Übelkeit in der Schwangerschaft: Tipps und Tricks für eine angenehme Zeit

Übelkeit in der Schwangerschaft: Tipps und Tricks für eine angenehme Zeit

Morgens mit einem strahlenden Lächeln über den kleinen Babybauch streicheln – so sieht das Leben einer Schwangeren oft nur im Film aus. Doch für 80 Prozent aller Frauen gehören Übelkeit und Unwohlsein in den ersten vier bis zehn Wochen zur Schwangerschaft dazu. Zum Glück leiden die meisten Frauen dabei nicht unter Erbrechen. Dr. Filiz Markfeld-Erol, Oberärztin für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, gibt jedoch Entwarnung: Mit einigen einfachen Ernährungstricks kann man dieses unangenehme Gefühl in den Griff bekommen.

Verschiedene Ursachen für Übelkeit

Die genauen Ursachen für die anfängliche Übelkeit in der Schwangerschaft sind bisher nicht eindeutig geklärt. Die Ernährungswissenschaftlerin Christina Geffert aus Quedlinburg vermutet, dass ein niedriger Blutzuckerspiegel eine große Rolle spielt, besonders nach längeren Essenspausen. Deshalb treten die Beschwerden vor allem morgens auf. Ein geschärfter Geruchs- und Geschmackssinn kann die Probleme verstärken. Auch Vorerkrankungen wie Diabetes und Asthma, Essstörungen, Mehrlingsschwangerschaften sowie eine erbliche Veranlagung können das Risiko erhöhen.

Stress und häufiges Nachfragen des Umfelds, ob einem übel sei, können ebenfalls zu häufigerer Übelkeit führen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, das Thema mit Familie und Freunden nicht anzusprechen. Es ist jedoch tröstlich zu wissen, dass die Beschwerden in der Regel im Laufe der Zeit verschwinden. Nur in 10 Prozent der Fälle hält die Übelkeit länger als bis zur 20. Schwangerschaftswoche an. Etwa zwei Prozent der Frauen leiden unter der extremen Form der Schwangerschaftsübelkeit, der Hyperemesis gravidarum.

Frühstück am besten im Bett einnehmen

Um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, empfiehlt Geffert kohlenhydratreiche Snacks. Es ist ratsam, am besten bereits im Bett einen leicht gesüßten Tee zu trinken und eine Banane oder ein Stück Zwieback zu essen. Nach einer Viertelstunde lässt das unangenehme Gefühl oft nach. Statt großer Mahlzeiten können kleinere und häufigere Snacks günstiger sein. Zuckerhaltige Lebensmittel wie Energieriegel sind dagegen weniger geeignet, da sie den Blutzucker schnell ansteigen lassen und dann wieder schnell abfallen.

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Das Ziel ist ein möglichst konstanter Blutzuckerspiegel. Als bessere Zwischenmahlzeiten empfiehlt Geffert beispielsweise ein Käse-Vollkorn-Knäckebrot oder ein kleines Müsli mit Joghurt, Haferflocken, Obst und Nüssen. Es ist besser, Früchte direkt zu essen anstatt sie als Saft oder Smoothie zu konsumieren, da die Ballaststoffe den Anstieg des Blutzuckers etwas bremsen.

Schwangere sollten fettige, stark gewürzte oder saure Speisen meiden, da sie die Magenschleimhaut reizen und die Übelkeit verstärken können. Es ist ratsam, stattdessen eine Art Schonkost zu sich zu nehmen, wie sie bei Magen-Darm-Problemen üblich ist. Dazu gehören beispielsweise Kartoffelbrei, leichte Gemüsesuppen oder eine Schüssel Reis. Eine säuerliche Ausnahme bildet Wasser mit Zitronenscheiben, das oft das Übelkeitsgefühl lindern kann. Es ist jedoch wichtig, nur Früchte in Bio-Qualität zu verwenden, wenn die Schalen mitverarbeitet werden.

Ausreichend Flüssigkeit bei Erbrechen

In Kliniken bekommen stark betroffene Frauen häufig Vitamin B6 verabreicht, für andere Vitamine gibt es bisher keine eindeutigen Wirksamkeitsnachweise. Einige Frauen haben jedoch gute Erfahrungen mit Ingwer gemacht, sei es als Tee oder roh geknabbert. Es sollte jedoch nur in Maßen genossen werden, da Ingwer eine leicht wehenfördernde Wirkung haben kann.

Wenn Sie häufig unter Erbrechen in der Schwangerschaft leiden, ist es wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Um Gelüste oder starke Abneigungen zu bewältigen, können Sie zum Beispiel ausprobieren, ob Sie Wasser mit oder ohne Kohlensäure vertragen. Auch Kaffee ist in Maßen erlaubt, bis zu zwei Tassen am Tag sind während der Schwangerschaft in Ordnung. Ganz klar gilt jedoch immer: Kein Alkohol!

Mit diesen Tipps und Tricks können Sie hoffentlich die Übelkeit in der Schwangerschaft besser bewältigen und die Zeit genießen. Denken Sie daran, dass jeder Körper anders ist und es wichtig ist, auf die Signale Ihres eigenen Körpers zu hören und individuell zu handeln.