Unsere 10 Geheimtipps zur richtigen Fütterung bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Unsere 10 Goldenen Regeln zur richtigen Fütterung bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Man sagt, dass jeder zehnte Hund mindestens einmal im Leben eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hat. Möchtest du erfahren, warum dies so häufig vorkommt und was du vorbeugend und im akuten Fall tun kannst? Dann nimm dir etwas Zeit für unseren Artikel.

Schon der Geruch einer Mahlzeit lässt nicht nur unsere Münder wässrig werden, sondern sorgt auch dafür, dass die Bauchspeicheldrüse den sogenannten Pankreassaft bildet. Während der Verdauung gibt die Bauchspeicheldrüse dieses Sekret ab, um die Nahrung aufzuspalten. Funktioniert die Bauchspeicheldrüse aufgrund einer Entzündung oder einer Leistungsschwäche nicht mehr optimal, gerät das Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht.

Die wichtigen Funktionen der Bauchspeicheldrüse:

  • Verdauung von Eiweiß
  • Verdauung von Fetten
  • Verdauung von Kohlenhydraten
  • Neutralisierung von Magensäure
  • Aufspaltung von Nährstoffen
  • Regulation des Blutzuckerspiegels / Bildung von Insulin
  • Steuerung des Sättigungsgefühls

Vor allem eiweißverdauende Enzyme werden gemeinsam mit Hemmstoffen ausgeschüttet, die eine Aktivierung in den Pankreasgängen verhindern sollen. Versagen diese Schutzmechanismen, können die Pankreasenzyme nicht richtig ausgeschüttet werden und verbleiben zu lange in den Zellen der Bauchspeicheldrüse. Es kommt zu einer schmerzhaften Bauchspeicheldrüsenentzündung, der sogenannten Pankreatitis.

Die 3 wichtigsten Enzyme der Bauchspeicheldrüse sind:

  • Amylase (zur Kohlenhydratverdauung)
  • Trypsing (zur Eiweißverdauung)
  • Lipase (zur Fettverdauung)

Die Enzyme ermöglichen es, die Nahrung in kleinste Stücke zu zerlegen, damit der Körper sie über den Darm aufnehmen kann. Funktioniert dies aufgrund einer Entzündung oder Erkrankung nicht richtig, können Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate nicht richtig verdaut werden. Dies führt zu Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfen. Außerdem kann es zu einem Mangel an wichtigen Vitaminen kommen.

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Einige Ursachen für eine Pankreatitis:

  • Falsche Fütterung, vor allem zu fettreich und/oder zu kohlenhydratreich
  • Neben- oder Wechselwirkungen von Medikamenten (häufig bei Epilepsiemitteln)
  • Als Folge von Diabetes, Morbus Cushing oder Schilddrüsenunterfunktion
  • Rassedisposition (zum Beispiel Boxer, Cavalier King Charles oder Cocker Spaniel, Collies und kleine Terrier)
  • Übergewicht / erhöhte Blutfettwerte
  • Trauma (z. Bsp. nach einem Unfall)
  • Als Folge einer Leber- oder Darmentzündung

Häufige Symptome einer Pankreatitis bei deinem Hund:

  • Erbrechen und/oder Durchfall
  • Mangelnder Appetit
  • Bauchschmerzen (häufige Gebetsstellung, Rückenkrümmung)
  • Plötzliche ungewöhnliche Liegeposition
  • Schnellere Erschöpfung, Mattigkeit, Lustlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Gelbfärbung der Haut/Schleimhaut
  • Fieber (bei akuter Entzündung)

Sollten dir die Symptome bekannt vorkommen, empfehlen wir dir, deinen Tierarzt aufzusuchen und ein Blutbild erstellen zu lassen. Der Tierarzt wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein großes Blutbild und/oder einen speziellen Schnelltest (canine pankreatische Lipase (cPLI) Wert) vorschlagen, um die Diagnose einzugrenzen. Unter Umständen schlägt er dir eine Pankreasbiopsie vor, bei der eine Gewebeprobe von der Bauchspeicheldrüse entnommen und in ein Labor geschickt wird.

