Von Susanne Kuhn. Montag, 15.11.2021
Welcher Zählertyp wird in Ihrem Haushalt oder Unternehmen benötigt? Diese Frage hängt von Ihrem Stromverbrauch und der Eigenerzeugung ab. Auf unserem Bestellformular finden Sie eine Auswahl der aktuellen Zählertypen. Doch was bedeuten die verschiedenen Namen und Zahlen? Wir bringen Licht ins Dunkle und klären Sie genauer auf.
Wozu braucht es Haupt- oder Untermessungen (Hauptzähler / Unter- bzw. Zwischenzähler)?
Der Hauptzähler erfasst den Gesamtstromverbrauch eines Gebäudes und sendet diese Daten an den Netzbetreiber. Unterzähler oder Zwischenzähler sind für das Energiemanagement sinnvoll, um den Verbrauch einzelner Gebäude, Räume oder Anlagen im Blick zu behalten.
Was ist ein SLP-Stromzähler?
Ein Stromzähler erfasst die gelieferte oder eingespeiste elektrische Energie aus einem Netz. Je nach Verbrauch werden unterschiedliche Stromzähler eingesetzt. Verbrauchsstellen mit einem Jahresverbrauch von unter 100.000 kWh werden in der Regel mit einem SLP-Zähler (Standardlastprofilzähler) ausgestattet. Diese Zähler kommen in erster Linie bei Haushaltskunden und kleinen Gewerbebetrieben zum Einsatz.
Für die Bestimmung des erwarteten Strombedarfs kleinerer Verbraucher wird das Standardlastprofilverfahren verwendet. Mit diesem statistisch-mathematischen Verfahren wird der zeitliche Verlauf des Stromverbrauchs abgebildet. Das Standardlastprofil berücksichtigt den durchschnittlichen Verbrauch eines Haushalts, einschließlich der Morgen- und Abenddusche, der Zeiten außer Haus sowie des Wäschemarathons am Wochenende. Auch die Jahreszeiten werden berücksichtigt. Gewerbekunden haben in der Regel einen anderen Verbrauchsverlauf als Privatkunden.
Was ist ein Zweirichtungszähler?
Ein Zweirichtungszähler kombiniert einen Einspeisezähler und einen Bezugszähler. Er erfasst sowohl den Strom, der vom Netz bezogen wird, als auch den selbst produzierten Strom, der ins Netz eingespeist wird. Die Einspeisewerte werden an den Netzbetreiber übermittelt und dienen als Grundlage für die Berechnung der Einspeisevergütung.
Der Eigenverbrauch kann mit einem Zweirichtungszähler jedoch nicht erfasst werden. Dafür wird entweder ein separater Produktionszähler verwendet oder die Berechnung erfolgt manuell, beispielsweise über einen Wechselrichter (Produktion minus Einspeisung = Eigenverbrauch).
Discovergy verbaut seit einiger Zeit nur noch Zweirichtungszähler, die für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden können (Bezugszähler, Einspeisezähler, Produktionszähler). Je nach Position im Messkonzept übernehmen sie die entsprechende Funktion.
Was ist ein Produktionszähler?
Ein Produktionszähler erfasst die gesamte erzeugte Energie einer Erzeugungsanlage wie Solar-, Wind- oder BHKW-Anlagen. Je nach Netzbetreiber kann die Installation eines Produktionszählers ab einer installierten Leistung von 10 kWp verpflichtend sein.
Discovergy bietet ein Paket für Energieerzeuger an, das einen Zweirichtungszähler und einen Produktionszähler beinhaltet. Dieses Paket bietet Ihnen als Anlagenbetreiber eine rechtliche Sicherheit. Die Messwerte beider Zähler können im Discovergy-Portal kombiniert werden, um einen umfassenden Überblick über Bezug, Produktion, Einspeisung und Eigenverbrauch zu erhalten.
Was ist ein Messwandlerzähler (Wandlerzähler)?
Bei größeren Anlagen können die Ströme und Spannungen nicht direkt am Zähler gemessen werden. In solchen Fällen kommt eine Wandlermessung zum Einsatz. Die Wandler reduzieren die physikalischen Größen proportional, sodass sie vom Zähler erfasst werden können. Dabei wird zwischen halbindirekter Messung im Niederspannungsbereich und indirekter Messung in der Mittelspannung unterschieden.
Messwandler helfen dabei, die Netzströme auf genormte Messströme umzuwandeln und für die Messung zugänglich zu machen. Der Smart Meter erfasst lediglich den sekundären Messstrom und rechnet diesen mithilfe des Wandlungsverhältnisses auf den ursprünglichen Primärstrom um.
