Türkei: Ein Land voller Vielfalt und Geschichte

Türkei: Ein Land voller Vielfalt und Geschichte

Die Türkei ist ein faszinierendes Land, das auf zwei Kontinenten liegt. Während etwa drei Prozent des Landes in Europa liegen, erstreckt sich der größere Teil, Anatolien genannt, über Asien. Mit knapp 85 Millionen Einwohnern ist die Türkei ein bevölkerungsreiches Land, wobei etwa drei Viertel der Bevölkerung in Städten leben. Die Hauptstadt Ankara liegt zentral im Land, während Istanbul mit über 15 Millionen Einwohnern die größte türkische Stadt ist. Die Türkei ist von drei Meeren umgeben: dem Ägäischen Meer im Westen, dem Mittelmeer im Süden und dem Schwarzen Meer im Norden. Zudem teilt sie ihre Grenzen mit Bulgarien, Griechenland, Georgien, Armenien, Iran, Irak, Aserbaidschan und Syrien. Die Türkei ist ein Land mit einer reichen Geschichte und einer faszinierenden Kultur.

Alte Traditionen und der “Vater der Türken”

Die Türkei hat ihren Namen von den alten Turkvölkern, die sich im Mittelalter in Kleinasien niedergelassen haben. Diese Turkvölker haben auch die türkische Sprache und Kultur mitgebracht. Im 13. und 14. Jahrhundert gründete das Turkvolk der Oghusen das Osmanische Reich, das über lange Zeit hinweg sehr mächtig war. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm General Mustafa Kemal die Macht im Land und gründete die türkische Republik. Er erhielt den Beinamen Atatürk, was “Vater der Türken” bedeutet. Atatürk verfolgte das Ziel, Staat und Religion voneinander zu trennen und modernisierte das Land. Seine Ideen haben bis heute einen großen Einfluss auf die Politik der Türkei. Seit 2003 wird das Land von der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) regiert, deren Vorsitzender Recep Tayyip Erdoğan ist. Diese Partei setzt sich dafür ein, dass der Islam eine größere Rolle in der Türkei spielt.

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Große Unterschiede prägen das Land

Die Türkei ist geprägt von starken Unterschieden zwischen dem Leben in den Städten und auf dem Land. Die Städte im Westen des Landes sind sehr modern und die Menschen dort leben und kleiden sich westlich. In den ländlichen Gebieten hingegen werden oft traditionellere Lebensweisen gepflegt. Auch wirtschaftlich gibt es große Unterschiede: Im Westen des Landes geht es den Menschen gut, während im Osten viele Menschen unter Arbeitslosigkeit leiden. Die Landwirtschaft spielt dort eine wichtige Rolle. Die meisten Touristen besuchen die Küstenregionen im Westen und Süden des Landes, die bekannt für ihre Schönheit sind.

Die Türkei und die EU

Die Türkei strebt seit 2005 eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union an und verhandelt intensiv mit Brüssel über einen möglichen Beitritt. Die Verhandlungen gestalten sich jedoch schwierig, da die EU hohe Anforderungen an ihre Mitglieder stellt. Es gibt Bedenken, dass die Türkei nicht alle demokratischen Standards erfüllt und dass insbesondere seit einem Putschversuch im Jahr 2016 die Menschenrechtslage im Land schwierig ist. Auch der Umgang mit Minderheiten, wie zum Beispiel den Kurden, wurde von politischen Entscheidungsträgern oft kritisiert. Die Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der EU befinden sich derzeit in einer Pause. Dennoch ist die Türkei ein wichtiger Partner für die EU, insbesondere in der Flüchtlingspolitik.

Volksabstimmung 2017 und Veränderungen in der Machtstruktur

Im Jahr 2017 fand in der Türkei eine Volksabstimmung statt, in der eine Änderung der Verfassung befürwortet wurde. Diese Änderung führte zu einem Präsidialsystem, das dem Präsidenten mehr Macht verleiht. Der Präsident kann nun beispielsweise Gesetze erlassen, ohne Zustimmung anderer politischer Akteure oder des Parlaments. Diese Veränderungen sind umstritten: Die Unterstützer von Präsident Erdoğan sehen in ihnen eine Möglichkeit, die Türkei erfolgreicher und sicherer zu machen. Kritiker hingegen befürchten, dass einer Person zu viel Macht gegeben wird. Zudem hat die Wirtschaft in der Türkei seit 2018 mit Problemen zu kämpfen, wie einer hohen Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten.

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Das Erdbeben 2023 und seine Folgen

Im Februar 2023 erschütterte ein schweres Erdbeben den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Dabei kamen fast 60.000 Menschen ums Leben, davon allein in der Türkei mindestens 50.000. Etwa zwei Millionen Menschen wurden obdachlos. Die türkische Regierung wurde stark kritisiert, da sie nicht genug in den Erdbeben- und Katastrophenschutz investiert hatte, obwohl die Region als erdbebengefährdet gilt. Präsident Erdoğan versprach daraufhin, innerhalb eines Jahres über 400.000 neue Wohnungen für die Betroffenen zu bauen. Aufgrund dieses Versprechens im Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl sind jedoch viele Experten skeptisch.

Präsidentschaftswahlen 2023

Am 14. Mai 2023 finden in der Türkei Präsidentschaftswahlen statt. Zum ersten Mal seit langer Zeit muss Präsident Erdoğan um seine Macht fürchten. Umfragen deuten darauf hin, dass er und sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu, der Vorsitzende der oppositionellen Volkspartei CHP, etwa gleich viele Stimmen erhalten könnten. Auch viele Türkinnen und Türken, die in Deutschland leben, nehmen an den Präsidentschaftswahlen teil und wollen mit ihrer Stimme ihre Unterstützung für ihre jeweiligen Kandidaten ausdrücken.

Die Türkei ist ein Land voller Vielfalt, Geschichte und kontroverser politischer Entwicklungen. Obwohl es Herausforderungen gibt, bleibt die Türkei ein interessanter und wichtiger Partner in der globalen Gemeinschaft.

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