Umbau der Heizung: Wärmepumpe auch ohne Sanierung möglich

Umbau der Heizung: Wärmepumpe auch ohne Sanierung möglich

Wärmepumpen sind die Heizungstechnologie der Zukunft und können den sauberen Strom von erneuerbaren Energien nutzen. Viele Menschen glauben jedoch, dass vor dem Einbau einer Wärmepumpe eine aufwendige Sanierung erforderlich ist. Doch das ist nicht unbedingt der Fall.

Wärmepumpen und ihre Vorteile

Wärmepumpen nutzen den elektrischen Strom von Windrädern und Solaranlagen und weisen einen sehr hohen Wirkungsgrad auf. Im Vergleich zu einem modernen Gaskessel produzieren Wärmepumpen aus einem Kilowatt Strom das Dreifache bis Vierfache an Wärme. Dadurch sind sie allen anderen Heizungssystemen überlegen. Aus diesen Gründen soll die Wärmepumpe laut Bundesregierung zur führenden Heizungstechnologie in Deutschland werden.

Einsatz in älteren Häusern: Eine Studie klärt auf

Das Fraunhofer-Institut ISE in Freiburg hat in einer Feldstudie die Effizienz von Wärmepumpen in älteren Bestandsbauten untersucht. Insgesamt wurden 41 Häuser mit Wärmepumpen deutschlandweit mit Messgeräten ausgestattet, um ein Jahr lang den Energieverbrauch zu protokollieren. Die Ergebnisse waren ermutigend: Auch ältere Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichten einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 3,1, während Erdwärmepumpen sogar einen Wert von 4,1 erzielten.

Das Alter der Häuser spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger waren der Wärmeverbrauch und die Heizkörpersituation im Gebäude. Daher ist ein Blick in die Heizkostenabrechnung der letzten Jahre der ausschlaggebende Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe.

Fußbodenheizung nicht zwingend erforderlich

Anders als oft empfohlen, ist eine Fußbodenheizung nicht zwingend notwendig für den Betrieb einer Wärmepumpe in älteren Häusern. Früher wurden Heizkörper häufig großzügig dimensioniert und unter jedem Fenster eingebaut. Diese Situation kommt der Wärmepumpe zugute, da sie eine große Heizfläche benötigt, um energieeffizient auch mit niedrigen Temperaturen arbeiten zu können. Eine neue Fußbodenheizung ist daher oft unnötig. Ein erfahrener Heizungsinstallateur kann die Heizkörper überprüfen und gegebenenfalls gegen größere austauschen, falls erforderlich.

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Grenzen des Einsatzes von Wärmepumpen im Bestandsbau

Es gibt jedoch Grenzen beim Einbau von Wärmepumpen in älteren Gebäuden. Häuser mit einem individuellen Heizwärmeverbrauch von über 150 kWh pro Quadratmeter und Jahr sollten zunächst über eine thermische Sanierung nachdenken, da der hohe Wärmeverbrauch unabhängig von der Art der Heizung gesenkt werden sollte. Andernfalls wird teure Energie verschwendet.

Ein einfacher Test für die Machbarkeit

Um herauszufinden, ob das eigene unsanierte Haus für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet ist, kann ein einfacher Test durchgeführt werden: An sehr kalten Wintertagen sollte die Betriebstemperatur der Heizung schrittweise abgesenkt werden, während die Raumtemperatur beobachtet wird. Wenn die Räume auch bei einer Vorlauftemperatur von 55 Grad oder weniger ausreichend warm bleiben, ist in der Regel keine Sanierung erforderlich. Falls dies nicht der Fall ist, empfiehlt es sich, einen Fachmann zu konsultieren. Oft können bereits durch kleine Sanierungsmaßnahmen, wie dem Austausch einzelner Heizkörper oder alter Fenster, große Verbesserungen erzielt werden.

Insgesamt ist eine thermische Sanierung immer von Vorteil und spart Energie, unabhängig von der Art der Heizung. Dennoch ist eine Sanierung nicht zwingend erforderlich, um eine Wärmepumpe in älteren Häusern zu installieren.

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Quelle: Original Article