Neben einer Infusionstherapie gegen Austrocknung und Schmerzmitteln bei einer akuten Entzündung ist die richtige Ernährung, also eine Pankreasdiät, ein wichtiger Behandlungspunkt.

Ziele der Pankreasdiät:

  1. Die Ernährung soll leicht verdaulich sein, um die Organe zu schonen (auf keinen Fall Trockenfutter füttern)
  2. Die Regeneration der Bauchspeicheldrüse soll unterstützt werden

Grundsätzlich sollte der Proteinanteil in der Nahrung drastisch reduziert werden und nur hochverdauliche Eiweiße verfüttert werden (mageres Muskelfleisch, fettarmer Fisch, Hüttenkäse, Quark, Eier). Innereien sollten vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden. Knochen sollten nicht gefüttert werden.

Es ist wichtig, wenig und dafür hochwertiges Eiweiß zu füttern. Die Bauchspeicheldrüse ist unter anderem für die Verdauung von Eiweiß verantwortlich, und sie sollte entlastet werden. Gut verdauliches Getreide und Gemüse sollten den Großteil der Ernährung ausmachen. Aufgeschlossene Stärke (Kartoffeln, Reis) eignet sich am besten. Gemüse und Obst können fein püriert oder als Saft zugefüttert werden.

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Das Fett in der Pankreasdiät sollte reduziert sein, aber es sollten qualitativ hochwertige Fettquellen verwendet werden. Pflanzenöle sollten komplett vermieden werden, stattdessen sollte auf tierisches Fett zurückgegriffen werden (z. B. Lachsöl, Rinder-, Geflügel- oder Ziegenfett).

Magen-Darm-Bundle

Unsere 10 Geheimtipps für eine Pankreasdiät:

  1. Füttere auf keinen Fall ein Bauchspeicheldrüsen-Trockenfutter: Diese Futter enthalten minderwertige Zutaten und sind nicht leicht verdaulich.
  2. Füttere kleine und dafür mehrere Mahlzeiten am Tag: Dadurch wird die Verdauung geschont.
  3. Füttere eiweißreduziert: Verringere den Anteil an Fleisch und erhöhe den Anteil an anderen Bestandteilen der Mahlzeit.
  4. Füttere nur hochverdauliches Eiweiß: Verwende hochwertiges Muskelfleisch von Huhn, Pute, Rind, Kalb und Lamm sowie Milchprodukte wie Hüttenkäse, Quark, Eier und Joghurt.
  5. Füttere hauptsächlich aufgeschlossene Stärke: Kartoffeln, Vollkornreis und Hirse eignen sich gut.
  6. Füttere unterstützende Nahrungsergänzungen: Löwenzahn, Aloe Vera, Ulmenrinde und spezielle Enzyme können helfen.
  7. Füttere wenig, aber hochwertiges Fett als Energielieferant: Vermeide pflanzliche Fette und verwende stattdessen tierisches Fett.
  8. Reduziere unbedingt das Gewicht deines Hundes, wenn er zu viel auf den Rippen hat: Übergewicht ist eine häufige Ursache für eine Pankreatitis.
  9. Vermeide Stress: Sorge für genügend Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Schlaf für deinen Hund.
  10. Lasse regelmäßig ein Blutbild machen und den Kot untersuchen: Überwache die Fortschritte der Behandlung.

Empfohlene Nahrungsergänzungen:

  • Löwenzahn
  • Spirulina
  • Ulmenrinde
  • Pankreasenzyme
  • Aloe Vera Saft

Wir hoffen, dass wir dir und deinem Hund mit diesem Artikel weiterhelfen können. Wenn du Fragen hast, kannst du uns gerne anrufen oder eine E-Mail schreiben. Tel.: 06237-3064244 oder hallo@happenweise.de