Ukraine: Mit diesen Spenden kann man am meisten helfen

Ukraine: Mit diesen Spenden kann man am meisten helfen

Angesichts der aktuellen Nachrichten und Kriegsbilder aus der Ukraine wollen viele Menschen das Land und seine Bevölkerung unterstützen, anstatt nur hilflos zuzusehen. Der Wunsch, sich zu engagieren und zu spenden, ist groß. Doch welche Unterstützung ist überhaupt sinnvoll? Welche rechtlichen Vorgaben müssen bei der privaten Aufnahme von Flüchtlingen beachtet werden? Und kommt die eigene Spende wirklich dort an, wo sie gebraucht wird?

Geldspenden sinnvoller als Sachspenden

Experten halten Geldspenden beinahe immer für den besseren Weg als Sachspenden. Denn Geld lässt sich wesentlich flexibler einsetzen. Der Bedarf an Hilfe ändert sich ständig und Hilfsorganisationen beschaffen Hilfsgüter nach dem aktuellen Bedarf, vor allem in grenznahen Regionen und in der Ukraine selbst. Hilfsgüter über die Grenze zu transportieren gestaltet sich aufgrund der angespannten Lage zunehmend schwierig. Außerdem könnten Sachspenden der Wirtschaft im Zielland schaden, da die Güter vor Ort nicht mehr gekauft werden und so kein Geld in die heimische Wirtschaft fließt.

Klären Sie den tatsächlichen Bedarf, bevor Sie Sachspenden abgeben

Wer Sachspenden abgeben möchte, informiert sich am besten bei lokalen karitativen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen. Überall in Deutschland organisieren Initiativen bereits Transporte von Hilfsgütern in die Ukraine und in die angrenzenden Nachbarländer. Spendenwillige sollten sich vorab erkundigen, welche Hilfsgüter tatsächlich benötigt werden, bevor sie mit Kisten und Kartons zur Spendenstelle aufbrechen. In den letzten Tagen meldeten viele Verbände beispielsweise ein Überangebot an Altkleidern, dafür aber fehlende medizinische Produkte. Zudem sollten Spendenwillige prüfen, zu welchen Zeiten Sachspenden von der jeweiligen Initiative angenommen werden können und nicht außerhalb der Öffnungszeiten etwas vor der Tür abstellen.

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Vor einer Geldspende prüfen Sie genau

In den sozialen Netzwerken begegnen einem momentan überall Spendenaufrufe. Die Aufforderungen werden in Postings verlinkt und in Storys geteilt – oft mit der Möglichkeit, direkt in der jeweiligen App und mit nur wenigen Klicks einen Geldbetrag zu spenden. Doch Vorsicht ist geboten! In Krisensituationen treten neben großer Hilfsbereitschaft und Anteilnahme auch Trittbrettfahrer an die Öffentlichkeit, die mit unseriösen Spendenaufrufen werben und deren Einnahmen zur privaten Bereicherung dienen. Misstrauisch sollten Sie etwa bei Spendenaufrufen werden, die emotionale Appelle senden, aber wenige Informationen zu konkreten Hilfsmaßnahmen bereitstellen. Bevor Sie spenden, sollten Sie zumindest einen kurzen Selbstcheck vornehmen, anhand der vom DZI herausgegebenen Checkliste für sicheres Spenden.

Besser eine große Spende als mehrere kleine Beträge

Wer Geld spenden möchte, sollte dieses am besten einer oder maximal zwei Organisationen zukommen lassen. Das erleichtert die Seriositätsprüfung und mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen. Jede Spende löst einen Verwaltungsvorgang aus und wer an viele verschiedene Hilfswerke spendet, wird von den meisten auch zukünftig Spendenwerbung erhalten. Die Fokussierung der Spende trägt also auch zur Verringerung der Spendenwerbung bei, die man zukünftig erhält.

Achten Sie auf Spendensiegel

Eine gute Orientierung bieten sogenannte Spendensiegel. Das DZI-Siegel wird von der Stiftung Warentest und den Verbraucherzentralen klar empfohlen, da es alle wesentlichen Vertrauenskriterien für Spender umfassend abdeckt und regelmäßig, fachkompetent und neutral überprüft wird. Das DZI bietet eine Auflistung aller aktuell in der Ukraine engagierten Hilfsorganisationen auf dem neuesten Stand.

Geflüchteten eine Unterkunft bieten

Neben dem Sammeln und Organisieren von Spenden ist auch die Aufnahme von Geflüchteten eine Möglichkeit, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Die Zahlen der Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich auf der Flucht in die EU-Länder befinden, steigt täglich. Auf verschiedenen Plattformen können Sie sich registrieren, um Menschen aus der Ukraine für mindestens zwei Wochen eine Unterkunft anzubieten. Auch auf Bundesländer-Ebene entwickeln sich immer mehr Strukturen, über die sich private Unterkünfte vermitteln lassen.

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Private Aufnahme von Menschen ohne Genehmigung des Vermieters möglich

Wer zur Miete wohnt und Geflüchteten einen Platz geben möchte, muss dafür rechtlich gesehen keine Genehmigung des Vermieters einholen. Allerdings sollte man den Vermieter über den Plan in Kenntnis setzen. Wichtig ist zu bedenken, dass als Mieter Haftung für alle Personen besteht, die man in den eigenen vier Wänden aufnimmt, egal wie lange sie bleiben und unabhängig davon, ob sie für die Unterbringung zahlen oder nicht.

Der Hilfsbedarf in der Ukraine ist groß. Mit den richtigen Spenden und der Unterstützung können wir den Menschen vor Ort helfen und ihnen Hoffnung geben. Jeder Beitrag zählt!