Die Nickhaut, auch bekannt als das dritte Augenlid, spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Hundeaugen. In diesem Artikel werden verschiedene Veränderungen an der Nickhaut und ihre möglichen Ursachen besprochen.
Symptomatischer Vorfall des 3. Augenlides
In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Nickhaut vorfällt, ohne dass sie selbst erkrankt ist. Dies kann auf verschiedene Krankheiten oder Zustände zurückzuführen sein, wie zum Beispiel Schmerzen, Flüssigkeitsverlust, Tumore oder entzündliche Veränderungen des Auges. In solchen Fällen besteht die Therapie darin, die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln.
Rassebedingtes Hervorstechen des 3. Augenlides
Einige Hunderassen haben eine größere Augenhöhle, was zu einer deutlichen Hervorhebung der Nickhaut führen kann. Dies betrifft vor allem Doggen, Hovawart und Dobermänner. Um dieses Problem zu beheben, kann eine operative Entfernung des Nickhautrandes durchgeführt werden.
Plasmazelluläre Infiltration des Nickhautrandes
Beim Deutschen Schäferhund und Collie kann es zu einer autoimmune Krankheit kommen, bei der es zu Verdickungen und Depigmentierungen des Nickhautrandes kommt. Eine lebenslange Dauertherapie mit speziellen Augensalben, die das Immunsystem abschwächen, ist in der Regel erforderlich. Alternativ kann auch eine chirurgische Entfernung des Nickhautrandes in Betracht gezogen werden.
Umgeschlagenes 3. Augenlid
Diese Erkrankung tritt normalerweise im Welpenalter oder während des ersten Lebensjahres auf und führt dazu, dass der Blinzknorpel im 3. Augenlid eingerollt wird. Dies kann bei Hunden mit einer großen Lidspalte auftreten, insbesondere bei Deutschen Doggen und Bernhardinern. In einigen Fällen kann auch eine entzündliche oder traumatische Verletzung des Auges dazu führen, dass der Blinzknorpel aus seiner Position gedrückt wird. Zusätzlich zu anderen Symptomen wie Bläschenbildung und einer Vergrößerung der Nickhautdrüse erfordert diese Erkrankung eine individuelle Behandlung.
Tumore
Verschiedene Tumorarten können die Nickhaut beeinflussen und sie aus ihrer Position drängen. Eine operative Entfernung des Tumors, gefolgt von einer pathohistologischen Untersuchung des Gewebes, ist erforderlich, um weitere Therapiemaßnahmen zu bestimmen.
Hyperplasie und Vorfall der Nickhautdrüse “Cherry Eye”
Das sogenannte “Cherry Eye” tritt häufig bei jungen, kurzgesichtigen oder sehr großen Hunderassen auf. Dabei kommt es zu einer Vergrößerung und einem Vorfall der Nickhautdrüse, die im inneren Augenwinkel wie eine kleine Kirsche aussieht. Die genaue Ursache für diese Erkrankung ist nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass eine Bindegewebsschwäche in Verbindung mit einer zu großen Lidspalte dafür verantwortlich ist. Die bevorzugte Behandlungsmethode ist die operative Rückverlagerung der Drüse und die Korrektur anderer anatomischer Anomalien. Es ist wichtig zu beachten, dass die Drüse nicht entfernt werden sollte, da sie einen wichtigen Beitrag zur Tränenproduktion leistet. Bei einem Cherry Eye infolge einer anderen Krankheit muss auch die zugrunde liegende Ursache behandelt werden.
Das Wohl unserer pelzigen Freunde liegt uns am Herzen und daher ist es wichtig, Veränderungen an der Nickhaut beim Hund rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln. Wenn du bei deinem Hund Veränderungen an der Nickhaut feststellst, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen kann.
Cherry Eye vor und nach der Operation
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