Verein, Stiftung oder gGmbH: Welches Modell passt zu Ihrer Organisation?

Verein, Stiftung oder gGmbH: Welche Rechtsform passt zur NGO?

Verein, Stiftung oder gGmbH: Welche Rechtsform passt zur NGO?

Einleitung:
Viele Bürgerinitiativen und Projekte stehen irgendwann vor der Frage, sich eine feste Struktur zu geben. Doch wann ist dieser Punkt erreicht? Und welches Modell passt zu welchem Zweck? In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es bei der Wahl der Rechtsform für eine Non-Profit-Organisation ankommt.

Die Wahl der Rechtsform

“Wer sich entscheidet, etwas Gemeinnütziges zu unternehmen, sollte sich auch gleich um die richtige Rechtsform kümmern”, sagt Rechtsanwalt Michael Sommer. Die Wahl der Rechtsform ist entscheidend für das Engagement und die Organisation Ihrer Initiative.

Der Verein: Niedrige Einstiegsschwelle und viele Aktive

Die Gründung eines Vereins bietet einige Vorteile, angefangen von der niedrigen Einstiegsschwelle bis hin zur Möglichkeit, eine große Anzahl von Aktiven einzubeziehen. Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern und ist daher besonders geeignet, wenn das Engagement von vielen gebündelt werden soll. Beachten Sie jedoch, dass bei einem Verein auch ein Teil der Kontrolle an die Mitglieder abgegeben wird.

Die gGmbH: Ideal für kleine Gruppen mit größeren Beträgen

Wenn größere Beträge zur Verfügung stehen und das Engagement eines kleinen Kreises von Personen für dasselbe Ziel besteht, bietet sich die Gründung einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) an. Die gGmbH ermöglicht es jedem Mitstreiter, Gesellschafter zu werden, erfordert jedoch ein Stammkapital von 25.000 Euro. Diese Rechtsform bietet mehr Kontinuität und Kontrolle, da Entscheidungen nur von den Gesellschaftern getroffen werden. Steuerlich ist die gGmbH oft die bessere Alternative, wenn laufend Einnahmen im wirtschaftlichen Bereich anfallen.

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Die Stiftung: Sinnvoll bei großem Vermögen

Eine eigene Stiftung macht dann Sinn, wenn ein großes Vermögen vorhanden ist. Gemeinnützige Stiftungen sind steuerlich begünstigt, jedoch kann nur mit den Erträgen des Stiftungskapitals gearbeitet werden, nicht mit dem Vermögen selbst. Die Stiftung hat den Vorteil der fehlenden staatlichen Aufsicht und der Flexibilität bei Satzungsänderungen. Die Gründung einer Stiftung ist jedoch aufwendiger und sollte erst mit einem Ausgangskapital von zwei bis drei Millionen Euro in Betracht gezogen werden.

Fazit

Die Wahl der Rechtsform für Ihre Non-Profit-Organisation hängt von verschiedenen Faktoren ab. Überlegen Sie sorgfältig, welches Modell am besten zu Ihrem Vorhaben passt und welche Vorteile und Nachteile mit jeder Rechtsform verbunden sind. Berücksichtigen Sie auch finanzielle Aspekte und den Umfang des Engagements. Eine fundierte Entscheidung bei der Wahl der Rechtsform legt den Grundstein für den Erfolg Ihrer NGO.

Literatur-Tipp: Michael Sommer, Ralf Stefan Werz, Benjamin. Leuchten: Gemeinnützige Vereine und Stiftungen. Erfolgreich gründen und führen. C. H. Beck 2013. ISBN 9783406633782. 298 Seiten. [D] 24,90 €. [A] 25,60 €, 32,40 CHF.

Text: Peter Neitzsch, Foto: Sör Alex /photocase.com