Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung: Was ist besser?

Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung: Was ist besser?

Die Entscheidung zwischen einer Unfallversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann schwierig sein. Beide bieten Schutz vor finanziellen Einbußen bei gesundheitlichen Einschränkungen. Doch welche Versicherung ist die bessere Wahl? In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Fakten, um die richtige Entscheidung treffen zu können.

Unfallversicherung: Schutz bei Unfällen

Eine Unfallversicherung tritt ein, wenn du bei einem Unfall dauerhafte Einschränkungen erleidest. Diese Versicherung konzentriert sich vor allem auf Freizeitaktivitäten. Arbeitsunfälle werden in der Regel durch den gesetzlichen Schutz der Berufsgenossenschaft abgedeckt. Auch Unfälle in der Schule oder auf dem Weg dorthin sind über eine gesetzliche Versicherung abgesichert.

Die Kernleistung einer privaten Unfallversicherung ist eine Geldzahlung bei Invalidität. Die Höhe dieser Zahlung hängt von der Versicherungssumme sowie der Schwere der körperlichen Beeinträchtigung ab. Die Versicherer verwenden dabei eine sogenannte “Gliedertaxe”. Diese Taxe legt fest, welche Summe bei Verlust oder Funktionsunfähigkeit eines bestimmten Körperteils gezahlt wird. Zusätzlich bieten einige Versicherer weitere Bausteine wie Todesfallleistungen, Krankentagegeld oder Assistance-Leistungen an.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Schutz einer Unfallversicherung oft überschätzt wird. Krankheiten stellen in den meisten Fällen ein größeres Risiko für Berufsunfähigkeit dar als Unfälle. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Krankheiten sind häufig die Auslöser für langfristige Einschränkungen. Aus diesem Grund empfehlen Verbraucherschützer den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung als primäres Ziel der Absicherung der Arbeitskraft.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Schutz vor Berufsunfähigkeit

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet einen umfassenderen Schutz als eine Unfallversicherung. Sie tritt ein, wenn du aufgrund von Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Im Vergleich zur Unfallversicherung sind die Beiträge für eine BU deutlich höher. Eine BU-Police kann für einen 35-jährigen Malermeister zwischen 83 Euro und 370 Euro im Monat kosten. Eine Unfallversicherung hingegen kann bereits ab 180 Euro bis 280 Euro pro Jahr abgeschlossen werden. Diese Preisunterschiede sind ein Grund dafür, dass viele Menschen eine Unfallversicherung bevorzugen.

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Um die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden, empfehlen sich eine Grundinvaliditätssumme von mindestens 100.000 Euro sowie eine Vereinbarung einer sogenannten Progression von mindestens 225 Prozent. Letzteres sorgt für höhere Leistungen bei schwerer Invalidität. Vor dem Abschluss einer Versicherung ist es ratsam, sich bei Verbraucherzentralen und Stiftung Warentest zu informieren. Vergleichsportale wie Check24 und Verivox bieten ebenfalls eine gute Möglichkeit, um einen Überblick über verschiedene Anbieter und Tarife zu erhalten.

Fazit: Die richtige Wahl treffen

Eine Unfallversicherung kann sinnvoll sein, um zumindest einen gewissen Schutz zu gewährleisten, insbesondere wenn keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden kann. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet jedoch einen umfassenderen Schutz und ist vor allem bei langfristigen Krankheiten das bessere Produkt.

Es bleibt zu erwähnen, dass die Entscheidung von individuellen Faktoren abhängt. Jüngere Menschen betrachten Unfälle oft als größeres Risiko und entscheiden sich daher häufig für eine Unfallversicherung. Ältere Menschen können von den Unterstützungsleistungen einer Unfallversicherung profitieren. Es wird empfohlen, sich ausführlich zu informieren und verschiedene Angebote zu vergleichen, um die richtige Wahl zu treffen.

![Unfallversicherung](URL zu dem Bild)

Die Versicherungsbranche generiert beträchtliche Gewinne mit Unfallversicherungen. Im Jahr 2020 wurden Prämien in Höhe von 6,7 Milliarden Euro eingenommen. Die Ausgaben für Schäden betrugen dabei nur 3,3 Milliarden Euro, weniger als 50 Prozent der Einnahmen. Ein Großteil der Einnahmen wurde für Provisionen und Verwaltungskosten verwendet. Die Profitabilität der Unfallversicherungssparte ist daher höher als bei Auto- oder Gebäudeversicherungen.

Die VHV ist einer der Versicherer, die von Unfallversicherungen profitieren. Im Jahr 2020 erzielten sie allein durch Unfallpolicen einen Gewinn von 17 Millionen Euro bei Beitragseinnahmen von 47 Millionen Euro.

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Die Entscheidung zwischen einer Unfallversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist keine einfache. Beide Versicherungen haben ihre Vor- und Nachteile. Eine sorgfältige Abwägung der individuellen Bedürfnisse und Risiken ist entscheidend, um die beste Versicherung für sich selbst zu finden.