Über 80 Prozent sind „an“ und nicht „mit“ einer Covid-19-Infektion gestorben

Über 80 Prozent sind „an“ und nicht „mit“ einer Covid-19-Infektion gestorben

Die Frage, ob jemand „an“ oder „mit“ Corona gestorben ist, beschäftigt viele Menschen seit Beginn der Pandemie. Aber was genau bedeutet das? Wenn von „an“ Corona Gestorbenen die Rede ist, bedeutet das, dass die Corona-Infektion und die daraus resultierende Covid-Erkrankung zum Tod geführt haben. Bei Personen, die „mit“ Corona gestorben sind, waren sie zwar mit dem Virus infiziert, starben aber aus anderen Gründen.

Um herauszufinden, was genau zum Tod geführt hat, hat das Institut für Pathologie der Uniklinik Aachen im April 2020 begonnen, ein Autopsie-Register aufzubauen. Autopsien sind die einzige Möglichkeit, um die Todesursache festzustellen. Die ersten Ergebnisse dieser Studie zeigen ein eindeutiges Ergebnis.

Mit über 1000 untersuchten Fällen handelt es sich um die größte Untersuchung weltweit. Dabei stellte sich heraus, dass bei 86 Prozent der Fälle die Corona-Infektion die direkte Todesursache war. Diese Menschen sind also „an“ Corona gestorben. Lediglich bei 14 Prozent war Covid-19 nur eine Begleiterkrankung.

Die Daten beziehen sich auf die ersten drei Corona-Wellen. Es ist anzunehmen, dass sich die Lage mit der Omikron-Variante geändert hat. Hier ist wahrscheinlich, dass mehr Menschen „mit“ Corona sterben und die Infektion nicht die einzige Ursache für den Tod ist. Die Datenlage dazu ist jedoch noch zu gering.

Bei Personen, die aufgrund der Corona-Infektion gestorben sind, war die häufigste Todesursache starke Schäden in der Lunge. Durch diese Schäden gelangt nur noch wenig Sauerstoff ins Blut, was zu einem Multiorganversagen führen kann. In einigen Fällen wurde auch eine Lungenembolie festgestellt.

Im Fall von Personen, die mit Corona gestorben sind, wird immer eine Ereigniskette erstellt, um die Todesursache zu bestimmen. Dabei kann es mehrere Ursachen geben, die zunächst untersucht und ausgeschlossen werden müssen. Bei Covid-19 hatten die meisten Patienten, die mit Corona gestorben sind, Herz-Kreislaufprobleme oder neurologische Ursachen.

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Die neue Analyse zeigt, dass nicht alle Corona-Toten aufgrund der Virusinfektion gestorben sind. Es wird daher immer von Todesfällen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gesprochen. Studien zeigen jedoch, dass ein großer Teil der Menschen in Europa (um die 85 Prozent) direkt an Corona stirbt.

Es gibt jedoch auch Verstorbene, bei denen die Infektion nie festgestellt wurde. Diese Todesfälle werden nicht erfasst.

Das Autopsie-Register existiert seit April 2020 und umfasst 33 Kliniken, darunter vor allem Unikliniken. Etwa 80 bis 90 Prozent aller Obduktionen von Verstorbenen mit einer bestätigten Corona-Infektion sind in dem Register erfasst. Insgesamt wurden über 1000 Fälle berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Studie sind wichtig, um das Coronavirus besser zu verstehen und Patienten mit schweren Verläufen zukünftig besser behandeln zu können. Auch bei neuen Virusvarianten leistet das Register wichtige Vergleichsdaten, um die Ursachen für tödliche Verläufe zu identifizieren.