Unglückszahl 13 – Ist sie wirklich so unglücklich?

Unglückszahl 13 – Ist sie wirklich so unglücklich?

Viele Menschen haben ein mulmiges Gefühl, wenn sie an einem Freitag, dem Dreizehnten, das Haus verlassen. Aber warum eigentlich? Ist die Zahl 13 wirklich so unglücklich, oder sind diese negativen Gedanken vielleicht unbegründet? In diesem Artikel möchten wir einen Überblick darüber geben, was es mit dem Mythos um die Zahl 13 auf sich hat.

Der Unglückstag Freitag

Die Angst vor Freitag, dem Dreizehnten, entsteht durch die Kombination von Wochentag und Zahl. Schon in der Bibel finden sich Hinweise darauf, dass der Freitag als Unglückstag gilt. Adam und Eva aßen am Freitag von den verbotenen Früchten des Baums der Erkenntnis und wurden dafür aus dem Paradies verbannt. Ebenso wurde Jesus laut Bibel am Tag vor dem Sabbat, also an einem Freitag, gekreuzigt.

Die Zahl 13 in Erzählungen im Laufe der Zeit

Auch in der Bibel wird die Zahl 13 mit Unheil in Verbindung gebracht. Beim letzten Abendmahl waren zum Beispiel 13 Personen anwesend, wobei der dreizehnte, Judas, Jesus verraten hat. In Märchen steht die Zahl ebenfalls nicht für Glück. Die dreizehnte Fee verflucht Dornröschen zum Tod, jedoch kann die zwölfte Fee den Fluch mildern, sodass Dornröschen nur in einen hundertjährigen Schlaf fällt. Das Unheilsmotiv rund um die Zahl 13 begleitet uns bis in die Gegenwart. Die Filmreihe “Freitag der 13.” beispielsweise handelt von einem Serienmörder, der in jedem Film Angst und Schrecken verbreitet. In dem Roman “Thirteen Reasons Why” von 2007 und der später verfilmten Netflix-Serie nennt Hannah Baker dreizehn Gründe für ihren Suizid.

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Die Zahl 13 als Glückszahl

Trotz der negativen Aspekte gibt es auch viele positive Beispiele, die mit der Zahl 13 in Verbindung stehen. Im Mittelalter waren zum Beispiel zwölf Mönche und ein Abt erforderlich, um ein Kloster zu gründen. In dieser Situation galt die Zahl 13 als Glückszahl. Und auch der Freitag, der 13., wurde einst als Glückstag angesehen. In der altnordischen Tradition war der Freitag der Fruchtbarkeitsgöttin Freya gewidmet, und die 13 galt als ihre Glückszahl.

Ein weiteres Beispiel ist der Film “Vom Winde verweht” aus dem Jahr 1940, der für 13 Oscars nominiert wurde. Das war damals ein Rekord, der erst 1951 von “Alles über Eva” mit 14 Nominierungen übertroffen wurde. Bis heute sind 13 Nominierungen die zweithäufigste Anzahl für einen Film. Auch im Lotto, was für viele grenzenloses Glück bedeutet, ist die gefürchtete Zahl 13 mit dabei: Im Jahr 1955 war sie die allererste gezogene Lottozahl in der deutschen Geschichte.

Besonders im Judentum gilt die Zahl 13 als die Glückszahl schlechthin. Sie symbolisiert den Namen Gottes, dem im Buch Exodus dreizehn Eigenschaften zugeschrieben werden. Zudem fasste der Gelehrte Maimonides dreizehn Glaubensartikel zusammen. Und nicht zuletzt feiern jüdische Kinder im Alter von 13 Jahren die Bar Mitzwa oder die Bat Mitzwa.

Scheinkorrelation als ausschlaggebender Faktor

Es steht fest, dass sowohl der Freitag als auch die Zahl 13 schon seit Urzeiten mit Unglück in Verbindung gebracht werden – jedoch immer getrennt voneinander und nie kombiniert. Es wird angenommen, dass sich die Angst vor dem Freitag, dem Dreizehnten, erst in den 1950er Jahren gefestigt hat. Auch eine Scheinkorrelation trägt zur Furcht vor diesem Tag bei. Der deutsche Physiker Heinrich Hemme untersuchte um die Jahrtausendwende, wie oft der Dreizehnte in einem Zeitraum von vier Jahrhunderten auf einen Freitag fiel. Das überraschende Ergebnis: Insgesamt fiel das Datum 688-mal auf einen Freitag, jedoch nur 684 bis 687-mal auf einen anderen Wochentag. Da der 13. am häufigsten auf einen Freitag fällt, passieren auch die meisten Unglücke an einem Freitag, im Vergleich zu anderen Wochentagen.

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Triskaidekaphobie und Paraskavedekatriaphobie

Trotz dieser Tatsachen hat die Angst vor der Zahl 13 eine so große Bedeutung erlangt, dass sie heute sogar als Triskaidekaphobie bezeichnet wird. Diese Phobie ist auch der Grund, warum in vielen Hotels der 13. Stock und bei einigen Fluggesellschaften die 13. Sitzreihe im Flugzeug fehlt. Es ist auch keine Seltenheit, dass man in Unterkünften vergeblich nach einem Zimmer mit der Nummer 13 sucht.

Bekannte historische Persönlichkeiten waren ebenfalls triskaidekaphobisch, darunter Mark Twain, Christoph Kolumbus sowie die US-Präsidenten Herbert Hoover und Franklin D. Roosevelt. Beim britischen Premierminister Winston Churchill hatte die Phobie sogar so extreme Ausmaße angenommen, dass er sich strikt weigerte, in der dreizehnten Reihe eines Flugzeugs oder Theaters Platz zu nehmen.

Übrigens: Der nächste Freitag, der 13., fällt im November 2020. Was wird dieser Tag wohl bringen?

Text: Lars Gabriel Meier

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