Was ist ein 60-Ampere-eHZ-Zähler / 60-Ampere-eHZ-Zweirichtungszähler?
eHZ (elektronische Haushaltszähler) sind SLP-Zähler, die in 3-Punkt- oder Stecktechnik erhältlich sind. In den meisten Fällen wird ein Stecktechnikzähler verwendet. Wenn ein Ferraris-Zähler durch einen Zähler von Discovergy ersetzt wird, wird in der Regel ein SLP-Dreipunktzähler montiert. In seltenen Fällen kann ein Stecktechnikzähler installiert werden, in diesem Fall muss eine Adapterplatte zur Aufnahme des Stecktechnikzählers montiert werden.
Die Angabe von 60 Ampere bezieht sich auf den messtechnischen Grenzwert des Zählers. Bis zu diesem Wert bleibt die Messgenauigkeit des Zählers auch bei Dauerlast erhalten. Bei Überschreitung dieses Wertes nimmt der Messfehler zu. 60-Ampere-Zähler sind thermisch höher belastbar und können daher dauerhaft mit dem Grenzstrom betrieben werden.
Ein eHZ wandelt die Stromverbrauchsdaten in digitale Signale um. Sie sind kleiner als herkömmliche Ferraris-Zähler und verschleißen nicht, da sie keine mechanischen Teile haben. Wenn ein Ferraris-Zähler durch einen eHZ ersetzt wird, muss eine Befestigungs- und Kontaktiereinrichtung (BKE) installiert werden.
Der 60-Ampere-eHZ-Zweirichtungszähler erfasst den Strombezug vom Netz und die Einspeisung des selbst produzierten Stroms (siehe Zweirichtungszähler). Discovergy verbaut hauptsächlich 60-Ampere-Zähler, nur in Ausnahmefällen, z. B. aufgrund technischer Anforderungen (Leitungsquerschnitt, größere Vorsicherung), werden 100-Ampere-Zähler installiert.
Was ist ein 100-Ampere-Zähler / 100-Ampere-Zweirichtungszähler?
Discovergy verbaut hauptsächlich 60-Ampere-Zähler. Nur wenn es aus technischen Gründen erforderlich ist, werden 100-Ampere-Zähler installiert. Dies ist bei neueren Anlagen jedoch selten der Fall, da die meisten Netzbetreiber eine Wandlermessung für diese Nennströme vorschreiben. Stecktechnikzähler sind nicht als 100-Ampere-Zähler erhältlich, Discovergy verbaut nur SLP-Dreipunktzähler als 100-Ampere-Zähler (siehe auch 60-Ampere-Zähler).
Wann wird ein Zweirichtungs-Messwandlerzähler eingesetzt?
In Photovoltaik-Systemen und Batteriespeichern werden häufig Stromzähler zur dynamischen Einspeiseregelung eingesetzt. Bei größeren Anlagen ist es jedoch oft nicht möglich, herkömmliche Zähler direkt anzuschließen, da diese durch die hohen Ströme beschädigt werden könnten. Daher werden Messwandlerzähler verwendet. Bei einer Messwandlerzählung wird der Stromfluss nicht direkt vom Zähler erfasst, sondern über externe Messwandler (Stromwandler).
Eine elektrische Leitung erzeugt immer ein Magnetfeld, wenn Strom fließt. In den Messwandlern wird durch dieses Magnetfeld ein sekundärer Messstrom induziert. Dieser ist im Verhältnis zum Primärstrom reduziert. Der Smart Meter erfasst den sekundären Messstrom und rechnet diesen mithilfe des Wandlungsverhältnisses auf den ursprünglichen Primärstrom um.
Wofür ist der Lastgangzähler-Direktmessung (RLM-Zähler)?
Lastgangzähler, auch RLM-Zähler genannt, werden ab einem Jahresverbrauch von ca. 100.000 kWh eingesetzt. RLM steht für registrierende Leistungsmessung bzw. Lastgangmessung.
Lastgangzähler erfassen den Leistungsmittelwert pro Messperiode (gesetzlich 15 Minuten bei Strom, 60 Minuten bei Gas). Seit der MAKO 2020 übernimmt der Messstellenbetreiber die Verteilung der Daten an alle Marktpartner. Bei Kunden mit RLM-Zählern werden monatlich die tatsächliche Leistung und der daraus resultierende Verbrauch errechnet. Über einen Zeitraum von einem Jahr ergibt sich der Jahreslastgang. Lastgangzähler werden nur bei Gewerbekunden eingesetzt. Die Verbrauchswerte werden über Mobilfunk übertragen.
Wann kommt der Lastgangzähler-Messwandlerzähler (RLM-Zähler)?
In der Industrie werden Messwandler eingesetzt, um die elektrische Stromstärke oder Spannung zu messen. Die üblichen Zähler können aufgrund der hohen Ströme nicht direkt angeschlossen werden. Der Smart Meter erfasst den sekundären Messstrom mithilfe des Wandlungsverhältnisses und rechnet diesen auf den ursprünglichen Primärstrom um.
Erfahren Sie mehr auf unserer Webseite:
- Intelligente Stromzähler für Haushalte
- Intelligentes Monitoring durch RLM-Zähler
- Smart Meter für Photovoltaik
- Das Discovergy Portal zum Energiemonitoring