Das Vorurteil, dass Hunde Fleischfresser sind, hält sich hartnäckig. Doch Tierärzte sind sich einig: Hunde können problemlos vegetarisch ernährt werden, wenn man ein paar wichtige Punkte beachtet. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Vierbeiner vegetarisch und gesund ernähren kannst.
Kann ich meinen Hund vegetarisch ernähren?
Viele Hundehalter sind der Meinung, dass ihre geliebten Vierbeiner aufgrund ihrer Abstammung vom Wolf unbedingt Fleisch benötigen. Doch Hunde sind Allesfresser. Sie haben sich weiterentwickelt und können pflanzliche Kost effizienter verdauen als ihre Vorfahren. Ob Hunde ihre Proteine aus tierischen oder pflanzlichen Produkten beziehen, ist erst einmal nebensächlich. Pflanzliche Nahrungsmittel gelten allgemein als gute Proteinlieferanten. Allerdings können Hunde diese Proteine nicht so effektiv verwerten wie tierische Proteine.
Hunde können vegetarisch ernährt werden – aber mit Bedacht
Tierärzte und der Deutsche Tierschutzbund bestätigen, dass Hunde vegetarisch gefüttert werden können, solange kein spezielles Futter aufgrund bestimmter Erkrankungen erforderlich ist. Eine abwechslungsreiche Ernährung aus Milch- und Eiprodukten, Gemüse, Reis und Teigwaren kann für einen gesunden erwachsenen Hund ausreichen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist, einen Hund vegetarisch zu ernähren. Allerdings sollte man sich vor einer Umstellung unbedingt von Fachleuten beraten lassen, um Herz- und Nervenschäden oder Muskelschwund zu vermeiden.
Vegetarisches Hundefutter sieht aus wie fleischhaltiges – und schmeckt den allermeisten Hunden genauso gut.
5 Punkte, die du beachten solltest
Wenn du deinen Hund vegetarisch ernähren möchtest, musst du dich intensiv mit den Nährstoffen auseinandersetzen, die er benötigt. Der Bedarf variiert je nach Rasse, Größe, Gewicht, Alter und Aktivität des Hundes. Es ist wichtig, dass dein Hund ausreichend Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Natrium, Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Iod sowie die Vitamine A, D, E und B erhält. Sollten diese Nährstoffe nicht im Hundefutter enthalten sein, müssen sie zusätzlich zugefüttert werden. Lasse dich hierbei unbedingt von einem auf Tierernährung spezialisierten Tierarzt beraten.
Nicht alle Hunde können vegetarisch ernährt werden
Tragende und säugende Hündinnen sowie Welpen und Junghunde sollten auf keinen Fall vegetarisch ernährt werden. Sie benötigen Fleisch für ihr Wachstum und die Entwicklung ihrer Gelenke. Für Katzen raten Tierärzte generell von einer fleischlosen Ernährung ab, da sie reine Fleischfresser sind.
Vegetarische Hundeernährung aus ethischen und ökologischen Gründen
Tierwohl, Gesundheit und Umweltschutz sind gute Gründe, den Fleischkonsum von Mensch und Haustier zu verringern. Fleisch, Milch und Eier sind für einen Großteil der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Wie du die Ökobilanz verbessern kannst
Um die Ökobilanz zu verbessern, kannst du den Fleischanteil im Hundefutter reduzieren und Produkte verwenden, die wir Menschen nicht essen. Auch Insekten als Proteinquelle oder recycelbare Verpackungen sind nachhaltige Alternativen. Trockenfutter statt Nassfutter zu verwenden, hilft ebenfalls, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
Nun liegt es an dir, ob du deinen Hund vegetarisch ernähren möchtest. Doch vergiss nicht, dass Hunde Fleisch gerne fressen. Eine ausgewogene Ernährung, die ihren Bedürfnissen entspricht, ist immer das Beste für dein Haustier.
