Typische Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen: Wie entstehen sie?

Jungen und Mädchen: Typische Verhaltensweisen und wie sie entstehen

Jungen und Mädchen: Typische Verhaltensweisen und wie sie entstehen

Jeder kennt die Klischees: “Jungen sind aggressiv und wild”, “Mädchen sind brav und sehr sozial eingestellt”. Glücklicherweise haben sich diese Vorstellungen von “typisch Junge” und “typisch Mädchen” in den letzten Jahren gewandelt. Die traditionellen Rollenbilder sind nicht mehr zeitgemäß.

Aber gibt es wirklich Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen? Und welchen Einfluss hat die Genetik auf ihr Verhalten? In diesem Artikel möchten wir das Verhalten der Geschlechter analysieren und die Frage klären, ob Eltern und Erzieher dazu beitragen können, diese Klischees zu durchbrechen.

1. Mädchen spielen mit Puppen, Jungen mit Autos – was ist dran an dem Klischee?

Im Kindergarten kann man beobachten, dass Jungen oft mit Spielzeug wie Autos oder Flugzeugen spielen, während Mädchen sich für die Puppenecke und das Spiel “Vater, Mutter, Kind” interessieren. Bereits im Alter von etwa drei Jahren lernen Kinder ihre Zugehörigkeit zu einem Geschlecht kennen. Bei Jungen steigt in dieser Zeit der Testosteronspiegel, was zu rauerem und aufmüpfigerem Verhalten führen kann. Doch inwiefern beeinflusst die Biologie das Verhalten der Kinder?

Es ist unbestritten, dass es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt. Die Frage ist jedoch, wie stark diese Unterschiede ausgeprägt sind. Der größte Unterschied liegt im Hormon Testosteron, das in den Hoden gebildet wird und Sexualität sowie Aggression beeinflusst. Doch ob das unterschiedliche Verhalten genetisch bedingt oder anerzogen ist, ist immer noch Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Viele Wissenschaftler warnen davor, den Einfluss der Biologie zu überschätzen. Das typisch weibliche oder männliche Verhalten wird zu einem großen Teil von der Gesellschaft beeinflusst.

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2. Junge vs. Mädchen – Typische Vorurteile in Bezug auf Verhaltensweisen

Es gibt viele Vorurteile über “typisch Junge” und “typisch Mädchen”. Natürlich gibt es Kinder, die diese Klischees voll und ganz erfüllen, aber es gibt auch immer wieder Ausnahmen. Wir möchten im Folgenden die bekanntesten Vorurteile über Jungen und Mädchen prüfen.

2.1. Jungs sind aggressiver, Mädchen fürsorglicher

Jungen tollen gerne herum, werfen mit Gegenständen und raufen mit anderen Kindern. Bei Mädchen hingegen ist dieses Verhalten seltener zu beobachten. Dieses aggressivere Verhalten der Jungen wird in unserer Gesellschaft weitgehend akzeptiert, daher gehen Eltern und Erzieher auch rauer mit Jungen um. Wenn Mädchen hingegen raufen oder toben, wird dieses Verhalten nicht toleriert.

Gleichzeitig zeigen Mädchen wesentlich mehr Interesse daran, mit Puppen zu spielen und sich liebevoll um diese zu kümmern. Ob es biologische Gründe dafür gibt, ist bisher nicht endgültig geklärt. Sicher ist jedoch, dass die Nachahmung eine große Rolle spielt. Mädchen sehen das Verhalten ihrer Mutter und möchten es imitieren.

2.2. Mädchen haben viel mehr Ängste

Mädchen äußern oft lauten Ängste, während Jungen scheinbar keine Ängste oder Schmerzen kennen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Obwohl es tendenziell mehr ängstliche Mädchen gibt, haben auch viele Jungen Ängste. Die Erziehung der Eltern spielt hier eine große Rolle. Mädchen werden oft überbehütet, während Jungen von Anfang an mehr zugetraut wird. Dies führt dazu, dass Jungen oft selbstbewusster und mutiger sind.

2.3. Jungen können besser rechnen, Mädchen haben besseres Sprachverständnis

Es wurden viele Studien zur Intelligenz bei Jungen und Mädchen durchgeführt. Dabei kam heraus, dass es keinen Unterschied in der Intelligenz zwischen den Geschlechtern gibt. Allerdings sind Jungen im Durchschnitt besser in Mathematik und Naturwissenschaften, während Mädchen im sprachlichen Bereich stärker sind.

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Hier spielen biologische Faktoren und erlerntes Verhalten zusammen. Das männliche Gehirn trainiert von Anfang an das räumliche Vorstellungsvermögen, während das weibliche Gehirn im sprachlichen Bereich stärker ausgeprägt ist. Kinder orientieren sich an ihrem familiären Umfeld und ihren Freunden. Jungen wird früh vermittelt, dass sie gut mit Zahlen umgehen und logisch denken können, was sich in besseren schulischen Leistungen widerspiegelt. Mädchen lesen oft viel, was ihre sprachlichen Fähigkeiten fördert. Zudem reden Eltern häufiger mit ihren Töchtern, während bei Jungen Bewegung im Vordergrund steht.

3. Was Eltern gegen Rollenbilder tun können

Auch wenn es kleine biologische Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen gibt, sollten Eltern versuchen, diese nicht durch eine geschlechtsspezifische Erziehung zu verstärken. Stattdessen sollten sie ihre Kinder dazu ermutigen, aus den Geschlechterrollen auszubrechen und ihr individuelles Potenzial zu entfalten.

Hier sind einige Tipps, wie Eltern Einfluss auf die Rollenbilder nehmen können:

  • Erziehen Sie Ihre Kinder geschlechtsflexibel statt geschlechtstypisch.
  • Geben Sie Ihren Kindern Freiraum, sich selbst zu entfalten.
  • Lassen Sie Ihre Kinder selbst entscheiden, mit welchem Spielzeug sie spielen möchten, indem Sie ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl stellen.
  • Geben Sie Ihrer Tochter ausreichend Gelegenheiten, sich auszutoben oder Aggressionen zu zeigen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Konflikte auch friedlich und durch respektvolle Kommunikation gelöst werden können.
  • Trauen Sie Ihren Kindern Dinge zu, sodass sie Selbstvertrauen und Stärke entwickeln können.
  • Seien Sie ein Vorbild und zeigen Sie Ihrem Kind, dass es keine typischen Aufgabenverteilungen zwischen Männern und Frauen gibt. Jeder packt dort an, wo Hilfe gebraucht wird.

4. Studie zu den Effekten der Geschlechternormativität

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