Norwegen ist ein Paradies für Campingbegeisterte. Dank des Jedermannsrechts können Zelte in der freien Natur aufgestellt werden und es gibt zahlreiche Campingplätze, die Stellplätze für Wohnmobile anbieten. Durch die Nähe zu Oslo lässt sich ein idyllischer Campingurlaub perfekt mit einem aufregenden Städtetrip kombinieren.
Bevor das Abenteuer auf vier Rädern beginnt: Die Anreise
Über den Seeweg
Wenn du mit dem Wohnmobil nach Oslo möchtest, bietet sich eine Anreise mit der Fähre an. Die Reederei Color Line startet täglich eine Fähre von Kiel aus. Für ein Camper-Sparpaket in der Hochsaison kannst du mit einem Preis von 609 Euro rechnen. Die Fahrt ähnelt einer Mini-Kreuzfahrt, denn an Bord findest du neben einer Übernachtungsmöglichkeit sogar einen Spa-Bereich.
Alternativ kannst du dein Abenteuer in Norwegen ab Dänemark starten. Die schnellste Verbindung dauert nur 3 Stunden und 15 Minuten und ist deutlich günstiger. Die Preise im Sparpaket für ein Wohnmobil bis 6 Metern Länge und 4,2 Metern Höhe starten ab 159 Euro für zwei Personen.
Tipp: Wer früh bucht, kann ein wenig Geld sparen. Außerdem erhalten Kunden von Color Line bei ausgewählten Campingplätzen in Norwegen 10% Rabatt. Eine Liste der teilnehmenden Campingplätze findest du auf der Internetseite von Color Line.
Über den Landweg
Wenn du lieber festen Boden unter den Rädern bevorzugst, kannst du den Landweg durch Dänemark und Schweden wählen. So kannst du auf dem Weg nach Norwegen auch die anderen nordischen Länder erkunden. Die Dauer der Fahrt hängt von deinem Startpunkt ab und wie viele Pausen du machst. Die Entfernung von Hamburg nach Oslo beträgt ungefähr 950 Kilometer.
Beachte, dass für die Überquerung einiger Brücken Mautgebühren anfallen. Die Öresundbrücke kostet für ein Einzelticket bei einer Wohnmobilgröße von 6-10 Metern 108 Euro und bei Hin- und Rückfahrt 206 Euro. Ist dein Wohnmobil größer als 10 Meter, musst du mit einem Preis von 205 Euro für ein Einzelticket und 410 Euro für Hin- und Rückfahrt rechnen. Die Überquerung der Storebæltbrücke kostet für Wohnmobile unter 6 Metern 35 Euro und über 6 Metern 85 Euro.
In Norwegen gilt Rechtsverkehr und an Kreuzungen gilt “rechts vor links”. Das Tempolimit innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt 50 km/h und außerhalb 80 km/h. Auf Autobahnen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90-110 km/h.
Weitere nützliche Tipps:
- Fahren mit Abblendlicht ist zu jeder Tageszeit erforderlich.
- Die Alkoholpromillegrenze liegt bei 0,2, ansonsten drohen hohe Bußgelder.
- In abgelegenen Orten kann das Mobilfunknetz unzuverlässig sein.
- Die Nummer des norwegischen Automobilverbunds NAF ist +47 23 21 31 00.
- Bereits ab 5 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung droht ein Bußgeld von 80 Euro. Ab 50 km/h zu schnell sogar 900 Euro.
Top 5 Campingplätze in und um Oslo
Topcamp Bogstad Oslo
Der größte Campingplatz Norwegens liegt nur wenige Autominuten vom Stadtzentrum Oslos entfernt und bietet 800 Stellplätze, darunter 38 speziell für Wohnmobile. Der Campingplatz verfügt über moderne und geräumige Sanitäranlagen und ist ganzjährig geöffnet. Es gibt auch ein Lebensmittelgeschäft und eine Tankstelle in unmittelbarer Nähe. Die Preise variieren je nach Art des Campings und der Saison.
Topcamp Ekeberg Oslo
Der Campingplatz Ekeberg bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf Oslo. Camping ist hier vom 1. Juni bis zum 31. August möglich. Außerhalb dieser Zeiten kann auf den Topcamp Bogstad Platz ausgewichen werden. Das Zentrum von Oslo ist in nur 12 Minuten erreichbar. Der Platz verfügt über WLAN, sanitäre Anlagen, einen Münzwaschraum und einen Landladen mit Backwaren, Kaffee und Frühstück.
Drammen Camping
Der am Flussufer gelegene Campingplatz Drammen bietet 90 Wohnwagen- und Wohnmobilplätze sowie 25 Zeltplätze. Mit dem Bus kannst du die etwa 300 Meter entfernte Haltestelle nutzen und in 40-60 Minuten in die Hauptstadt Norwegens gelangen.
