Design Thinking ist ein kreativer Prozess, der auf die Lösung komplexer Probleme abzielt. Er wurde erstmalig von Peter Rowe in seinem Buch “Design Thinking” aus dem Jahr 1987 angesprochen. Obwohl der Begriff erst in den 1980er Jahren geprägt wurde, hat er seine Wurzeln in der wissenschaftlichen Forschung, den Sozialwissenschaften und einer reichen Geschichte des Fortschritts im Design und der Innovation.
Die Wurzeln des Design Thinking
In der Vergangenheit haben verschiedene Erfinder den Design-Thinking-Ansatz verwendet, um innovative Lösungen zu entwickeln. Die Gebrüder Wright zum Beispiel haben jahrelang Prototypen entwickelt und ihre Entwürfe immer wieder überarbeitet, um aus Fehlern zu lernen und schließlich ein erfolgreiches Flugzeug zu bauen. Auch Thomas Edison hat durch Beobachtung anderer Menschen, enge Zusammenarbeit mit anderen Innovatoren und einen iterativen Prozess von Versuch und Irrtum Erfolg gehabt. Ein weiteres Beispiel ist James Dyson, der über 5.000 Prototypen für seinen beutellosen Staubsauger entwickelt hat, bevor er ein marktreifes Modell hatte.
Design Thinking-Modelle
Es gibt verschiedene Design-Thinking-Modelle, entwickelt von Unternehmen wie IDEO, IBM, d.School und dem British Design Council. Hier sind einige Beispiele für diese Modelle:
Schauen wir uns nun das Modell etwas genauer an:
Einfühlen
Die erste Phase des Design-Thinking-Prozesses erfordert ein empathisches Verständnis des Problems, das man lösen möchte. Durch Nutzerforschung versetzt man sich in die Welt der Nutzer und kann mit der Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung beginnen.
Definieren
In dieser Phase fasst man die gesammelten Informationen zusammen und analysiert die wichtigsten Probleme, die bisher aufgetreten sind. Man stellt sicher, dass man klar definiert, woran man arbeitet.
Ideenfindung
In der dritten Phase des Prozesses entwickelt man Ideen. Mit dem Wissen aus den ersten beiden Phasen kann man über den Tellerrand hinausschauen und neue Lösungen für das Problem finden.
Prototyping
In dieser Phase erstellt das Designteam reduzierte, kostengünstige Versionen des Produkts oder bestimmter Funktionen, um Lösungen für die zuvor identifizierten Probleme zu testen.
Testen
In dieser Phase testet man das Produkt, das durch den Prototyping-Prozess entwickelt wurde. Die Ergebnisse dieses Tests werden genutzt, um Probleme neu zu definieren und den Prozess iterativ fortzusetzen.
Was ist Service Design?
Service Design ist ein interdisziplinärer Ansatz, der verschiedene Methoden und Werkzeuge aus verschiedenen Disziplinen kombiniert, um neue Denkweisen zu fördern. Es gibt noch keine einheitliche Definition oder Sprache für Service Design, da es sich um einen sich entwickelnden Ansatz handelt.
Service Design ist die praktische und kreative Anwendung von Designwerkzeugen und -methoden zur Entwicklung oder Verbesserung von Dienstleistungen. Es geht darum, die menschlichen, infrastrukturellen, kommunikativen und materiellen Komponenten einer Dienstleistung zu koordinieren, um Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen, ein unverwechselbares Markenerlebnis aufzubauen und das Geschäftspotenzial zu maximieren.
Service Design beinhaltet oft die Erstellung von Karten oder Ausrichtungsdiagrammen, um die Erfahrung des Dienstes und seiner verschiedenen Bestandteile zu visualisieren. Diese Karten werden häufig mit Design Thinking-Methoden erstellt und können im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden, wenn mehr Informationen über Kunden und das Unternehmen bekannt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Design Thinking ein Prozess ist, um Probleme zu definieren und zu lösen, während Service Design diesen Prozess nutzen kann, um Probleme zu lösen, die über digitale und Produkterfahrungen hinausgehen.