Unterschiede und Tipps rund um Blumenerde & Co.

Unterschiede und Tipps rund um Blumenerde & Co.

Blumenerde, Pflanzerde und Universalerde sind die drei Haupttypen von Erden, die für Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder in Innenräumen verwendet werden. Jede Art hat ihre eigenen Inhaltsstoffe und Verwendungszwecke. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Unterschiede und erhalten hilfreiche Tipps rund um das Thema Blumenerde.

Blumenerde

Blumenerde eignet sich hervorragend für Balkon-, Zimmer- oder Kübelpflanzen. Egal, ob es sich um Narzissen im Balkonkasten oder Stiefmütterchen im Topf handelt, Blumenerde ist die beste Wahl. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der pH-Wert stimmt. Ein niedriger pH-Wert zeigt an, wie sauer das Produkt ist. Der Idealfall liegt bei einem leicht sauren pH-Wert von ca. 5,6.

Blumenerde zeichnet sich durch eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit aus. Das ist praktisch, wenn Sie Ihre Zimmerpflanzen mal ein paar Tage lang vergessen zu gießen. Allerdings kann die hohe Wasseraufnahmefähigkeit auf einen hohen Torfanteil in der Blumenerde zurückzuführen sein. Der Torfabbau hat jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Glücklicherweise gibt es zunehmend torffreie Produkte auf dem Markt, die aus verschiedenen Materialien bestehen, wie Holzfasern, Kokosfasern, Kompost, Ton oder Horn.

Volker Kugel, Leiter des Blühenden Barocks, sieht beim Gießen der torffreien Erden im Garten kein großes Problem.

Was unterscheidet Blumenerde und Pflanzerde?

Pflanzerde wird hauptsächlich im Garten verwendet und dient zur Bodenverbesserung. Sie erleichtert das Anwachsen von Pflanzen, insbesondere von Obstbäumen und Sträuchern wie dem Spindelstrauch. Auch hier ist es ratsam, torffreie Pflanzerde zu verwenden.

Pflanzerde und Blumenerde unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Inhaltsstoffen. Pflanzerde besteht hauptsächlich aus Kompost, der mit Holz- oder Kokosfasern gemischt ist. Manchmal enthält sie auch Lava oder Guano. Lava hat eine hohe Wasserspeicherkapazität und kann gut Wasser aufnehmen. Guano ist Vogelkot und wird unter schwierigen Bedingungen abgebaut. Aus Umweltschutzgründen ist Lava die bessere Wahl.

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Was ist Universalerde?

Universalerde ist vielseitig einsetzbar und eignet sich sowohl für Beerenobststräucher im Garten als auch für Kübelpflanzen wie den Gummibaum. Sie kann auch für den Gemüseanbau verwendet werden. Auch in manchen Universalerden ist Torf enthalten, der eine verbesserte Wasseraufnahme ermöglicht. Es gibt jedoch auch gute torffreie Universalerden, die meist aus Kompost, Rindenhumus und Holzfasern bestehen.

Wichtig ist auch hier der richtige pH-Wert. Eine neutrale, nicht zu saure Erde mit einem pH-Wert von ca. 6,7 ist für viele Pflanzen gut geeignet.

Fest vorgeschriebene Zusammensetzungen der unterschiedlichen Erden gibt es nicht. Jeder Hersteller entscheidet selbst über seine Mischung.

Braucht man Spezialerden?

Heide- und Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen und Kamelien benötigen spezielle saure Moorbeeterde. Viele Hobbygärtner greifen dabei zu Torf. Es gibt jedoch auch umweltfreundliche Alternativen. Spezialerden für Rosen, Geranien, Zitrusfrüchte oder Tomaten sind dagegen nicht unbedingt erforderlich.

Das Problem mit dem Torf

Trotz seiner Vorteile für die Pflanzen ist Torf als Ausgangsrohstoff für Blumenerde problematisch für das Klima und die Umwelt. Torf entsteht in Mooren, die als wichtige Kohlenstoffspeicher fungieren. Bei der Trockenlegung der Moore zur Torfgewinnung entweicht der gespeicherte Kohlenstoff und trägt somit zur CO2-Emission bei.

Torffreie Produkte – Eine gute Wahl?

Um die Moore und die Umwelt zu schützen, sollten Verbraucher auf torffreie Produkte zurückgreifen. Obwohl einige Bestandteile, wie Kokosfasern, einen langen Transportweg haben können, können viele Bestandteile regional bezogen werden. Torffreie Blumenerden haben eine bessere Klimabilanz als torfhaltige Produkte und zeigen in der Regel keine Nachteile in Bezug auf ihre Verwendung.

Volker Kugel, Leiter des Blühenden Barock Ludwigsburg, erklärt: “Die torffreien Produkte sind immer besser geworden. Sie kommen in ihren Eigenschaften immer näher an den reinen Torf heran. Das ist es, was wir wollen. Es muss nicht 100 Prozent sein, 80-90 Prozent reichen immer noch aus, um erfolgreich zu gärtnern.”

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Was taugen günstige Discounter-Erden?

Müssen teure Erden immer besser sein als günstige? Volker Kugel hat zwei Discounter-Erden untersucht. Die Blumenerde von Aldi für 12 Cent pro Liter, die etwa halb so teuer ist wie Markenerde, wurde von ihm als qualitativ hochwertiges Material mit stabiler Struktur bezeichnet. Aufgrund des hohen Torfanteils von 98 Prozent erhält das Discounter-Produkt jedoch einen Minuspunkt.

Die Erde von Lidl kostet nur 10 Cent pro Liter und ist zudem torffrei. Volker Kugel bemängelt jedoch grobe Holzteile in der Erde, die aus seiner Sicht nicht ideal sind. Lidl gibt an, dass die Körnung aufgrund des Einsatzes natürlicher Torfersatzstoffe gröber ist, was sich jedoch nicht auf die Qualität der Erde auswirkt.

Fazit

Blumen-, Pflanz- und Universalerden sowie Spezialerden unterscheiden sich in ihrer Verwendung und ihren Inhaltsstoffen. Beim Kauf von Erde sollte vor allem auf torffreie Varianten geachtet werden, da der Torfabbau negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima hat. Auch der Griff zu Bio-Produkten ist nicht immer die beste Lösung, da sie ebenfalls Torf enthalten dürfen. Es ist außerdem wichtig, auf den pH-Wert des Produkts zu achten und sicherzustellen, dass die Verpackung beim Kauf unbeschädigt und vor Regen und Nässe geschützt ist.