Uhren mit Chronograph-Komplikation einstellen: Definition und technische Funktion

Uhren mit Chronograph-Komplikation einstellen, Definition und technische Funktion

Historisch spannende Chronographen wie Rolex Daytona, Breitling Navitimer, TAG Heuer Carrera oder Omega Speedmaster erfreuen sich bis heute extrem großer Beliebtheit. Ein Chronograph (fälschlicherweise manchmal Cronograph geschrieben) ist zunächst einmal keine eigenständige Uhr in dem Sinne, sondern bezeichnet nur eine Zusatzfunktion einer Uhr (im Fachjargon wird solch eine Zusatzfunktion bei mechanischen Uhren auch “Komplikation” genannt). Konkret erweitert eine Chronographen-Komplikation eine mechanische Uhr um eine Stoppuhr.

Eine kleine Geschichtsstunde zu Uhren mit Chronograph-Komplikation
Die Bezeichnung des Chronographen entstand aus den griechischen Worten „Chronos“ (=Zeit) und „Grapho“ (=ich schreibe) und bedeutet wörtlich übersetzt „Zeitschreiber“. In der Uhr ist der Chronograph ein zusätzlicher Mechanismus, der durch das Drücken eines Drückers gestartet, gestoppt und wieder in seine Nullposition zurückgestellt werden kann. Dabei muss das Uhrwerk zur Zeitanzeige normal weiterlaufen. Bei einem Chronographen handelt es sich also um eine normale mechanische Uhr, wie zum Beispiel ein Automatikwerk, bei dem zusätzlich ein Chronographenmechanismus verbaut ist. Der Chronograph greift dabei seine benötigte Energie vom Basiswerk ab.

Geschichtliche Meilensteine:

  • Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hat der Uhrmacher Rieussec den ersten Chronographen gebaut, bei dem ein Tintenstift zur Markierung von Zeitintervallen auf dem Zifferblatt verwendet wurde.
  • Im Jahre 1844 wurde das Patent für eine herzförmige Scheibe, dem sogenannten „Nullstellherz“, von Adolphe Nicole angemeldet. Damit ließen sich die vorhandenen Zählzeiger des Chronographen aus jeder beliebigen Position an ihre Ausgangsstellung zurückstellen.
  • 1862 hat Nicole dann die erste Taschenuhr mit Chronograph fertiggestellt.
  • 1880 wurde dieser, bis heute gängige, Mechanismus von Auguste Baud vollendet.
  • Seit 1930 gibt es Chronographen auch in Armbanduhren mit zwei separaten Drückern (Start/Stop und Nullstellung). Der Mechanismus wurde ständig weiterentwickelt.
LESEN  Philips Rasierer Serie 9000 vs. 7000 vs. 5000 vs. 3000 – Welche Unterschiede gibt es?

Chronographen haben in aller Regel oberhalb der Krone einen “Auslöse”-Drücker zum Starten/Stoppen der Zeitmessung und unterhalb der Krone den Reset-Drücker zum Zurücksetzen der Zähler.

Übersicht: Chronograph einstellen und Zifferblatt-Erklärung
Chronographen haben in aller Regel oberhalb der Krone einen “Auslöse”-Drücker zum Starten/Stoppen der Zeitmessung und unterhalb der Krone den Reset-Drücker zum Zurücksetzen der Zähler. Beim Auslösen des Start/Stopp-Drückers läuft der zentrale Sekundenzähler, der sonst diszipliniert auf “12 Uhr” steht, los. In den Hilfszifferblättern bzw. “Sub-Ziffernblättern”, den sogenannten Totalisatoren, laufen beim Start entsprechend die Zeiger für die Minutenzählung (normalerweise bis 30 Minuten) und der Zeiger für die Stundenzählung (normalerweise bis 12 Stunden) in jeweils einem Totalisator los. So kann auch über einen längeren Zeitraum die gestoppte Zeit gemessen werden.

Chronographen: Die Skalen
Chronographen können spezielle Skalen besitzen. Damit meine ich nicht die zusätzlichen Minuten/- oder Stundenzählzeiger, die sich auf dem Zifferblatt in den kleinen Hilfszifferblättern drehen und als „Totalisatoren“ bezeichnet werden, sondern eine zusätzliche Skala am äußeren Rand des Zifferblatts. Die zwei wichtigsten Skalen sind dabei die “Tachymeterskala” (häufig auch Tachymetre-Skala oder Tachometer-Skala) und die “Telemeterskala”.

Technische Erläuterung der Funktionen eines Chronographen: Schaltrad & Co.
Zur Steuerung des Chronographen gibt es zwei unterschiedliche Systeme: Der Steuermechanismus ist dabei das Herzstück des Chronographen, über den alle Funktionen zur richtigen Zeit geregelt werden. Beim System mit Schaltrad (oder Kolonnenrad) handelt es sich um eine Radscheibe mit Sperrverzahnung, auf der senkrecht angeordnete Säulen stehen. Über die Sperrverzahnung wird das Schaltrad mithilfe von Hebeln immer wieder angeschoben und dreht sich somit um seine eigene Achse. An den senkrecht stehenden Säulen liegen weitere Hebel an, die hier die aktuelle Stellung des Schaltrades abtasten und je nachdem, ob sie in eine Lücke fallen oder außen an einer Säule anliegen, erfüllen sie ihre Funktion.

LESEN  So aktualisieren Sie die Grafik-Treiber unter Windows 11, 10, 8 und 7

Kupplungsarten bei Chronographen
Zu guter Letzt gibt es drei Kupplungsarten, die in jeder Form lange Zeit verwendet wurden und auch noch heute oft zu sehen sind. Man unterscheidet die “horizontale Kupplung”, die “Kupplung mit Schwingtrieb” und die “vertikale Kupplung”.

Liste: Beliebte Chronographen für Herren im Überblick
Die Chronographen in der folgenden Liste erfreuen sich unter Uhrenfreunden großer Beliebtheit – das liegt insbesondere daran, dass diese Modelle eine besonders reichhaltige Historie und/oder technische Besonderheiten mitbringen. Alle hier genannten Chronographen prägten ihr Zeit maßgeblich und sind bis heute erhältlich:

  • Zenith El Primero
  • Omega Speedmaster Moonwatch
  • Breitling Navitimer
  • Breitling Chronomat
  • Sinn 903
  • TAG Heuer Carrera
  • TAG Heuer Autavia
  • TAG Heuer Monaco
  • Rolex Daytona
  • Fliegerchronographen von Hanhart, Tutima und aus Glashütte
  • Casio EDIFICE

Das war unsere kleine Einführung in die Welt der Chronographen. Wir hoffen, dass ihr nun einen Einblick in die Definition und technische Funktion dieser faszinierenden Uhrenkomplikation bekommen habt. Es gibt noch viel mehr zu entdecken, also bleibt neugierig und weiterhin am Puls der Zeit!