Unterhaltsstreit: Beilegung durch Vergleich

Unterhaltsstreit: Beilegung durch Vergleich

Unterhaltsstreitigkeiten können eine große Belastung sein, sowohl finanziell als auch emotional. Eine Möglichkeit, diese Auseinandersetzungen zu lösen, besteht darin, sich auf einen Vergleich zu einigen. Ein Vergleich bietet den Vorteil, Gebühren und Zeit zu sparen und die nervliche Belastung zu reduzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen erfolgreichen Vergleich erreichen können, welche Regelungsmöglichkeiten bestehen und wie beide Parteien davon profitieren können.

So gelingt der Vergleich bei einem Unterhaltsstreit

Ein Vergleich bedeutet, dass beide Parteien aufeinander zugehen und sich in der Mitte treffen. Es erfordert Kompromissbereitschaft von beiden Seiten:

  • Bedingungsloses Fordern oder ablehnendes Verhalten führt zu Konflikten.
  • Ein erfolgreicher Vergleich ist nur möglich, wenn beide Parteien bereit sind, die Perspektive der anderen Seite zu verstehen.

Einigung bei Unterhaltsschulden

Wenn Unterhaltsschulden entstehen, liegt dies oft an finanziellen Engpässen. Wenn Sie aktuell nicht zahlen können, sind Sie dennoch verpflichtet, Ihr Bestes zu tun, um Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Es kann hilfreich sein, Ihre finanzielle Situation und persönliche Umstände verständlich zu erklären. Wenn Sie gleichzeitig deutlich machen, dass Sie alles tun, um das notwendige Geld zu verdienen, sobald sich Ihre Situation verbessert, werden Sie eher Verständnis erhalten.

Kompromissbereitschaft beim Einfordern von Unterhalt

Wenn Sie Unterhalt einfordern, ist es wenig sinnvoll, Forderungen zu stellen, die der Unterhaltsschuldner trotz gutem Willen nicht erfüllen kann. Wenn Sie bedingungslos Ihre Forderungen vorbringen, besteht die Gefahr, dass der Unterhaltsschuldner eine ablehnende Haltung einnimmt und kaum bereit ist, ernsthaft und konstruktiv zu verhandeln. Es ist besser, wenn Sie eine gewisse Flexibilität zeigen und auf die Position des Unterhaltsschuldners eingehen. Wenn es Ihnen gelingt, mithilfe eines Vergleichs zu vereinbaren, dass der Unterhaltsschuldner zumindest Teilbeträge der Unterhaltszahlungen leistet, erzielen Sie wahrscheinlich bessere Ergebnisse als bei bedingungslosem Forderungsdruck.

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Stundung und Teilzahlungen

Wenn der Unterhaltsschuldner im Moment nicht zahlen kann oder nur Teilbeträge leisten kann, können Stundungen oder Teilzahlungen Teil eines Vergleichs sein. Vielleicht wird der Unterhaltsschuldner später über die nötigen finanziellen Mittel verfügen und dann zahlen können. Durch die Vereinbarung von Teilzahlungen tragen Sie dazu bei, dem Unterhaltsschuldner zu ermöglichen, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn Sie als Unterhaltsschuldner Stundungen oder Teilzahlungen vorschlagen möchten, sollten Sie erklären, warum Sie dies wünschen und unter welchen Bedingungen Sie später in der Lage sein werden, die fehlenden Beträge zu zahlen.

Tipp: Wenn Sie keine Einigung erzielen können, müssen Sie die Unterhaltspflicht möglicherweise vor Gericht klären lassen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt rechtlichen Rat suchen und sich während der Verhandlungen von einem Anwalt vertreten lassen.

Unterhaltsstreit vor Gericht beilegen

Wenn Sie Ihren Unterhaltsanspruch vor Gericht geltend machen, geben die Richter oft Hinweise darauf, wie sie den Fall voraussichtlich entscheiden werden. Ihr Anwalt wird in der Lage sein, diese Hinweise zu interpretieren und Sie darüber zu beraten, wie Sie darauf reagieren sollten. Idealerweise können Sie sich auf dieser Grundlage auf einen gerichtlichen Vergleich einigen. Andernfalls besteht das Risiko, dass das Gericht nach eigenem Ermessen entscheidet und Sie im schlimmsten Fall Ihre Klage verlieren oder zu Zahlungen verurteilt werden.

Geld sparen mit einem Vergleich

Wenn Sie sich außergerichtlich auf einen Vergleich einigen, sparen Sie die Kosten für ein gerichtliches Verfahren:

  • Wenn Sie anwaltlich vertreten sind, müssen Sie nur eine Vereinbarung über die Kostenregelung treffen.
  • Wenn beide Parteien anwaltlich vertreten sind, können die Kosten gegeneinander aufgehoben werden, sodass jede Partei die Anwaltskosten selbst trägt.
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Wenn Sie Ihren Unterhaltsanspruch vor Gericht einklagen oder als Unterhaltsschuldner auf eine gerichtliche Entscheidung warten, werden die Gerichts- und Anwaltskosten anhand des Streitwerts berechnet. Das Gesetz bestimmt, dass der Streitwert das Zwölffache Ihres Unterhaltsanspruchs beträgt. Wenn Sie bedenken, dass Sie diese Kosten tragen müssen, könnte es sinnvoller sein, das Geld direkt für den Unterhalt zu verwenden. Darüber hinaus ist ein gerichtlicher Vergleich immer kostengünstiger als ein Urteil des Gerichts.

Fazit

Unterhaltsstreitigkeiten können kompliziert sein. Bevor Sie einen solchen Streit beginnen, ist es ratsam, professionellen rechtlichen Rat einzuholen. Möglicherweise stellt sich heraus, dass Ihre Forderung unberechtigt ist oder dass Sie als Unterhaltsschuldner die Forderung ablehnen können. Wenn Sie diese Vorbedingungen klären, haben Sie eine bessere Ausgangsposition, um einen Vergleich zu verhandeln.