffällige oder tote Tiere nur mit Handschuhen angefasst und beim Aufbrechen von Hasentieren auf “bedenkliche Merkmale” geachtet werden. Jäger sollten zudem strikte Hygienemaßnahmen einhalten und das Wildbret vollständig durchgaren. Auch der Verzehr von unzureichend erhitzten Nahrungsmitteln oder kontaminiertem Wasser kann zu Infektionen führen.

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Es ist wichtig, vernünftige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, aber es besteht kein Grund zur Hysterie. Dennoch sollten wir uns bewusst sein, dass Tularämie eine geheimnisvolle Krankheit ist, die sowohl für Tiere als auch für Menschen gefährlich sein kann.

Bild: Quelle

Übrigens, nicht nur Hasen und Nagetiere können von Tularämie betroffen sein. Die Krankheit kann auch durch saugende und stechende Insekten oder Zecken übertragen werden. Deshalb sollten auch wir Menschen uns schützen und unsere vierbeinigen Jagdhelfer berücksichtigen.

Hunde besitzen zwar eine gewisse natürliche Resistenz gegenüber Francisella tularensis, können aber dennoch Symptome entwickeln, die der Staupe ähneln, wenn sie infiziert sind. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, sollten Hunde kein rohes Fleisch erkrankter Tiere fressen und keine Kadaver von Kaninchen oder Nagern aufnehmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tularämie eine geheimnisvolle Krankheit ist, bei der Jäger und Menschen, die mit Wildtieren in Kontakt kommen, besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen sollten. Durch Hygienemaßnahmen und die richtige Zubereitung von Wildbret können wir das Infektionsrisiko minimieren.

Tularämie ist meldepflichtig, sowohl bei akuten Erkrankungen beim Menschen als auch bei Hasen und Kaninchen. Die genauen gesetzlichen Bestimmungen findest du im Infektionsschutzgesetz und der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten.

Also, aufgepasst und bleibt gesund!

Weiterführende Informationen: Hasenpest JiB 09-2014 Gangl, Merkblatt Tularaemie Stand 2013 Kreis Soest, Tularaemie Merkblatt für Jäger LUA-RPF, Tularämie RWJ 12-2016 Lutz