USB 3.2 ist da und sorgt für Verwirrung. Um etwas Ordnung ins Chaos zu bringen, möchte ich an dieser Stelle die Chance nutzen, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen USB-Versionen zu erklären. USB 3.2 wird in verschiedene Generationen unterteilt, wobei auch USB 3.0 und USB 3.1 zukünftig unter dem Namen USB 3.2 vermarktet werden. Es besteht jedoch keine Garantie, dass ein Gerät mit USB 3.2 die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 20 Gbit/s unterstützt.
USB 3.0, USB 3.1 und USB 3.2: Eine Namensverwirrung
Die Umbenennung der USB-Versionen führt zu interessanten Namensketten. Das ehemalige USB 3.0 wurde bereits zu USB 3.1 Gen 1 umbenannt und wird nun als USB 3.2 Gen 1 bezeichnet. Diese Version ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von 5 Gbit/s. USB 3.1, das zuvor als USB 3.1 Gen 2 bekannt war, wird nun USB 3.2 Gen 2 genannt und bietet weiterhin Übertragungsgeschwindigkeiten von 10 Gbit/s. Die echte und neue USB 3.2-Version wird nur bei USB 3.2 Gen 2×2 erreicht und ermöglicht die besagten 20 Gbit/s.
Übersicht der USB-Versionen
Nachfolgend eine Übersicht der einzelnen Versionen mit den maximalen nutzbaren Datenraten und den entsprechenden Bezeichnungen:
- Hi-Speed USB 2.0: Max. 40 MB/s, Symbolrate / Modulation: 480 MBd / NRZI-Code mit Bit-Stuffing
- SuperSpeed USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1): Max. 300 MB/s, Symbolrate / Modulation: 5000 MBd / 8b10b-Code
- SuperSpeed USB 10 Gbps (USB 3.1 Gen 2): Max. 900 MB/s, Symbolrate / Modulation: 10.000 MBd / 128b132b-Code
- SuperSpeed USB 20 Gbps (USB 3.2 Gen 2×2): Max. 1800 MB/s, Symbolrate / Modulation: 2× 10.000 MBd / 128b132b-Code
Achtet beim Kauf eines Produkts mit USB 3.2 darauf, dass es mit “SuperSpeed USB 20 Gbps” gekennzeichnet ist oder spezifisch als “USB 3.2 Gen 2×2” ausgewiesen wird.
USB-C und USB Typ-C: Nicht alle Anschlüsse sind gleich
Die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten können über USB-C-Stecker erreicht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle USB-Typ-C-Anschlüsse identisch sind. Einige mobile Geräte besitzen zwar einen physischen USB-Typ-C-Anschluss, entsprechen jedoch technisch noch dem USB-2.0-Standard. Die hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit USB Typ-C und USB 3.2 Gen 2×2 wird erreicht, indem beide Adernpaare genutzt werden.
USB-Spezifikationen und Power Delivery
Neben den USB-Versionen gibt es zusätzliche Spezifikationen wie USB Battery Charging (USB-BC 1.2) und USB Power Delivery (USB-PD). Diese Spezifikationen stehen nicht direkt im Zusammenhang mit USB 3.2, sind jedoch relevant und sollten kurz erwähnt werden. USB-PD ist beispielsweise die Grundlage für verschiedene Schnellladetechniken der Hersteller wie Qualcomms Quick Charge. USB-BC umfasst allgemeine Spezifikationen zum Aufladen von Geräten über verschiedene Anschlüsse.
Ein verwirrendes Namensschema
Das gesamte Namensschema kann verwirrend sein. Es gibt beispielsweise USB-Typ-A-Anschlüsse, die als USB 3.2 deklariert werden, jedoch nur maximal 10 Gbit/s unterstützen, was zuvor als USB 3.1 Gen 2 bekannt war. Die Transparenz und Übersichtlichkeit für Kunden könnte besser sein. Viele Hersteller werden wahrscheinlich einfach nur von USB 3.2 sprechen, und der Rest bleibt dem Verbraucher überlassen.
Fazit: Kompatibilität und Übertragungsgeschwindigkeit
Zum Glück bleiben die verschiedenen USB-Versionen zueinander kompatibel. Es ist also weiterhin möglich, ein Gerät mit USB 2.0 an ein Gerät mit USB 3.2 Gen 2×2 anzuschließen und Daten zu übertragen. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist jedoch logischerweise auf die ältere Verbindung begrenzt.
Ich hoffe, diese Erklärung hat etwas Licht ins Dunkel gebracht. Irgendwann wird es eine neue USB-Generation geben und das ganze Spiel beginnt von vorne. Aber zumindest bleiben die Unterschiede zwischen den Versionen erhalten.