Überwachungskameras sind ein beliebtes Mittel, um Einbrecher abzuschrecken und Haus und Wohnung zu schützen. Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl an Geräten an, die einfach und schnell selbst installiert werden können. Doch bevor man eine Überwachungskamera einsetzt, sollte man sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut machen.
Die verschiedenen Systeme
Für den Einsatz zu Hause gibt es Überwachungskameras schon ab ca. 30 Euro. Bei der Anschaffung ist es wichtig, die geplante Nutzung der Kamera zu berücksichtigen. Es gibt verschiedene Systeme, wie zum Beispiel:
- Außenkameras: Diese sollten laut Sicherheitsexperten klima-, staub- und regensicher sein und automatisch auslösen, wenn sich jemand in ihrem Sichtfeld befindet.
- Innenkameras: Hier ist es besser, kleinere und unauffälligere Modelle zu wählen. Auch sie sollten mit einem Bewegungsmelder ausgestattet sein.
- Türklingelkameras: Diese Kameras lösen entweder über einen Bewegungsmelder oder das Klingeln aus. Eine eingebaute Gegensprechvorrichtung ist bei diesen Systemen sinnvoll.
Alle Kameras sollten über eine Nachtsichtfunktion verfügen und möglichst gegen direkte Sonneneinstrahlung geschützt sein, um Blendeffekte zu vermeiden. Zudem sollten sie in der Lage sein, auf dem Handy oder in einer Wachschutzzentrale Alarm auszulösen und Bilder automatisch zu übermitteln. Nur so kann im Ernstfall schnell die Polizei benachrichtigt werden.
Sicherheit für das Heimnetzwerk und die Kamera
Die meisten im Handel erhältlichen Überwachungskameras werden über WLAN in das digitale Heimnetzwerk eingebunden. Dies ermöglicht die Übermittlung von Alarmen, Bildern und Daten auf das Handy. Allerdings birgt dies auch eine gewisse Gefahr: Die meisten Heimnetzwerke sind nicht ausreichend gegen Hacker geschützt.
Es ist daher wichtig, das Heimnetzwerk so sicher wie möglich gegen Eindringlinge zu machen, bevor man eine Überwachungskamera in Betrieb nimmt. Denn Einbrecher spezialisieren sich zunehmend darauf, in Heimnetzwerke einzudringen und die Kameras zu manipulieren.
Vorteile von Kameras mit Speichermöglichkeit
Viele günstige Kameras speichern das Bildmaterial in der Cloud des Herstellers und bieten keine andere Möglichkeit, die Daten zu sichern, beispielsweise über SD-Karten. Das hat jedoch einige Nachteile. Zum einen verlangen manche Hersteller für die Speicherung eine Gebühr. Zum anderen wissen Kunden oft nicht, in welchem Land und unter welchen datenschutzrechtlichen Voraussetzungen das Bildmaterial gespeichert wird.
Sicherheitsexperten empfehlen daher, darauf zu achten, dass die Kamera einen Steckplatz für ein Speichermedium hat.
Rechtliche Aspekte bei der Installation
Beim Anbringen von Überwachungskameras im Außenbereich gibt es rechtlich einiges zu beachten. Die Kameras dürfen niemals Bereiche außerhalb des eigenen Grundstücks aufnehmen und sollten nicht auf das Nachbargrundstück ausgerichtet sein. Auch die Ausrichtung auf Bürgersteig und Straße ist verboten.
Selbst wenn diese Bereiche nur teilweise von einer Überwachungskamera erfasst werden, kann dies rechtliche Konsequenzen haben. Zudem müssen deutlich sichtbare Hinweisschilder angebracht werden, die darauf hinweisen, dass das Grundstück kameraüberwacht ist.
Persönlichkeitsrechte beachten
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Überwachungskameras im Innenbereich installiert werden. Es ist wichtig, die Persönlichkeitsrechte zu wahren und Menschen nicht unbemerkt zu filmen. Der Einsatz in einer Wohnung oder im Haus ist daher an rechtlich besonders hohe Hürden gebunden.
Die Aufnahmen der Überwachungskamera sollten keinesfalls veröffentlicht werden, zum Beispiel im Internet. Personen, deren Rechte verletzt werden, können juristisch dagegen vorgehen.
Professionelle Systeme als Alternative
Wer rechtliche und technische Probleme umgehen möchte, sollte von Anfang an einen Fachmann zu Rate ziehen. Die örtliche Polizei bietet zum Beispiel oft eine Präventionsberatung an und verfügt über Listen zertifizierter Fachbetriebe, die professionelle Anlagen installieren. Diese Systeme sind in der Regel von außen nicht angreifbar und werden mit Alarmanlagentechnik und mechanischem Einbruchsschutz kombiniert.
Allerdings muss man bedenken, dass solche Profianlagen ihren Preis haben, der oft erst bei etwa 3.000 Euro beginnt.