Sløvika Camping
Der Campingplatz Sløvika liegt auf dem historischen Pilgerpfad Königsweg, den norwegische Könige im 18. Jahrhundert benutzten. Neben Stellplätzen für Wohnwagen, Wohnmobile und Zelte bietet der Campingplatz eine Sommerküche zum Kochen und Verweilen. Dank der idyllischen Lage in einer Bucht gibt es auf dem Campingplatz einen Bootsverleih, für den kein Bootsführerschein erforderlich ist.
Homannsberget Camping
Der Campingplatz Homannsberget ist vom 1. Mai bis zum 1. September geöffnet und liegt am Drammensfjord, etwa 1 Kilometer südlich von Svelvik. Hier findest du nicht nur eine angenehm ruhige Lage, sondern auch einen familienfreundlichen Strand mit Beachvolleyballplatz, Minigolf und Kanuverleih. Außerdem kannst du in der Saison Erdbeeren selbst pflücken. Der Campingplatz verfügt über sanitäre Einrichtungen, eine kleine Küche und Waschmaschinen. Ein Lebensmittelgeschäft ist 500 Meter entfernt.
Das Jedermannsrecht: Freiheit und Verantwortung
Seit 1959 genießt man in Norwegen das Recht, die Natur zu genießen. Das bedeutet, dass du Blumen und Beeren pflücken darfst, in Seen schwimmen kannst und in der freien Natur zelten darfst. Allerdings gilt dies nicht für motorisierte Fahrzeuge wie PKWs oder Wohnmobile. Dennoch musst du nicht zwingend auf Camping- oder Stellplätze angewiesen sein. Du darfst in der Natur parken, solange du den festen Weg nicht verlässt.
Für Wohnmobile gelten dieselben Regeln wie für Zelte:
- Verlasse deinen Platz so, wie du ihn gern vorfinden würdest.
- Nimm Rücksicht auf Tiere und Natur.
- Beachte Naturschutzgebiete.
- Halte einen Mindestabstand von 150 Metern zu bewohnten Häusern ein.
- Ziehe nach mehr als zwei Nächten weiter oder frage den Besitzer um Erlaubnis zur Verlängerung.
Duschen außerhalb von Campingplätzen
Die Ganzkörperpflege außerhalb von Campingplätzen gestaltet sich schwieriger. Eine Katzenwäsche kann das unwohle Körpergefühl lindern. Feuchttücher, Trockenshampoo, Waschlappen und ein Wasserbehälter sollten auf deiner Packliste nicht fehlen.
Wenn das Wetter es zulässt, kannst du dank des Jedermannsrechts Seen nutzen. Verwende jedoch unbedingt umweltfreundliche Seife, um das Ökosystem des Sees nicht zu belasten.
Du kannst auch öffentliche Toiletten zur Körperpflege nutzen. Waschbecken bieten die Möglichkeit, Waschlappen zu benetzen und deine Haare zu waschen. Achte jedoch darauf, das Waschbecken ordentlich und sauber zu verlassen.
Eine einfache mobile Dusche ist die Solar-Campingdusche. Das Wasser wird in einem Plastikbeutel durch die Sonne erwärmt und kann dann in einer erhöhten Position aufgehängt werden. Je nach Hersteller fasst der Beutel etwa 20 Liter Wasser. Beachte jedoch, dass ohne Sonne kein warmes Wasser vorhanden ist.
Alternativ kannst du eine klassische Wasserflasche zu einer Dusche-to-go umfunktionieren. Steche ein paar kleine Löcher hinein und halte sie über deinem Kopf. Ein üblicher Wasserkanister kann ebenfalls verwendet werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine zweite Person, die den Kanister während des Haarewaschens über deinem Kopf hält.
Oslo im Wohnmobil entdecken
Die Landeshauptstadt Oslo lässt sich am besten erkunden, indem du dein Wohnmobil abstellst und auf ein Fahrrad oder deine eigenen Füße umsteigst. Viele Bereiche rund um das Zentrum sind autofrei, da Oslo viel Wert auf Umweltfreundlichkeit legt. Das öffentliche Verkehrsnetz ist ebenfalls sehr gut ausgebaut.
Das Sjølyst Marina bietet als einziger Wohnmobil-Stellplatz in Oslo 250 Plätze mit Strom. Der Platz ist von 21:00 Uhr bis 07:00 Uhr geschlossen und kostet für 24 Stunden inklusive Strom und Entsorgung rund 20 Euro.
Ein kostenloser Stellplatz befindet sich unter der Adresse Øvreseterveien 20, 0791 Oslo, und bietet 25 Stellplätze für Wohnmobile. Hier kannst du maximal 48 Stunden in ruhiger Lage verweilen. Die Stellplätze sind beleuchtet.
Fazit
Norwegen, insbesondere Oslo, bietet vielfältige Möglichkeiten zur Entdeckung. Campingliebhaber werden von der Kombination aus entspanntem Campingurlaub und aufregendem Städtetrip profitieren.
FAQs
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