Einblicke in den Standard zur Prozessanalyse in der Automobilindustrie
Prozessanalysen sind unerlässlich, um robuste und sichere Abläufe in der Lieferkette sicherzustellen. Der Standard VDA 6.3 bietet eine Methode, um Prozesse zu analysieren und zu bewerten. Doch was macht diesen Standard so besonders? DGQ-Produktmanager Jörn Cerff hat sich mit DGQ-Trainer Thomas Birke über VDA 6.3 unterhalten. In diesem Artikel teilen wir die wichtigsten Erkenntnisse mit dir.
Die Stärken des VDA 6.3 Standards
Thomas Birke betont, dass der VDA 6.3 Standard eine standardisierte Vorgehensweise zur Prozessanalyse bietet. Jeder, der in den Produktentstehungsprozess involviert ist, kann diesen Standard nutzen, um seine Prozesse zu analysieren und zu bewerten. Der größte Vorteil besteht in der Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Dadurch können die Auditergebnisse des OEMs direkt mit denen der 1st oder 2nd Tier verglichen werden. Alle Beteiligten sprechen dieselbe Sprache und folgen denselben Regeln. Zudem ermöglicht der Standard ein einfaches Monitoring der kontinuierlichen Verbesserung auf Basis der Audit-Ergebnisse.
Die Bedeutung von Berufserfahrung für Prozess-Auditoren
Berufserfahrung ist essentiell für Prozess-Auditoren in der Automobilindustrie. Die Bewertung der einzelnen Prozesselemente erfordert spezifisches Fachwissen und Kenntnisse über die jeweiligen Produkte. Außerdem ist die Fähigkeit zur Abstraktion erforderlich, um die Auditnachweise den entsprechenden Prozesselementen zuzuordnen. Ohne ausreichende Berufserfahrung ist es schwierig, die geforderte Objektivität und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Die zentrale Botschaft des VDA 6.3-Trainings
Im VDA 6.3-Training steht die Verbesserung der Prozesse und die Gefahrenabwehr im Fokus. Thomas Birke betont, dass Prozess-Audits spannend und abwechslungsreich sind. Jedes Audit ist einzigartig und bietet unterschiedliche Facetten, abhängig von Produktgruppe, Unternehmensgröße und Standort. Die Auditoren zielen darauf ab, professionelle Ergebnisse zu erzielen und nicht darauf, Fehler aufzuzeigen.
Die Kompetenz der Teilnehmer im Umgang mit dem VDA 6.3 Standard
Ein systematischer und strukturierter Ansatz ist entscheidend, um professionelle Ergebnisse in Audits zu erzielen. Thomas Birke unterstützt die angehenden Prozessauditoren dabei, diese Vorgehensweise zu erlernen und richtig anzuwenden. Sein persönliches Anliegen ist es, den Teilnehmern ein Hilfsmittel zur Hand zu geben, um die Auditierung zu erleichtern.
Das Hilfsmittel für die Anwendung des VDA 6.3 Standards
Das Hilfsmittel, das Thomas Birke teilt, basiert auf fünf “W-Fragen”. Diese einfache Methode ermöglicht eine schnelle und effiziente Bewertung von Feststellungen im Audit:
- Welchen Prozess auditiere ich?
- In welcher Phase des VDA 6.3-Kontexts befinde ich mich?
- Welchem Prozesselement kann ich den auditierten Prozess zuordnen?
- Welcher Prozessstütze kann ich die Feststellung zuordnen?
- Welcher Frage des Prozesselements kann ich die Feststellung zuordnen?
Mit diesen Fragen und der entsprechenden Tabelle zur Punktevergabe im Band VDA 6.3 kann eine Bewertung der Feststellung schnell vorgenommen werden.
Prozessanalysen sind von großer Bedeutung für die Automobilindustrie. Der VDA 6.3 Standard bietet wichtige Methoden zur Analyse und Bewertung von Prozessen. Mit der richtigen Anwendung dieses Standards können Unternehmen ihre Prozesse kontinuierlich verbessern und sicherstellen, dass sie den höchsten Qualitätsstandards entsprechen.