Wenn es um rostfreien Edelstahl geht, taucht immer wieder die Frage auf, was genau der Unterschied zwischen den Materialien V2A und V4A ist. In diesem Artikel wollen wir uns genauer mit den beiden am häufigsten verwendeten Edelstahlsorten, V2A (1.4301) und V4A (1.4401 bzw. 1.4404), befassen und ihre Unterschiede kurz und knapp vergleichen.
Was sind V2A und V4A?
Die Bezeichnungen “V2A Stahl” und “V4A Stahl” werden sowohl umgangssprachlich als auch im Fachbereich für die am weitesten verbreiteten Edelstahlsorten 1.4301 und 1.4401 bzw. 1.4404 verwendet. Diese beiden Sorten gehören zu den nichtrostenden austenitischen Chrom-Nickel-Stählen und finden in vielen verschiedenen Bereichen Verwendung.
Austenitische rostfreie Stähle zeichnen sich durch einen hohen Chrom- und Nickelgehalt aus, während der Kohlenstoffgehalt niedrig ist. Sie sind in der Regel nicht magnetisch, können aber durch Kaltverformung leicht magnetisch werden.
Was bedeutet “VA”?
“VA” steht für “Versuch Austenit” und wurde bei den ersten Herstellungstests in numerischer Reihenfolge vergeben. Demnach bezeichnet “V2A” die zweite und “V4A” die vierte Versuchsreihe.
V2A-Stahl – Eigenschaften
V2A-Edelstahl, mit der Werkstoffnummer 1.4301 oder gelegentlich auch 1.4307, zeichnet sich durch einen höheren Nickelgehalt und einen niedrigeren Kohlenstoffgehalt aus. Dies verleiht dem Material gute Korrosionsbeständigkeit und ermöglicht eine einfache Verarbeitung, Verformung und Polierung.
Kann Edelstahl V2A rosten?
Im Vergleich zu anderen Stählen besitzt V2A-Edelstahl eine gute Rostbeständigkeit. Allerdings kann er unter bestimmten Umständen korrodieren, zum Beispiel bei thermischer und mechanischer Belastung oder bei Einflüssen aggressiver Umgebungen.
Wie hart ist V2A?
V2A-Edelstahl ist eher spröde und nicht besonders hart. Durch verschiedene Härtungsverfahren kann die Härte jedoch erhöht werden.
V4A-Stahl — eine Übersicht
Der Sammelbegriff “V4A-Stahl” oder “V4A-Edelstahl” wird im Allgemeinen für die Edelstahlgüten 1.4401, 1.4404, 1.4435 und 1.4571 verwendet. Diese Materialien ähneln in ihren Eigenschaften V2A-Edelstahl, unterscheiden sich jedoch durch den Zusatz von ca. 2 % Molybdän.
V4A-Edelstahl ist gut kalt umformbar und bietet eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit, insbesondere in Umgebungen mit Chloriden. Daher eignet er sich für Anwendungen in der Nähe von Salzwasser, in Schwimmbädern und in der chemischen Industrie.
Rostet Edelstahl V4A?
V4A-Edelstahl ist noch widerstandsfähiger gegen Rost als V2A-Edelstahl. Dennoch sollte auch bei der Werkstoffnummer 1.4404 Kontaktkorrosion vermieden werden. Unsachgemäße Verarbeitung oder extreme Umwelteinflüsse können bei Edelstahl ebenfalls zu Korrosion führen.
Ist V4A magnetisch?
Ähnlich wie V2A-Edelstahl ist V4A-Edelstahl eigentlich nicht magnetisch. Es kann jedoch nach der Verarbeitung einen leichten Magnetismus aufweisen.
Die wichtigsten Unterschiede von V2A und V4A im Überblick
Neben geringfügigen Unterschieden in der Legierung sind für Verbraucher die unterschiedlichen Eigenschaften und der Preis entscheidend. V4A bietet aufgrund seiner höheren Korrosionsbeständigkeit in bestimmten Anwendungen einen klaren Vorteil.
Dennoch ist V2A für viele Anwendungen vollkommen ausreichend und preislich attraktiver. Wenn einige Regeln beachtet werden, erfüllt er seinen Zweck.
V2A vs. V4A in der Bearbeitung und praktischen Verwendung
Sowohl V2A als auch V4A lassen sich gut bis sehr gut bearbeiten, verformen und polieren. Beide weisen eine gute bis sehr gute Korrosionsbeständigkeit auf. Bei Anwendungen, die eine höhere Beständigkeit gegen Rost erfordern, sollte V4A verwendet werden.
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