VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich

VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich

Die Prophezeiungen von Experten und Analysten, dass VDI (Virtual Desktop Infrastructure) den Unternehmens-PC bald ablösen wird, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Serverbasierte VDI ist teuer, schwer zu implementieren und zu verwalten und bietet nicht immer die gewünschte Benutzererfahrung, insbesondere für Offline-Nutzer. Obwohl VDI-Szenarien in großem Umfang implementiert werden, liegt der Anteil virtueller Desktops in Unternehmen bisher im einstelligen Prozentbereich.

Mit der Reifung der Technologie steigen jedoch die Anforderungen der Anwender und Entscheidungsträger: Offline-Fähigkeit, ein Benutzererlebnis vergleichbar mit lokalen PCs sowie geringere Hardware- und Infrastrukturanforderungen setzen die Messlatte hoch.

Spreu und Weizen im VDI-Markt

Der wachsende Markt der Server-hosted Desktop-Virtualisierung (SHDV) wird mittlerweile von zahlreichen Lösungen bevölkert. Es gibt interessante Nischenanbieter wie Mokafive oder Pano Logic, die sich mit kompakten Lösungspaketen eher an den KMU-Markt richten. Dennoch können nur wenige große Anbieter das gesamte Spektrum der Anforderungen abdecken. Microsoft (Microsoft VDI/RDS), VMware View und Citrix mit dem XenDesktop kämpfen um die Marktführerschaft, wobei sie jeweils unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen.

Microsoft bietet VDI-Basisfunktionen über die RDS in Windows Server 2008 R2 an und ist daher an das Betriebssystem und dessen Veröffentlichungszyklen gebunden. Dadurch haben sie technologisch einen Rückstand gegenüber den anderen beiden Wettbewerbern. Allerdings könnten sie aufgrund ihrer Betriebssystem-Dominanz jederzeit die Regeln ändern. Citrix, als Pionier im Bereich Desktop Delivery, hat traditionell die Nase vorn, wird jedoch von VMware herausgefordert. VMware beherrscht den Markt der Servervirtualisierung und möchte sich nun auch im Bereich virtueller Desktops etablieren.

In der ersten Generation der VDI-Lösungen lag der Fokus darauf, die reine Infrastruktur der Desktop-Virtualisierung technisch zu beherrschen. Mittlerweile geht es vor allem um Optimierung und Verfeinerung. Mit dem Anspruch, den Anwendern einen funktional vollständigen und performanten Desktop zu bieten – unabhängig von der Client- und Netzwerkinfrastruktur -, dreht sich alles um das vielbeschworene Benutzererlebnis. Die Anwender erwarten einen virtuellen Arbeitsplatz, der dem vertrauten Fat Client in nichts nachsteht, der ihnen an jedem Ort zur Verfügung steht, personalisiert ist und moderne Anwendungen nahtlos bereitstellt. Insbesondere Multimedia-Anwendungen wie Flash oder Anwendungen für Unified Communications stellen hohe Anforderungen an den Server, das Übertragungsprotokoll und den Client. Benutzer mobiler Endgeräte wie Tablets möchten nicht nur Informationen empfangen und lesen, sondern auch aktiv Eingaben machen können, bei leichter Bedienbarkeit und geringem Anpassungsaufwand.

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Diese Szenarien bereiten Administratoren Kopfschmerzen. Sie müssen den Bandbreitenverbrauch kontrollieren, die Performance überwachen, Sicherheitsmechanismen bis zum mobilen Endgerät durchsetzen und sicherstellen, dass die Server auch bei anspruchsvollen Rendering-Aufgaben nicht überlastet werden. Darüber hinaus interessieren sie sich für Managementlösungen, die den Speicherverbrauch der virtuellen Desktops durch Techniken wie Tiering, Caching und Thin Provisioning minimieren.

In den ersten Generationen der Lösungen waren entsprechende Werkzeuge und Management-Tools oft zusammengestückelt und nicht integriert. Heutzutage erwarten Administratoren eine zentrale Konsole für alle Aufgaben sowie eine durchgängige Überwachung und gezieltes Fehlermanagement.

Desktop Virtualization

Fazit

Die VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix bieten jeweils unterschiedliche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten. Die Wahl hängt von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Anwender und Administratoren zu berücksichtigen, um eine optimale Lösung zu finden. Obwohl VDI noch nicht den Unternehmens-PC ablöst, bleibt es eine vielversprechende Technologie mit großem Potenzial.